Dienstag, 1. Januar 2019

Sevilla - Auf der Suche nach den 12 goldenen Trauben...

Blick vom Metropol Parasol 

Der letzte Tag des Jahres ist angebrochen. Da wir in unserem Zimmer nur ein Fenster zum Innenhof hatten, wurde es spät hell und so schliefen wir aus. Spanien erwacht eh erst gegen Mittag. Heute war der südliche Teil der Innenstadt angesagt. Und hier war schon wesentlich mehr los. 




Zuerst stiegen wir auf das Metropol Parasol, das hölzerne Kunstwerk auf dem Plaza de la Encarnacion. Es ist die größte Holzkonstruktion der Welt. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt mit ihren unzähligen Kirchen. 

Edificio de la Atriatica 

Plaza de San Francisco 

Bansky Streetart

Plaza de Toros 

Weiter ging es ans Ufer des grünlichen Flusses Guadalquivir, der sich anscheinend perfekt dazu eignet einen Teil der Stadt auf dem Wasser kennen zu lernen. Uns zog es auf die andere Seite, nach Triana - der Flamenco Hochburg. Wir besuchten den kleinen Markt und spazierten am Ufer entlang.

Puente de Isabel II
Jardines de Rafael Montesinos


Mercado Triana 

Torre del Oro 
Im Süden der Altstadt, in Santa Cruz, befindet sich das eigentliche touristische Zentrum. Rings um die Kathedrale scharren sich Menschen, um diese gewaltigen Bauwerke zu bewundern. In der Gegend befinden sich eine große Anzahl wunderschöner Gärten, wie zum Beispiel der Parque Maria Luisa. Mit der gewaltigen Plaza de Espãna gehört der Park zu einem der schönsten der Welt. 

Palacio de San Telmo 

Kunstmuseum

Parque de Maria Luisa 


Gewaltig öffnet sich der 50.000 Quadratmeter große Platz, wenn man aus dem Schatten der Maulbeerbäume ins Freie tritt. Pferdekutschen ziehen entlang und im weitläufigen Kanal fahren Ruderboote. Ein prächtiges Ensemble. 
Plaza de España






Alcazar, den mittelalterlichen Königspalast, mussten wir uns leider schenken, da wir ansonsten Ewigkeiten angestanden hätten. Stattdessen setzten wir uns auf eine kleine Plaza und waren froh, dass noch ein Lokal offen hatte für unser Silvesteressen. Die meisten schließen nämlich um die Zeit. Die Stimmung in den Straßen war zunehmend ausgelassen. Menschen saßen zusammen und begannen bereits vor Sonnenuntergang mit Feiern. 

Flamenco 
















Teil der Kathedrale 
Am Ende jeder kleinen Gasse, die in einer kleinen Plaza endete, ertönte Gelächter und es standen Menschen ausgelassen mit Bier oder Wein zusammen. Trotz des Alkoholverbotes auf öffentlichen Straßen ist das Alkoholtrinken an einer Bar erlaubt. Diese sind nämlich so klein, dass eh kaum jemand drin sitzen kann. Ab und zu spielt jemand feurige spanische Gitarrenmusik und schafft eine außergewöhnliche Atmosphäre. 

Giralda




Hier gibt es zwei Bräuche für die Silvesternacht: trage rote Unterwäsche und habe 12 weiße Weintrauben an Bord. Zwölf Mal schlägt die Kirchenglocken vor Mitternacht. Jedes Mal muss man eine Traube essen und sich etwas wünschen. In der Vergangenheit lag nur 1 Sekunde zwischen jedem Glockenschlag. Da es zu viele Verletzte durch Verschlucken gab, änderte man die Frequenz auf 3 Sekunden. 
Plaza del Cabildo 


Fast alle Läden waren geschlossen. Die kleinen Supermärkte, die noch offen hatten, waren voll bis oben hin. Sekt alle und vor allem keine Trauben mehr auffindbar. Irgendwie waren wir traurig, weil dies ein toller Brauch ist. Aber das hätten wir uns eher überlegen müssen. Gegen 18:30 Uhr war für uns Siesta angesagt und wir verzogen uns bis zum großen Ereignis in unser Zimmer. Was finden wir auf unserem Tisch? Ein Partypaket: Weintrauben in der Dose, Hut, Luftschlangen, Vampirzähne und eine Clownsnase. Fantastisch!


das Partypaket 


21:30 Uhr sind wir wieder los. Totenstille - die Straßen waren wie leer gefegt. Alle Läden und Restaurants hatten geschlossen, auf der Straße keine Menschenseele. Spanier verbringen den Silvesterabend daheim mit ihrer Familie. Erst später kommen sie zusammen. So gingen wir noch einige Kilometer spazieren, bis wir uns mit der gesamten Stadt, kurz vor 0 Uhr, am Plaza Nueva einfanden. Es waren schätzungsweise 100.000 die nur auf den Glockenschlag warteten. Binnen weniger Sekunden war alles vorbei. Während es rings um die Altstadt knallte, wars das hier. Kein Feuerwerk. Trotzdem war es ein Spektakel, was man erlebt haben muss.