Dienstag, 31. Dezember 2019

Teneriffa - Ein Jahrzehnt neigt sich dem Ende...


Der Morgen begann mit Gartenarbeit. Schließlich muss das liebevoll angelegte Grundstück ja in Schuss gehalten werden. Keine Sorge, wir haben nur gegossen. Nach dem Frühstück ging es los zur Inselttour.



Montag, 30. Dezember 2019

Teneriffa - Blackfish im Küsteneldorado...


Heute suchten wir uns die nördliche Region Teneriffas für unsere Tagestour aus. Zuerst wollten wir zum Playa del Socorro. Doch die Straße war gesperrt - Erdrutsch. Dies passiert hier anscheinend wohl öfter. Also die Erdrutsche. Die Absperrungen zumindest scheinen für alle nur Attrappe zu sein. Jegliche Begrenzungen werden nämlich in tenerifferscher Manier umfahren oder umklettert.



Sonntag, 29. Dezember 2019

Teneriffa - Serpentina Gigantes...

Roche de Garachico 




Nachts war es verdammt kalt. Sobald die Sonne hinter dem Teide verschwindet, zittert man wie im tiefsten Winter. Moment! Es ist ja Winter. Eine Elektroheizung half uns die Nacht gut zu schlafen, wenn da nicht die unzähligen Tausendfüßler in unserem Haus wären.

Samstag, 28. Dezember 2019

Teneriffa - die Reise beginnt...

der Teide 

Das Warten nach den Feiertagen hatte heute endlich ein Ende. Es ist schon komisch, dass die Zeit nicht vergeht, bis man endlich wieder in unbekannte Orte aufbrechen kann. Los ging es mit Ryanair nach Teneriffa. Der Flug war angenehm und auch schnell vorbei, so dass wir pünktlich auf der Insel ankamen.



Samstag, 30. November 2019

Erster Testflug mit der DJI Mavic mini

Nun ist sie endlich da. Die DJI Mavic Mini mit einem Gewicht von nur 249g. Für uns gab es keine Überlegung. Wir mussten sie haben. Der erste Testflug in unserer Heimat, Görlitz und dem Berzdorfer See, hat diese Video ausgespuckt. Wir sind gespannt, sie auf unseren nächsten Reisen an Bord zu haben.





Samstag, 26. Oktober 2019

Street Art Tel Aviv...

Nun ist unser letzter und 9. Tag in Israel angebrochen. Morgens haben wir im einzigen verfügbaren Laden in der Umgebung Frühstück geholt und es uns auf unserem Balkon gemütlich gemacht. Nebenbei klingelte schon die nächsten Gäste des AirBnb an unserer Haustür. Wir blieben aber bis 10:30 Uhr, da unser Flug erst abends 21:15 Uhr nach Breslau gehen sollte.

Freitag, 25. Oktober 2019

Tel Aviv - um jede Ecke eine andere Stadt...


Heute stand Jaffa für uns auf dem Plan, der älteste Stadtteil Tel Avivs (eigentlich Tel Aviv-Jaffa). Es war nicht weit zu Fuß. Desto südlicher wir kamen, umso mehr verschwanden die modernen Häuserfronten und alte, auf ihre Art interessante Gebäude, säumten die Straßen. Hin und wieder ein kleines Café. Heute Morgen zum Shabbat Beginn war besonders viel los. Hier verbringt man viel Zeit draußen beim Essen.

Donnerstag, 24. Oktober 2019

Tel Aviv, Tel Aviv, Tel Aviv...

Der zweite Tag in Tel Aviv begann gemütlich auf unserem Balkon mit Simit und Cappuccino. Dann machten wir uns auf die Stadt zu erkunden. Zuerst ging es zum Rothschild Boulevard, die älteste und berühmteste Straße von Tel Aviv. Hier findet man eine Menge Cafés und etliche Sitzgelegenheit, z.B. Hängematten.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

In Liebe, Tel Aviv...

Bahnhof Haifa 

Heute Morgen ließen wir uns Zeit und genossen einen Kaffee auf der kleinen Terrasse des Hotels mit Blick auf den Schrein der Bahai. Dann liefen wir bergab zum Bahnhof. Am Eingang musste man in einem kleinen Terminal die Fahrstrecke festlegen und konnte dann einfach in den Zug einsteigen. Bezahlt wird hier mit Rav Card. Eine wiederaufladbare Chipkarte. 

