Dienstag, 31. Juli 2018

Hongkong Island - Besuch im Jenseits...


Der letzte Tag auf Hongkong Island bricht an. Wir sind heute irgendwie müde, müde vor Menschen, müde von dem heißen und schwülen Wetter. Deshalb wollten wir raus aus der vollen Stadt. Nach einem wiedermal guten Frühstück mit French Toast und Eiern, in einem Restaurant direkt um die Ecke, fuhren wir mit dem Bus nach Stanley. Die Fahrt entlang der Küste und den vielen vorgelagerten Inseln war sehr schön, aber wahrscheinlich wurde sie erbaut als es in Hongkong noch keine großen Busse gab. Es ist so eng und total knapp, wenn sich zwei treffen. 


Stanley Waterfront 

Die einstige Fischerstadt liegt am Südende der Insel und hat sich zu einem beliebten Ort bei Einheimischen und Touristen entwickelt. Dies merkt man besonders an den Preisen, die hier in die Höhe schießen. Hübsch ist der kleine Markt, wo es wirklich schöne Dinge zu kaufen gibt. Auch die Uferpromenade kann sich sehen lassen. Wir sind ein bißchen den Küstenwanderweg entlang gelaufen.
Murray House 



Von Stanley fuhren wir mit einem anderen Bus zum Deep Water Bay Beach. Der liegt, wie der Name schon sagt, eingerahmt in einer Bucht und ist total idyllisch. Von hier aus kann man die Seilbahn des Ocean Parks (eine Art Freizeitpark) beobachten wie sie sich die Hänge entlang schlängelt. Das Südchinesische Meer ist warm und eigentlich keine Abkühlung. Übrigens hat hier jeder Strand Toiletten, Duschen, Umkleidekabinen und Rettungsschwimmer. 










Deep Water Bay Beach 
Als wir auf dem Rückweg nach Central waren und auf den Hochstraßen fuhren, entdeckten wir einen wunderschönen Friedhof, gleich neben der Pferderennbahn "Happy Valley". Also nochmal rein in die Straßenbahn und zurück. Es war ein katholischer und muslimischer Friedhof an einem Hang, der eher sich selbst überlassen wurde und wenig unseren gleicht. Und genau das hat dieses besondere Flair ausgemacht. Insofern man dies über einen Friedhof sagen darf. Also kraxelten wir zwischen den Grabsteinen immer weiter bergauf. Der Blick nach unten mit den umliegenden Hochhäusern war schon ziemlich bizarr.



Happy Valley 


Als wir zurück im Getümmel waren, machten wir uns erneut auf die Suche nach koreanischer Zahncreme, da es sie in jedem Geschäft nur drei Mal gibt. Wir haben übers Internet alle "Sasa" Läden gesucht und diese abgeklappert. Nun haben wir einen Vorrat für drei Jahre. Bis wir vielleicht wieder nach Asien fahren. Taiwan schwebt uns übrigens vor.

Saint Michael Cemetery 


Times Square 



Montag, 30. Juli 2018

Hongkong Island - Mit Spider(man) über den Dächern der Stadt...


Die Nacht über den Straßen von Hongkong war super oder vielmehr der Morgen! Wir hatten Sonnenlicht, perfekt! Das Wetter war wieder fantastisch, wie eigentlich jeden Tag. Vor 5 Jahren ereilte uns oft der Monsun und wir waren nass bis auf die Haut. Was macht man bei klarer Sicht? Auf den Victoria Peak fahren. Dieser ist die höchste Erhebung auf Hongkong Island mit 552 Metern. Die Besonderheit ist jedoch, dass einem die Skyline direkt zu Füßen liegt, da die Hänge ebenso mit Hochhäusern bebaut sind. 

