km 2672 – Carcross, YK bis Haines, AK
Wir fuhren morgens los die Straße nach Skagway über den White Pass. Es ist eine der beeindruckendsten Straßen überhaupt. Man fährt auf über 1000 Meter Höhe, eingerahmt von Gletschern und Bergseen. Hier kann man sich nicht sattsehen. Die Straße führt in eine Sackgasse, der man nur noch mit der Fähre entkommen kann.
Wir hielten am Tushi Lake, an dem wir vor 5 Jahren geschlafen haben. Hier hat man eindrücklich sehen können, wie aktiv die Schneeschmelze noch ist. Dort, wo wir einst gestanden haben, ist nun tiefes, dunkles Wasser.
Wir kamen zur Grenze mitten auf dem Pass. Man fährt ran, beantwortet ein paar Fragen, um nicht als Krimineller im Land zu bleiben und geht anschließend in das Customer Gebäude, um sein Gesicht ablichten zu lassen, Fingerabdrücke abzugeben und 6$ Einreisegebühr zu bezahlen. Ach, und man muss die Uhr eine Stunde zurückstellen.
Gegen 9 Uhr kamen wir in Skagway an. Hier war die Hölle bereits am Morgen los. Warum nur? Im Hafen standen 4 Kreuzfahrtschiffe. Die Kleinstadt hat nur 1.100 Einwohner und alleine die Carneval Spirit fasst über 2000 Passagiere. Bei vier Schiffen kann man sich gut vorstellen, wie voll es hier war.
Aber es verteilt sich auch. Schließlich wird einem hier allerhand geboten. Entweder fährt man mit dem Zug über den White Pass (dieser hält sogar an den Docks), steigt mit dem Helikopter zu einer Gletschertour hinauf, fährt mit Ebikes am Flussdelta entlang und und und. Das letztere taten wir auch. Also mit dem Auto, um wie beim letzten Mal Robben und Seeadler zu beobachten. Allerdings fanden wir diese erst später im Hafenbecken.
Skagway ist toll. Zumindest die Mainstreet fühlt sich an, als wäre man hier zu Zeiten des Goldrausches mit wunderbar restaurierten Gebäuden. Darin befanden sich natürlich Souvenirläden. Eben alles, was ein Tourist so braucht. Am tollsten war der Wolleladen mit einem Buch und Wollesets zum Stricken von Mützen aller Nationalparks der USA in deren Farben und Mustern.
Halb zwölf checkten wir am Fähranleger ein und parkten unser Auto in der ersten Reihe. Wir hatten noch fast drei Stunden Zeit bis zum Ablegen und schauten uns weiter um. Erst nach 16 Uhr konnten wir dann endlich starten. Kein Wunder, dass das Beladen des Schiffes so aufwendig war, es war wie Tetris spielen und jeder Zentimeter wurde ausgenutzt. Zumal man noch so bauen musste, dass Autos auf dem Zwischenstopp in Haines rausfahren konnten. Die Fähre fährt nämlich bis nach Juneau.
Wir schipperten mit unserem Miniboot, so schien es zumindest zwischen den riesigen Kreuzfahrtschiffen, aus dem Hafen von Skagway. Wir drehten und nahmen die enge Passage nach Haines in weniger als 45 min. Wie bereits erwähnt sind wir letztes Mal für diese ca. 30 km ohne Fähre 600 km Umweg gefahren, um nach Haines zu gelangen.
Wir saßen an Deck, tranken Kaffee und ließen uns die Sonne um die Nase wehen bei 26 Grad, die wir heute erreichten. Da soll nochmal jemand sagen, dass es in Alaska kalt wäre.
In Haines angekommen, war es Zeit mal Wäsche zu waschen und noch eine Runde am Wasser spazieren zu gehen. Morgen sind wir wieder auf dem Weg in den Yukon, um weiter auf dem Alaska Highway vorwärts zu kommen und den normalen weg nach Alaska zu nehmen.