Dienstag, 22. Oktober 2019

Im Irrgarten von Haifa...

Madatech

Heute verließen wir nach ein paar wunderschönen Tagen Jerusalem. Es ging wieder zur zentralen Busstation und dann weiter für 1:45 Stunden nach Haifa. Wir waren sicher unterwegs. Begleitet wurden wir von zwei Typen mit Maschinengewehren. Generell ist hier so viel Militär, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, unterwegs. Wehrpflicht gilt übrigens für Frauen und Männer. 

Montag, 21. Oktober 2019

Jerusalem - Allahu Akbar...

Feier an der Klagemauer 

Unser letzter Tag in Jerusalem ist angebrochen. Uns zog es zeitig nochmal in die Grabeskirche. Vielleicht waren die Schlangen morgens weniger lang. Auf dem Weg dort hin begegnete uns wieder jemand mit seinen drei Kindern und Ehefrau im Schlepptau und Pistole lässig hinten in die Hose gesteckt. Sehr eigenartig. Zumal sie jeder hätte einfach rausziehen können.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Mit Salz im Haar durchs Westjordanland...

Heute waren wir noch hundemüde als wir 6 Uhr aus unserem Bett krochen. Wir fuhren mit der Straßenbahn zum Busterminal. Dort mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass der letzte Bus vom Toten Meer doch schon 13:30 Uhr geht. Viel Zeit blieb uns also nicht auf unserer heutigen Tour. Wir holten noch etwas Frühstück, wobei man hier ein Vermögen los wird und fuhren pünktlich 8 Uhr los nach En Bokek.

Samstag, 19. Oktober 2019

Jerusalem - Shabbat Shalom...


Nach einer ruhigen Nacht und ausreichend Schlaf zogen wir los, Jerusalem zu erkunden. Wir wollten auf die Altstadtmauer. Im Internet wurde der Rundgang teilweise nicht empfohlen, weil man nur Satellitenschüsseln und Dachterrassen sieht. Aber das macht es doch aus eine Stadt zu erkunden. Nebenbei gab es fantastische Ausblicke auf die Altstadt. Am interessantesten von oben war das muslimische Viertel. Dort tobte das Leben, während im jüdischen Viertel keine Menschenseele auf der Straße war. 

Freitag, 18. Oktober 2019

Jerusalem - 3 Religionen, eine Stadt...

Mahane Yehuda Market 

Heute ging es mitten in der Nacht aus den Federn. Geschlafen haben wir in einem kleinen Hostel in Breslau, bevor wir gegen 3 Uhr zum Flughafen aufbrachen. Wir waren extra zeitig da, weil die Einreiseformalitäten nach Israel wohl viel Zeit in Anspruch nehmen. Hier hat das niemanden interessiert. Außer einer Passkontrolle gab es keine eindringlichen Fragen.

Dienstag, 13. August 2019

Steveston - Home is where ever I'm with you...


Steveston 
Lachend sind wir heute nicht aufgewacht. Es war kalt und hatte die ganze Nacht geregnet. Wenn das mal der einzige Grund wäre, traurig zu sein. Unsere letzten Stunden brechen an. Wir packten alles zusammen, was hier bleiben muss, brachten es dort hin, wo es mit Sicherheit jemand gebrauchen konnte und verließen Vancouver in südliche Richtung.

Montag, 12. August 2019

Vancouver - Barfuß im Regen...

Community Garten 

Unser Stellplatz war wirklich ziemlich unangemessen. Neben uns war direkt die einzige Laterne des riesigen Grundstückes. Bloß gut hatten wir noch die Flugzeugdecke, um die Scheiben zu zu hängen. Wer hätte gedacht, dass uns Licht jemals stören wird, nachdem wir nächtelang die Hand vor Augen nicht sahen. 

Sonntag, 11. August 2019

Vancouver - Kulturschock!


