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Bahnhof Kalutara |
Nach dem wir uns bei Dill wie zu Hause gefühlt haben, packten wir ein letztes Mal unseren Rucksack um weiter zu ziehen. Wir liefen zum nächsten Bahnhof und waren froh noch einmal mit einem Zug fahren zu können. Die Ruhe auf dem beschaulichen kleinen Bahnhof währte nicht lange. Plötzlich wurde ein Kleinbus Asiaten ausgekippt, die so laut in ihrem derart penetranten Tonfall durch die Gegend brüllten, dass einem schwindelig wurde. Sie interessierten sich für nichts, außer dafür schön auf ihren Selfies auszusehen. Sie nahmen auf niemanden Rücksicht. Eine kam auf uns zu, stellte sich neben uns und wollte sich fotografieren lassen. Ich bin sofort aufgesprungen. Eine einheimische Frau hatte dies leider so schnell nicht bemerkt als die Asiatin sich dreist neben sie für eine Foto setzte. Widerlich, mehr fällt mir dazu nicht ein.
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schöner alter Zug |
Die Fahrt war für 20 min toll. Der Zug war ziemlich leer und die Wagons hatten riesige offene Schiebetüren. Innen waren sie wie eine U-Bahn angelegt. Nun war uns klar wie so viele Menschen Platz hatten, so dass 1500 Menschen, im Jahr 2004, mit dem Oceanexpress in den Tod fuhren. Wenige Stopps später - ein Déjà-vu. Wieder drängten sich Asiaten in den Zug und brüllten das gesamte Abteil zusammen. Von mir erntete die Dame, die eben mein Trommelfell zum flattern brachte, einen zornigen Blick. Später schob sie einen Mann unsanft zur Seite um halb aus dem Zug fallend das perfekte Selfie zu machen. Wir schauten uns nur an, grinsten und schüttelten den Kopf. Nach 15 min war der Spuk vorbei und sie stiegen aus.
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Frangipani |
Bloß gut, denn die nächsten Kilometer hätten die Pietätlosigkeit bei weitem übersteigen, wäre das Selfie-Blitzlichtgewitter mit der vorbeiziehenden Umgebung so weiter gegangen. Wir fuhren direkt am Meer entlang und um so näher wir Colombo rückten, um so ärmer wurde die Gegend. Die Menschen hockten in Bretterbuden. Das Wellblechdach mit großen Steinen gegen Wegfliegen gesichert. Es sah bedrückend und erbärmlich aus. Ihr Lachen haben die Menschen trotzdem nicht verloren. Erschütternd waren die riesigen klotzigen Resorts, die mitten in diese trostlose Gegend gepflastert wurden.
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Schiffswrack |
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Außenbezirk von Colombo |
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unsere Fans |
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Indepence Memorial Hall |
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Jawohl !!! |
Im Vorort Bambalapitiya angekommen, stiegen wir in ein Tuk-Tuk. Diese haben hier übrigens ein Taxameter, was das Ganze wesentlich angenehmer macht. Nach 3 Kilometern sind wir am Indepence Square angekommen. Von dort wollten wir zu Fuß weiter nach und durch Colombo. Auf einmal schüttete es wie aus Kannen und uns blieb nur noch die Möglichkeit, uns mit ca. 100 Kindern die Indepence Memorial Hall zu teilen. Die interessierte ihr Schulausflug zu diesem geschichtsträchtigen Bauwerk überhaupt nicht. Sie stellten sich geballt als Mauer vor uns auf. Erst die Jungen, dann die Mädchen. Teilweise nicht älter wie 6 Jahre. Sie guckten uns mit ihrem großen rehbraunen Augen an, kicherten die ganze Zeit, fragten auf Englisch wie wir heißen und rückten kein Meter weg von uns. Das Spiel wiederholte sich bis der Regen nachließ und wir weiter zogen. Leider haben die Erwachsenen kein Englisch verstanden. Uns hätte doch sehr interessiert, was die Kinder über uns dachten.
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National Museum of Colombo |
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Vihara Mahadevi Park |
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Lotus Tower |
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Stadtverwaltung |
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Dawatagaha Moschee |
Wieder einmal war alles restlos überschwemmt und Schuhe waren auch an diesem Tag sinnlos, weil man so und so durch die Miniseen stapfen musste. Wir zogen auch weiterhin die Blicke anderer auf uns. Wahrscheinlich gehört Colombo nicht zu den Touristengebieten des Landes. So suggeriert es auch der Reiseführer. Wir schauten uns noch weitere prachtvolle Bauwerke an, um dann in die Altstadt, das Fort, zu fahren. Dort wohnen wir jetzt in einem schicken Hotel und es ist doch ziemlich ungewohnt nach der langen Zeit eine große Dusche mit warmen Wasser und ein riesiges, weißes Bett zu haben. Auch die Menschen sind sehr verwestlicht und vom ursprünglichen Sri Lanka ist hier nichts zu merken.
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Streetart |
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Gangaramaya Tempel |
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Seema Malaka Tempel |
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Beira Lake |
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Gallery Island |
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Treppenhaus unseres Hotels |
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World Trade Center |
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Old Lighthouse |
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Hauptpostamt |