Sonntag, 23. Juni 2024

Endlich wieder in Kanada…

Görlitz bis Nairn Falls PP, BC – 186km

5 Jahre hat es gedauert, bis wir zurückkommen, aber nun ist es so weit. Mit ewig langer Verspätung, Lärm und einem gruseligen Service, haben uns Lufthansa und Air Canada, immerhin gesund und mit Gepäck, in Vancouver abgeworfen. Wieder einmal in Rekordzeit sind wir, Dank Einreiseapp, in Windeseile beim Mietwagenverleih angekommen.


die Rockies

Vancouver 

Seit Corona haben diese Firmen Probleme Autos zu bekommen. Während wir 2019 noch aus reihenweisen Wagen wählen konnten, bekamen wir heute eines zugewiesen. Es gibt nicht wenige in der gebuchten Kategorie, die 7 Sitze haben, aber wir hatten Glück und man bot uns einen, zwar nicht mehr neuen (45.000 km weg), Jeep Grand Cherokee Laredo mit fast 5 Metern Länge an. Perfekt.



Wir warfen unser Camping Equipment ab und starteten durch den zähen Stadtverkehr von Vancouver. Von außen betrachtet, ohne die West Hastings Street mit dem enormen Drogenproblem zu sehen, eine wirklich tolle Stadt. Es war warm, viele Menschen waren an diesem Samstag unterwegs, sei es zum Shoppen oder mit dem Fahrrad im Stanley Park.

Porteau Cove PP


Wir schlängelten uns über die mächtige Lions Gate Bridge, die die Stadt mit dem Norden verbindet. Genau dort beginnt der Sea to Sky Highway entlang des Pazifiks. Leider ist die Straße zweispurig und fast im Autobahnstil, sodass man aus der Richtung kommend, die Aussichtspunkte links nicht anfahren durfte.


Unser Ziel war Porteau Cove, ein wunderschön gelegener Provincial Park am Meer, allerhand Treibholz, Robben und Walen. Wir versuchten dem plötzlich eintretenden Regen auszublenden und diesen Moment zwischen Muscheln und Möwen zu genießen. Raus aus der Natur wurde es Zeit einkaufen zu gehen und die Odyssee begann.



Wir klapperten insgesamt 6 Läden ab, um am Abend ohne Kaffeebecher und vor allem Gaskocher dazustehen. Alle - keiner mehr da in ganz Squamish. Na, das kann ja heiter werden. Morgen wird wohl nichts auf unserer Strecke liegen, was diese Dinger verkauft. Vermutlich müssen wir verhungern. Dass es keinen Kaffee morgens geben kann, ist aber das größere Übel.


Die Zeit raste. Wir waren total kaputt und mussten 18:30 Uhr dann noch 80 km Straße durch bergiges Gebiet bewältigen. Erstmal hielten wir noch an einem Drehort der Netflix Serie „Virgin River“ und sahen Weißkopfseeadler in die Luft aufsteigen. Es war allerhöchste Zeit gegen 20 Uhr endlich an den Nairn Falls anzukommen. 28 Stunden ohne wirklich Schlaf sind ganz schön viel gewesen.


Den Campingplatz für heute haben wir vorgebucht, wie so die meisten in den großen Touristenregionen. Er hat über 150 Plätze und ist übrigens voll. Wir haben einen fanatischen Ausblick auf den Green River und es gibt hier nichts als Bären und Stille. Die Plätze sind so groß und weit auseinander, dass du deinem direkten Nachbarn nicht auf den Grill schauen kannst. Wir stellten das Auto auf den Kopf und machten daraus ein Miniwohnmobil für die nächsten 13.000 km nach Alaska und wieder zurück.