Whistler Mountains 
Heute sind wir sehr zeitig los gemacht. Es waren zwar nur noch 250 km bis Vancouver, aber durch die Berge und dann 40 km Küste. Dazu wollten wir uns Zeit lassen und sind schon 6:30 Uhr aufgebrochen. Heute war es seit 18 Tagen erstmals verhangen und es sah nach Regen aus. Trotzdem war das Erwachen der Coast Mountains sehr schön anzusehen und hatte was mystisches.

Samstag, 10. August 2019

Fraser River - von großen Träumen und wilden Flüssen...

Williams Lake 

Unsere letzte große Tour war heute angebrochen. Ein letztes Mal in der Wildnis schlafen, ein letztes Mal das Kanada Gefühl in dir tragen. Morgen fahren wir nach Vancouver und bleiben dort noch 2 Tage, was auch sehr schön wird. Und dann sind wir endlich auf dem Meer bei den Orcas. 

Freitag, 9. August 2019

Prince George - ein ganz normaler Tag in Kanada...

Sonnenaufgang am Co-op Lake 

Wir hatten eine sehr kurze Nacht. Vielmehr hatte uns das der Kaffee am Abend und das leckere Getränk aus dem Alkoholgeschäft (Alkohol gibt es hier nur in speziellen Läden) eingebrockt. Wir mussten die ganze Nacht aufs Klo. Ist kein Problem sollte man meinen. Hier war es aber eines. Überall lag Bärenfell, wie waren mitten in der Wildnis und ständig raschelte es in den Büschen am Seeufer. Dieses Mal hatten wir wirklich Angst. Jedes Mal wurde alles weiträumig ausgeleuchtet. 

Donnerstag, 8. August 2019

British Columbia - Auszeit...


Da ab jetzt viel Zeit haben und in den nächsten 3 Tagen nur noch 300 km pro Tag fahren können, damit wir ja nicht im überfüllten Whistler ankommen und es ab dahin eh keinen Campingplatz mehr bis Vancouver frei hat, haben wir schön lange in Bett gelegen. Nach dem Frühstück fuhren wir dann in die Stadt, also Smithers. Kaffee bei 7-Eleven holen und wohl das coolste machen, was es in Nordamerika gibt.

Mittwoch, 7. August 2019

British Columbia - Wie man die Einsamkeit zu schätzen lernt...


Heute hieß es zeitig aufstehen und so krochen wir schon um 5 Uhr aus den Federn. Wir wollten pünktlich zur Öffnung der Aussichtsplattform am Fish Creek sein und erneut unser Glück versuchen auf Grizzlys zu stoßen. Da hier eine Tafel mit Sichtungen hängt, konnten wir vernehmen, dass gestern Abend auch nur noch 4 Schwarzbären den Fluss aufgesucht haben. Wir blieben 2 Stunden. Weit aus weniger lang, als die Hartgesottenen, die es den ganzen Tag aushalten. Aber länger als Touris in Flip Flops. Kein Bär ließ sich blicken.

Dienstag, 6. August 2019

Alaska - In 100 cm - Gefahrenzone...


Heute planten wir ein drittes und letztes Mal nach Alaska einzureisen. Dieses Mal in Hyder einer Minigemeinde an der Südspitze Alaskas. Aber der Weg war noch weit und so brachen wir wieder zeitig auf. Wenige Kilometer später, war da erneut ein Stachelschwein. Aber, es lag tot auf der Straße. Bis dahin ahnten wir noch nicht, was uns an diesem Tag alles erwarten würde. 

British Columbia - Legendär stachen wir in See und glorreich gingen wir unter...

neue Route 

Leider müssen wir verkünden, dass wir uns ab heute nun wirklich auf dem Rückweg unserer fantastischen Abenteuerreise befinden. Zumindest werden wir in der nächsten Woche mehr und mehr wieder in die Zivilisation übertreten. Aber bevor es so weit ist haben wir noch unzählige Kilometer vor uns. 

Sonntag, 4. August 2019

Skagway - Aus einer längst vergangenen Zeit...


Morgens am großen Tutshi Lake aufzuwachen und die Wellen rauschen zu hören, war fantastisch. Auch haben wir das erste Mal länger als 7 Uhr geschlafen. Und da niemand weit und breit zu sehen war, hat das morgendliche Waschen mit unserem Falteimer noch mehr Spaß gemacht. Wir hatten Zeit. In Skagway öffneten die Geschäfte erst um 9 Uhr und da wir wiedermal eine Landesgrenze und Zeitzone überfahren, konnten wir etwas später aufbrechen. 

