Heute ließen wir vorerst das Auto stehen, um uns auf dem Fußweg in die Hauptstadt nach Ponta Delgada zu machen. Entlang der felsigen Küste sahen wir immer wieder Taucher im Wasser. Keine Ahnung, was die da gemacht haben, aber wahrscheinlich die Steine nach Pocken abgesucht. Das ist hier nämlich eine Delikatesse.
Die Stadt ist nicht sehr groß, aber doch etwas weniger verschlafen als der Rest der Insel. Der Jachthafen war besonders schön. Dort haben sich Segler aus aller Welt auf der Promenade verewigt, die hier am Hafen von Sao Miguel gelandet sind.
Ponta Delgada sieht wie eine typische portugiesische Kleinstadt aus, wie sie eben auch auf dem Festland vorzufinden sind. Kopfsteinpflaster mit weißen Zeichnungen, Kirchen, Plätze mit Platanen, hier und da ein kleines Café und wunderschöne Gärten mit riesigen Palmen, Enten und Höhlen.
Wir entdeckten das alte Café Louvre Michaelense, in dem wir draußen in der Sonne Platz nahmen. Das Essen war Hammer. Polenta mit Rindfleischbällchen und Falafel mit Hummus. Nicht zu vergessen zum Nachtisch Zitronentarte mit Pistazien. Hat sicherlich nichts mit typischem Essen von den Azoren zu tun, aber es war sehr gut.
Ponta Delgada beherbergt sogar die Universität der Azoren. Wer hätte das gedacht? Naja, irgendwie müssen die Inseln sich ja selbst erhalten. Es gibt sogar eine beachtliche Anzahl an Studiengängen.
Am Nachmittag waren wir schon durch und bereit für den Heimweg. Die vier Kilometer waren schnell zurück gelaufen, sodass wir doch nochmal ins Auto stiegen und an die Küstenlinie fuhren, die wir gestern durchgeprescht sind, um zum Lagoa do Fogo zu kommen.
Und was erwartete uns dort? Kleine Tidepools, die voll waren mit Mini-Muscheln, fein geschliffenem Glas und jede Menge Fliesen. Ja, richtig, rundgelutschte Mini-Fliesen. Selbst hier es ist typisch portugiesisch.
Wie plant man sich eigentlich eine Insel? Erstmal sucht man sich sämtliche Wasserfälle, Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkte auf einer Karte zusammen. Dann teilt man sie in sieben Teile mit dicken Strichen. Und jeden Tag nimmt man sich einen anderen Quadranten vor. Natürlich fährt man manche Straßen mehr als einmal, denn es gibt ja nicht so viele hier.