Peak Tram 

Dort hoch kommt man mit einer alten Standseilbahn von 1888. Die Steigung ist so extrem, dass man in der Bahn auf keinen Fall stehen sollte. Auf dem Gelände der Bergstation ist alles auf den großen Tourismus ausgelegt mit Boutiquen, Madame Tussauds und allerhand anderen Shops, wo man sein Geld los werden kann. Nichts für uns, wenn wir nicht solchen Appetit auf Frühstück gehabt hätten. Eine asiatische Café Kette bot wohl die beste Aussicht dazu. 
Victoria Peak 

Frühstück 

Lugard Falls 
Nach einer Stärkung mit Blick auf die Skyline von Hongkong nahmen wir den 5km Rundweg um den Berg in Angriff.  Leider ist oben eine Radarstation, so dass der Zugang auf den wahren Gipfel verwehrt bleibt. Wir wunderten uns, was die Leute in den Bäumen fotografierten. Als wir näher kamen, sahen wir das Übel: riesige Handteller große Spinnen hangen mit ihren weitgepannten Netzen über uns. Igitt, igitt! Der weitere Weg hatte nichts mehr mit Wandern zu tun. Eher mit in die Luft schauen, ob irgendwo so ein Monster lauert. 
Goldene Seidenspinne 




Wir hatten Glück und uns begegneten nur noch mächtig große Schmetterlinge die zu hunderten durch die Gegend flattern. So hatten wir Ruhe die gigantische Aussicht auf den Vitoria Harbour zu genießen. Wenn man hier oben steht, weiß man warum man vielleicht immer wieder hierher zurück möchte. Hongkong ist so facettenreich und keine Straße gleicht der andern. 




Der Abstieg vom Berg war wahrscheinlich anstrengender als wäre man bergauf gegangen. Auf 2 km ging es fast 400 Meter bergab. Auf dem Weg liefen wir durch riesige abgesicherte Hochhaussiedlungen wo Luxuskarossen auf dem Parkdeck standen. Umso höher man hier wohnt, um so reicher sind die Einwohner, heißt es. 


Noble Wohnblöcke 
Wir erreichten den Zoologisch-Botanischen Garten. Eigentlich hatte ich mich gesträubt dort lang zu gehen, aber es gab keinen anderen Weg. So wie eine ganze Reihe öffentlicher Einrichtungen, war auch diese kostenlos zugänglich. Das relativiert etwas die Tatsache, dass hier Tiere nicht ausschließlich aus kommerziellen Gründen eingesperrt sind. Und ausserdem handelt es sich nur um eine handvoll Spezies wie Affen, Vögel und Reptilien. 

Koreanische Zahnpasta 


So, nun wieder hinunter ins Getümmel. Milchtee trinken, durch die Straßen laufen und in Läden stöbern. Mit der Rolltreppe in die höheren Gebiete macht dies besonders Spaß, wenn man die tausenden Menschen von oben beobachten kann. Aber das ist nicht alles. Interessant sind die Gerüstbauer. Nein, keine Gerüste aus Stahl. Hier hängen sie in schwindelerregender Höhe an den Fassaden der Wolkenkratzer und bauen Gerüste aus Bambushölzern, die einfach mit einem schwarzen Band verknotet werden. Spektakulär! 
Bambusgerüstbauer 


Nach einer Pause setzten wir uns wieder in die Tram und fuhren einfach die Straße entlang ohne Ziel. Wo es uns gefiel, stiegen wir aus. Lange haben wir etwas gesucht und wir sind fündig geworden. Letztes Jahr in Korea haben wir die beste Zahnpasta der Welt entdeckt. Bei Amazon ist sie unbezahlbar. Ein Laden hier führt diese Marke. Wir sind überglücklich noch 5 Packungen bekommen zu haben. Sicherlich wird diesen Faible niemand verstehen. Auf dem Rückweg fing pünktlich 20 Uhr die Skyline an, in ein buntes Lichtermeer aufzugehen. Da ist der Moment wo tausende am anderen Ufer in Kowloon die Show "Symphony of lights" bestaunen.

Lippo Center 





Sonntag, 29. Juli 2018

Hongkong Island - Maids day off....

Blick vom Fährgebäude nach Central 

Heute Morgen verließen wir Kowloon Richtung Victoria Harbour. Von dort ging es innerhalb weniger Minuten mit der Star Ferry, den alten Holzfähren aus den 60er Jahren, nach Hongkong Island bzw. dem Stadtteil Central. Die Hafenüberfahrt ist ein Muss für jeden Besucher.