Haines - Wie aus 30km Luftline 570 km wurden...

Blick auf Haines 

Bereits 3:30 Uhr war es hell in Alaska. Gegen 6:15 Uhr machten wir uns auf, an den Chilkoot Lake. Hier ist der See mit einem kleinen Flusslauf mit dem Fjordarm verbunden. Dazwischen befindet sich eine Lachsleiter, damit man es den Lachsen leichter macht den rettenden Leichgrund zu erreichen. Allerdings kommen genau an dieser Stelle die Grizzly Bären und fischen sie heraus.

Freitag, 2. August 2019

Haines - Angekommen in Alaska...


Frühstück 
Heute war der große Tag. Wir fahren nach Alaska. Die Kilometer zogen sich durch die schier endlosen Wildnis. Wir vertrieben uns unsere Zeit mit Hörbüchern und erraten von Jelly Bean Geschmacksrichtungen. Das sind kleine Dragees, die es in hundert Sorten gibt und wir uns einen bunten Mix gekauft haben.

Donnerstag, 1. August 2019

Goldrausch am Yukon River...


Dicker Nebel hatte die Landschaft heute Morgen eingehüllt. Wir haben prima geschlafen. Es ist so eine herrliche Ruhe im Wald. Und ein Bär unterbrach auch nicht unsere Nachtruhe. Das Auto ist Gold wert. Sobald die Türen zu sind und wir in unserem bequemen Bett liegen ist nur Stille da. Durch das Rückfenster können wir die wippenden Bäume im Wind beobachten.

Auf Safari in den Yukon...

Elch Kuh am Wegesrand 
Als wir morgens in Fort Nelson erwachten, konnten wir noch nicht erahnen, was das für ein grandioser Tag werden würde. Ehrlich gesagt graute uns etwas vor dieser langen Tour. Irgendwie muss ich mich verrechnet haben und ganz schnell wurde die Strecke um 100 km erweitert.

Dienstag, 30. Juli 2019

Yukon - Haushaltstag in der Wildnis...

Deluxe Frühstück 

Der Himmel hier im Norden sieht eigenartig aus. Das kräftige Blau ist einem grellen weißbläulichen Ton gewichen. Die Morgensonne ist so blendend, dass man eigentlich eine Sonnenbrille bräuchte. Dabei scheint sie gar nicht so intensiv. Dafür bis spät abends. Wir befinden uns auf dem 54. Breitengrad. Was eigentlich gar nicht so hoch ist, trotzdem ist es bis spät nach 23 Uhr noch ziemlich hell. 

Montag, 29. Juli 2019

British Columbia - Der Weg ist das Ziel...


Die Nacht war es sehr kalt. Wir müssen uns da noch was einfallen lassen. Für 6 °C sind unsere Schlafsäcke nicht ausgelegt. Aber da gibt es ja in jeder größeren Stadt einen Walmart, der wirklich alles führt und vor allem Camping Ausrüstung für die verrückten Kanadier. 

Sonntag, 28. Juli 2019

British Columbia - Gestrandet...

Heute ging es ganz früh zeitig zurück nach Jasper. Zeitig deswegen, da wir unsere Uhr nach 20 km wieder eine Stunde vor stellen mussten. Gerade auf dem Yellowhead Highway angekommen, stolzierte ein Schwarzbär über die Straße. Und vor Jasper sprangen die Wapitis im Gras herum. Ein toller Morgen.

Samstag, 27. Juli 2019

Icefield Parkway, die Entscheidung ist gefallen - wir bleiben hier...

Wapiti Hirsch 

Heute sind wir bereits um 4:45 Uhr wach gewesen. Wir wollten zeitig los und konnten auch nicht mehr schlafen. Wir wussten, wenn wir an den Moraine Lake und Lake Louise wollten, müssen wir zeitig los. Vom Banff aus fährt man eine Stunde. Es war ein fantastischer Morgen. Die Sonne ging langsam über den Bergen auf. Und am Ausgang unseres Campingplatzes grasten drei Wapiti Hirsche. 

