Samstag, 1. März 2025

São Miguel - zwischen weidenden Kühen und Ananasplantagen …


Heute starteten wir unseren letzten Tag auf den Azoren. Es wehte eine ziemlich steife Brise. Man musste echt zusehen, nicht von den Wanderwegen gepustet zu werden. So, sei es drum. Wir hatten noch einen Teil der Insel, den wir bis jetzt nicht gesehen haben - nämlich den Nordwesten.





Und genau dort fanden wir auch unseren Lieblingsplatz auf den Azoren, dem Miradouro da Viga bei Capelas. Ein kleiner, rot-weiß gestreifter Leuchtturm mit einer atemberaubenden Sicht auf den tiefblauen Atlantik.





Wir trudelten weiter die Küste entlang. Naja, manchmal kommt man halt auch nicht weiter, denn es gab einen Erdrutsch und die Straße war weg. Auf einem kleinen Dorfplatz trafen wir auf riesige Bullen. So große Tiere, wie wir noch nie zuvor gesehen hatten. Sie waren festlich geschmückt. Was war hier los? Wenige Kilometer später in João Bom waren noch mehr Bullen. Keine Ahnung, was hier los war. Eine kleine Wiese im Dorfkern, die Männer hackten Holz, die Kühe standen zur Zierde und es gab frisch gezapfte Cerveja.





Am nordwestlichsten Punkt trafen wir auf Mosteiros. Du kommst aus den Bergen und fährst fast schnurgerade auf den tiefblauen Ozean zu, der bei diesem Wind mächtig aufgebürstet ist. Eine tolle Szenerie. Hier war es Zeit für ein Picknick, denn es gab endlich etwas zum Geld ausgeben. Einen kleinen Kiosk mit Galao.





Irgendwie haben wir uns vorgenommen, wirklich nur ein einziges Mal tanken zu gehen. Warum auch immer, wir machten eine Challenge draus. Das Problem war allerdings, nachdem die Tankanzeige nur nach 45 Kilometer zeigte, dass wir über den Gebirgspass bei  Sete Cidades mussten, also hoch in die Berge. Immer weiter schraubte sich die aktuelle Spritreserve nach unten, sodass wir nur noch bei bedrohlich wenigen Kilometern auf der Passhöhe ankamen.





Das Gute ist, die restlichen 15 km bis in die Nähe von Ponta Delgada brauchtest du dich nur noch rollen lassen. Und so sparten wir so viel Benzin, dass wir sogar noch am Aussichtspunkt Flugzeuge gucken konnten. Aber leider fliegt auf den Azoren kaum etwas, oder sagen wir mal höchstens 10 bis 15 Maschinen am Tag, sodass das Projekt leider gescheitert ist.





Wir landeten in der Quinta dos Acores, ein Restaurant am großen, kaninchenüberfüllten Stadtpark oberhalb von Ponta Delgada. Die Besonderheit an dieser Location? Hier gibt es das beste Eis der Azoren, aus der Milch aller Kühe auf den saftigen, grünen Weiden. Die Besonderheit sind auch die Sorten, vor allem gibt es viele Käsekuchen-Varianten und die berühmten Törtchen aus Villafranca.





Unsere letzte Station war eine Ananas-Plantage. Ja, hier gibt es tatsächlich heimische Ananas. Die haben natürlich ihren Preis mit 9 Euro. Aber wenn man mal schaut wie aufwendig die Zucht ist und wie lange es dauert bis aus dieser kleinen grünen Pflanze eine Ananas entspringt (18 Monate) ist der Preis völlig berechtigt. Die Plantage selbst sah aus wie irgendwo in den Südstaaten.