Wir machten uns auf den Weg zum Lykabettus Hügel. Zumindest wollten wir dahin, aber wir wurden unterwegs immer wieder aufgehalten. Nicht von Menschen, sondern von Sockenständen, der Markthalle, Cafés und Katzen. Es ist toll zu erleben, wie eine Stadt erwacht: Waren werden mit Sackkarren in die Geschäfte gebracht, Rollläden werden nach oben gezogen und überall sitzen Menschen zum Kaffeetrinken.
Aber erstmal genossen wir die Ruhe und vor allem die Sonne auf unserer Dachterrasse. Immerhin sind es hier fast 20 Grad. Außerdem nimmt man von oben die meisten Eindrücke einer Stadt mit. Es ist nicht der Blick, sondern der Geruch und die Geräusche aus den umliegenden Straßen, die diese Perspektive zu etwas Besonderem machen.
Für uns ging es weiter. Wir zogen durch die Gegend. Konkrete Ziele haben wir nicht nach dem dritten Mal in Athen. Wir wollen einfach genießen und durchatmen. Ehe wir uns versehen konnten, steckten wir wieder mitten in den Menschenmassen am Areal der Agora. Ein wunderbarer Ort, also das Ensemble: die mit Graffitis bemalte Metro donnert entlang der über 2700 Jahre alten Anlage, vorbei an der mächtigen Wandelhalle, der Stoa des Attalos und verschwindet in einem Tunnel. Ich liebe diesen Ort.
Sicher unten angekommen, stürzten wir uns zum Sonnenuntergang ins Getümmel am großen Fußgängerboulevard unterhalb der Akropolis. Auch hier waren manche Bilder erschreckend. Ganze Obdachlosenstätten sind hier eingerichtet. Menschen verkaufen winzige Dinge am Straßenrand, um etwas Geld zu bekommen oder sitzen mit Bechern in der Hand neben Gucci, Prada und Louis Vuitton tragenden Menschen auf piekfeinen Restaurantterrassen.