Freitag, 26. Juli 2019

Baby Bären in Banff...


In der Nacht war es hundekalt und nicht mehr wie 4 Grad. Wir trauten uns sogar nachts, mitten im Wald, aufs WC zu gehen. Mal schauen, wann uns der erste Bär erwischt. Da es auf dem staatlichen Campground keine Dusche gibt, erledigte das heute unser Falteimer, den wir von Deutschland mitgebracht haben. Wie praktisch das Teil doch ist. 

Donnerstag, 25. Juli 2019

Kootenay Nationalpark - Somewhere over the rainbow...

Heute Morgen schafften wir es noch kurz unser kleines zu Hause aufzuräumen bis Revelstoke mal wieder im Regen versank. Nebelschwaden umhüllten die hohen Berge, Blitze zogen durch die Luft und es schüttete wie aus Kannen. Eine gruselige Stimmung. Wir fuhren zum mächtigen Mica Damm, der aufgrund seiner Größe und der Witterung eine noch schaurigere Stimmung schaffte. 

Mittwoch, 24. Juli 2019

British Columbia - Und an jeder Ecke hüpft dein Herz...


Wir waren wohl ziemlich kaputt gestern. Trotz des Jetlags haben wir ziemlich lange geschlafen. Also bis 4:30 Uhr. Wahrscheinlich auch noch länger, wenn wir nicht die Nase voll gehabt hätten jede Stunde das angestaute Wasser vom Flug loszuwerden. Der SUV ist zumindest bequem. Und wir sind noch in der Testphase Dinge zu verbessern. 

Dienstag, 23. Juli 2019

Wie man 3 Wochen in einem SUV durch Kanada fahren kann...


Anflug über die Rocky Mountains 
In kürzester Zeit düsten wir heute mitten in der Nacht nach Breslau. Von da ging unser Flug über Frankfurt nach Vancouver. Obwohl wir in einem Dreamliner von Boeing saßen, war der Flug eher weniger traumhaft und vor allem eng. Die 9,5 Stunden vergingen trotzdem extrem schnell. So richtig spektakulär wurde es erst ca. 1,5 Stunden vor der Landung. Die Rocky Mountains waren gefühlt zum greifen nah. Noch überwältigender war der Blick auf die Coast Mountains und die zerklüftete Inselwelt vor Vancouver Island. 

Rückblick auf 3,5 Wochen quer durch Kanadas Westküste und Alaska...

 


Dienstag, 4. Juni 2019

Die Hölle, Italien oder doch Krakau ?

Gedenkstätte Auschwitz

4 Tage frei – und was bietet sich da an? Ein Wochenendtrip ins wunderschöne Polen. So wunderschön war unsere erste Begegnung mit der Woiwodschaft Kleinpolen nicht. Denn unser Ziel war das Konzentrationslager in Auschwitz. Nach einer Nacht in einem hübschen Bed and Breakfast am Rand des Zentrums, waren wir bereits 7:00 Uhr an den Toren des Schreckens.
symbolträchtig


Birkenau



Rynek Glowny















Das KZ Auschwitz kostet keinen Eintritt, aber man ist gut beraten, sein Ticket vorab zu buchen. Wenn man erst am Vormittag dort ankommt und die vielen Gruppenreisenden durch die Anlage marschieren, muss man mit langen Wartezeiten, auch an den Ticketschaltern rechnen. Wir entschieden uns für eine Reservierung um 7:30 Uhr. Einen Guide buchten wir nicht. Angeboten werden kurze Touren von 3,5 Stunden für Auschwitz und Birkenau zusammen, was eher einem Schnelldurchlauf nahe kommt. Eine weitere Tour wäre 6 Stunden.
Tuchhallen Krakau




St. Adalbert Kirche
Tuchhallen
Wir waren froh am frühen Morgen noch fast alleine in der Gedenkstätte zu sein, ohne eine Reisegruppe. Die Tafeln sind in Englisch, Hebräisch und Polnisch ausgeschrieben, so dass sich alles selbst erschließt. Es war ein gruseliges Gefühl hier zu sein, wo unzählige Menschen um ihr Leben gebracht wurden. Man wandelt durch die Anlage schon fast in Trance, versucht seinen schockierten Gesichtsausdruck zu unterdrücken und keine Träne zu vergießen. Eine Baracke, wo einst Gefangene menschenunwürdig gehalten wurden, war am beeindruckensten: 

