Die Sonne färbte den Himmel heute Morgen in ein strahlendes Orange. Wir zogen los und stellten fest, dass wir unsere Gegend noch gar nicht erkundet haben. Hier gibt es tatsächlich einen Surferstrand, der gut besucht war. Die Wellen waren allerdings niedrig.
Heute ließen wir vorerst das Auto stehen, um uns auf dem Fußweg in die Hauptstadt nach Ponta Delgada zu machen. Entlang der felsigen Küste sahen wir immer wieder Taucher im Wasser. Keine Ahnung, was die da gemacht haben, aber wahrscheinlich die Steine nach Pocken abgesucht. Das ist hier nämlich eine Delikatesse.
Wenn man an das Azorenhoch denkt, sieht man strahlenden Sonnenschein. Die Realität sieht hier aber völlig anders aus. Du musst deinen Tagesplan nach dem Wetter richten. Bloß gut gibt es Karten, Satellitenkarten mit Regen- und Wolkenradar, so dass du eigentlich immer eine Ecke der Insel findest, wo die Sonne scheint.
Nachdem heute Morgen unser erster Blick zu unseren Rädern ging und wir feststellten, dass alles okay ist, düsten wir einmal quer über die Insel vorbei an Weiden, Kühen und saftigem Grün. Die Milchbauern waren unterwegs und irgendwie hatte jeder auf seinem Fahrzeug einen Metalltank, um die Milch zur Aufbereitungsanlage zu fahren.
Heute sollte der schönste Tag der Woche werden, also beeilten wir uns nach diesem fantastischen Sonnenaufgang aus dem Haus zu kommen und zum Highlight von São Miguel zu fahren, die Seen bei Sete Cidades. Leider war der Traum vorbei, als wir am Parkplatz ankamen und unsere platten linken Vorderreifen sahen.
So, da befinden wir uns nun - 1500 km weit entfernt vom nächsten Festland. Genauer, das von Portugal. Mit einem spektakulären Flug über Lissabon und einer waghalsigen Landung auf Sao Miguel sind wir auf den Azoren angekommen. Es ist schon sehr gruselig, wenn das Fahrwerk mitten über den Ozean ausfährt, und weit und breit ist kein Land in Sicht. Der Flughafen in Ponta Delgada war, sagen wir, winzig. Man lief gemütlich die Treppe runter, passierte das mini-kleine Terminal und stand auch schon auf der Insel.