Victoria Harbour 

Two International Finance Center 

Dort angekommen, muss man eigentlich keine Straße mehr benutzen, denn Fußgänger laufen über dieser. Über Brücken und Gehwege sind die großen Wolkenkratzer miteinander verbunden. Als erstes steuerten wir das Two International Finance Center an. Das hat einen wunderschönen Dachgarten, wo wir erstmal frühstückten.
Fährterminal 



Das Sonne spiegelte sich in den Glasfassaden der Skyline wieder und die Hitze hier war fast unerträglich. Aber uns kann dies nicht aufhalten und so zogen wir mit unseren Rucksäcken wie Zwerge durch den riesigen Betondschungel. Mit uns waren tausende philippinische und indonesische Frauen auf der Straße. 370.000 sind hier Haushälterinnen und Kindermädchen und Sonntag ist ihr freier Tag (Maids day off). Überall auf den Gehwegen, Überführungen und Parks "campen" sie auf Kartons, spielen Karten, tanzen oder schminken sich. Ein skurriles Bild. Trotzdem nett anzusehen, was dieser freie Tag für sie bedeutet.
Blick vom Dachgarten 




Hongkong Island steigt gleich hinter dem Hafen hoch hinauf. So kommt man ganz schön ins Schwitzen, wenn man die Mid-levels besuchen will. Oder man nimmt einfach die Rolltreppe in die höher gelegenen Stadtteile. Diese fährt aber nur nachmittags bergauf. Morgens geht es bergab. In den kleinen Straßen ringsherum befinden sich allerhand trendige Läden und Cafés, eingerahmt von kunstvoll gestalteten Graffitihauswänden.
freier Sonntag in Hongkong 

alte Straßenbahn 

Mid-Level Escalator 

Tai Kwun 

Da es bereits mittags war, konnten wir unser Hotel beziehen und wir sind mehr als begeistert. Das Zimmer liegt im 17. Stock und ist drei Mal so groß wie unser letztes Gästehaus. Das beste ist jedoch die riesige Glasfront und das Bett, was genau davor steht. Es ist toll hier zu liegen und auf die Stadt herunter zu schauen.



unser Zimmer 

Nach einer kalten Dusche fuhren wir Straßenbahn. Hört sich banal an, ist es aber nicht. Die doppelstöckigen Bahnen sind bereits seit 1904 in Betrieb. Für die einen eine Touristenattraktion, für die Einheimischen ein Fortbewegungsmittel. Von oben hat man eine fantastische Aussicht auf das geschäftigen Leben auf den Straßen.

Bankettsaal im Western Market 

Western Market 


Cha long Tees 

Milchtee und andere ausgefallene Getränke, meist auf Teebasis, gibt es hier wie Sand am Meer. Aber auch hier sticht immer noch das Besondere hervor. So waren wir auf der Suche nach Cha long, einem Teestand, der eigentlich aus Taiwan stammt. Alleine die Becher sehen genial aus und der Inhalt erst: Lychee und grüner Tee mit salziger Sahne oben auf oder grüner Tee als Fruchtcoktail. Lecker! Kaffee, Milchtee und Tee ist hier der totale Renner und auch wir schwimmen mit dem Strom, wenn der ganze Müll nicht wäre.
Legislative Building 


Hong Kong Park Voliere 

Nachmittags suchten wir eine Auszeit im Hongkong Park. Dieser ist über 8 Hektar groß und beherbergt eine riesige begehbare Voliere mit exotischen Vögeln und Wasserfällen,wobei man als Besucher in den Baumwipfeln spaziert. Außerdem findet man dort zwei Seen, ein 1400 Quadratmeter großes Gewächshaus und vieles mehr.
Lippo Center 



Als wir zum Golden Bauhinia Square und damit zur anderen Seite des Victoria Harbour gehen wollten, mussten wir durch das Veranstaltungsgelände. Hier war die Hölle los, denn es war eine Cosplay bzw. Anime Convention. Tausende verrückte Manga Fans strömten angezogen wie Japanische Comicfiguren in die Messehallen. Verrückt!

Cosplay Convention 

Den Abend verbrachten wir mit Stöbern in den vielen kleinen Läden, wo man den ein oder anderen guten Fang machen kann. Nach dem anstrengenden Tag war der Sonnenuntergang am Victoria Harbour mit den vorbei ziehenden Schiffen unsere Auszeit, bevor der Wahnsinn Hongkong morgen wieder von vorn beginnt.