St. Barbara Kirche 



Maly Rynek


















Der Eingang war nicht damit gekennzeichnet, was einen erwarten würde. Man kam hinein und der komplette Raum war mit Bildschirmen tapeziert, auf ihnen waren glückliche Familien, jüdische Familie, aus ganz Europa zu sehen, wie sie Feste feiern, lachen und einfach nur glücklich sind. Von den Räumlichkeiten über uns drang laute NS Propaganda vom damaligen Regime. Es war erschreckend. Ein tiefer Raum mit riesigen Monitoren an der Decke suggerierte dem Volk die „Vernichtung des lebensunwerten Lebens“ und Hunderttausende bejubelten dieses Vorgehen.

Lody - Eis in zig Variationen

Wawel Hügel mit Weichsel


Wir fuhren noch 2 Kilometer weiter ins Arbeitslager nach Birkenau.  Hier verkehrt auch ein Shuttlebus, aber leider erst ab mittags. Birkenau ist ein riesiges Areal und war das Tor zur Hölle, für die mit dem Zug ankommenden Juden. Ihr gesammelten Hab und Gut von Töpfen, Gebetstüchern und persönliche Gegenständen, sind in aufgeschütteten Haufen, in einer riesigen Vitrine, in der Gedenkstätte Auschwitz aufgebahrt.
Relaxen unterhalb der Kathedrale

asiatische Selfie Time

Burg Wawel

Streetfood überall


Man verlässt dieses Ort nicht ohne nachzudenken und zu hoffen, das sich dies nicht wiederholen wird. Mit großen Buchstaben steht in Auschwitz durch den italienischen Schriftsteller und Holocaust Überlebenden, Primo Levi, geschrieben: „It happend, therefore it can happen again: this is the core of what we have to say.“

Rathaus von Krakau

Wir brauchten Sonne und etwas Ruhe für unser Gemüt. Doch an beides war an diesem Nachmittag nicht zu denken. Es waren 14 Grad und es regnete, als ob der Himmel weinte. Trotzdem setzten wir unsere Fahrt nach Krakau fort, welches 1 Stunde Fahrzeit von Oświęcim entfernt liegt. Dort bezogen wir ein fantastisches, neues, modernes und total gemütliches Studio am Rande der Altstadt.

Sonnenuntergang an der Weichsel


Wir mussten unter Leute, wieder zu uns finden. Das taten wir auch. Mit der Straßenbahn, die auf unzähligen Strecken durch die Stadt verkehrt (48 Stunden Ticket für 26 Zl, ca. 6€), kommt man schnell von A nach B. Unser erstes Ziel war natürlich der Altstadtkern mit seinem Hauptmarkt, der mit 40.000 Quadratmetern zu einem der größten mittelalterlichen Plätze Europas gehört. Hier befinden sich geschichtsträchtige Gebäude, wie eine Tuchhalle, Kirchen und Palästen aus mehreren Epochen. Und wenn man vergessen hat, wie man hier gekommen ist, glaubt man nicht in Polen zu sein. Krakaus Stadtkern gleicht eher einem Ort am Mittelmeer mit starken jüdischen Einflüssen. Nur am Rand stehen noch Häuser, die eher dem ehemaligen Ostblock zuzuschreiben sind.


Kirche der Dreifaltigkeit 



Krakau war einst die Hauptstadt Polens und gilt heute noch als eigentliches Zentrum des Landes. Sie beherbergt heute die älteste Universität Polens. Krakau ist nicht nur eine Studentenstadt mit einer jungen Kneipen und Barszene, auch ist sie Hotspot für Junggesellenabschiede, vor allem britischer Touristen. Ob diese Tatsache dem Image von Krakau Aufschwung bringt, ist fraglich. Störend sind die grölend lauten Kerle allemal für die, die dieses schöne Fleckchen Erde in vollen Zügen genießen wollen.
Tuchhalle



