Wir zogen los. Eigentlich wollten wir einkaufen. Aber erstaunlicherweise hatte der große Supermarkt nicht auf. Was bei uns ja völlig normal ist. Hier allerdings nicht. So gingen wir gleich essen. 500 ml Hauswein haben zu zweit erstmals gereicht, um die gleiche Feierlaune wie die Griechen zu bekommen. Das Essen war wie immer fantastisch.
Wir liefen durch die Straßen, immer den Menschenmassen hinterher. Es war vor 6 Jahren schon voll, aber das heute überstieg alles. Massen schoben sich durch die kleinen Altstadtgassen. Überall gab es kleine Stände mit Zuckerwatte, Maronen und Luftballons. Jedes Restaurant und jede Straßenecke erstrahlte in hunderten Lichtern, sodass die Windräder in der Gegend wohl auf Hochtouren fahren mussten.
Der Syntagmaplatz mit seinem Parlament war festlich geschmückt und auf einer riesigen Bühne wurde Livemusik gespielt. Kontrastreicher kann diese Stadt nicht sein. Während Väter ihren Kindern stickstoffgetränkten Puffreis kaufen, dass ihnen beim Essen Rauch aus der Nase qualmt, liegen Menschen auf den Fußwegen und haben außer einem Pappschild nichts, gar nichts.
Die ersten Eindrücke der vollen Stadt machten uns müde. Wahrscheinlich auch den Geruch mit dem wir uns nun wieder die nächsten Tage anfreunden müssen. Wir riechen wie ein großer Holzkohlegrill auf dem 100 Steaks lagen. Vielleicht sollte man es den Griechen gleich tun und Masken tragen, dann riecht man sich selbst nicht mehr. Anscheinend ist auch hier die Angst vor Corona gerade wieder sehr präsent.