Mit Genuss ist vor allem das gastronomische Angebot gemeint. Unzählige Cafe´, hippe Läden, Frühstückslokale und Terrassenrestaurants bestärken das junge mediterrane Ansehen der Stadt. Hier weiß man zu leben. Dazwischen findet man kleine Schotterplätze, wo sich Food Trucks niedergelassen haben. Ein paar Sitzgelegenheiten und Lichterketten dazu und schon kann man es sich in einer lockeren Atmosphäre bei Fritten, Tacos, Baumstriezel, Burger, Zapiekanka (getoastetes Baguette mit Käse und Zutaten nach Wahl) und selbstgemachter Limonade gut gehen lassen. Der Alkoholkonsum auf Polens Straßen ist übrigens verboten. Aber nicht jeder hält sich daran.



Am zweiten Tag unseres Krakau Besuchs war endlich schönes Wetter. Die Eisdielen, wobei es 10 Läden im Umkreis von 500 Metern gibt, haben Hochkonjunktur und wir verbrachten ein paar schöne Stunden am Ufer der Weichsel. Ab und zu hielt ein Touristenbus und kippte 40 Menschen aus, die sich für ihre Selfies aufreihten, aber schnell wieder weiter zogen – wahrscheinlich zum Wawel, der auch unser nächstes Ziel war.



Auf dem 228 Meter hohen Kalksteinfelsen befinden sich deine Burganlage, Kathedrale und weitere historische Bauten der königlichen Herrschaft von insgesamt über 750 Jahren und ist heute UNESCO Weltkulturerbe. Von hier oben hat man eine tolle Aussicht auf den Fluss und das grüne Krakau. Rund um die Innenstadt befindet sich nämlich der Planty Park, der sich 4 Kilometer wie ein Gürtel um den Altstadtkern zieht.


Zapiekanka mit Bergkäse und Cranberry








Und wenn man den Trubel, der durch eine Menge Schulklassen noch bestärkt wird, sucht, gelangt man über unzählige kleine Gassen zurück in die Altstadt. Teilweise war auf dem Hauptmarktplatz aber so viel los, dass wir es bevorzugten uns fernab der vollen Straßen aufzuhalten und vor allem zu essen. Um den Rynek befinden sich nämlich auch fast nur italienische Restaurants, die auf Touristenfang gehen. Dann lieber gut bürgerlich polnisch mit Pirogen und Gulasch. Oder nach Kazimierz, ins ehemalige jüdische Viertel, welches nichts mit der Altstadt gemein hat. Und auf dem Heimweg wird noch mal an einem Zabka angehalten.


Zabka! 

Kazmierz - ehemaliges jüdisches Viertel
















Dies ist das Pendant der asiatischen 7-Eleven Convenience Stores, wo man alles bekommt, was man schnell mal braucht. Drogerieartikel, Lebensmittel, Fertiggerichte, Medikamente, Getränke etc. Wir haben uns täglich mit Eiskaffee eingedeckt. In der Tiefkühltruhe holt man sich einen Becher mit Eis und füllt ihn an der Kaffeemaschine für 6 Zl (1,40€) auf. Wenn der Müll nicht wäre. Trotzdem sind diese Läden ein Gewinn und in jeder polnischen Stadt unzählig zu finden.




Eigentlich wollten wir noch in Oskar Schindlers Emaille Fabrik. Allerdings sollte man hier sein Ticket ebenfalls vorab kaufen. Als wir 10:30 Uhr dort waren, gab es nur Zeittickets für 13:00 Uhr. Und 2,5 Stunden zu warten, abseits des Stadtzentrums, war uns zu lange. Dann gingen wir eben in den botanischen Garten, der obwohl er nicht so groß wie der in Breslau ist, trotzdem einen Besuch wert ist.
botanischer Garten



Nach 3 Tagen in der zweitgrößten Stadt Polens reisten wir wieder ab. Wir waren überrascht von Krakau. Es gleicht keiner der anderen polnischen Städte, die wir bisher besucht haben. Sicherlich sind die Marktplätze überall gleich angelegt, aber das Flair ist hier ein anderes. Auch der Tourismus ist hier wesentlich ausgeprägter als in Warschau. Uns hat es sehr gut gefallen und wir werden nicht zum letzten Mal hier gewesen sein.