Dienstag, 2. April 2024

Lissabon - mit den Möwen durch den Wind…


Der letzte Tag in Lissabon bricht an. Wir machten uns also auf alles, was wir noch nicht gesehen haben, anzuschauen. Und das ist wahrscheinlich wirklich genau so, denn wir sind in den letzten Tagen über 100 km durch die Stadt gestiefelt. 







Das Wetter hielt sich. Leider haben die vielen Cafés an Aussichtspunkten und in Parks immer erst ab 10 Uhr auf, wo man wirklich gemütlich sitzen kann. Da muss man sich entschieden. Frühstücken drin oder das Wetter nutzen. Wir entschieden uns für das zweite und setzen unseren Weg fort. 








Im Jardim da Estrela wurden wir dann fündig. Der hübsche Park hatte endlich ein Café, wo man auch draußen sitzen konnte. Was bestellt man hier? Tosta Mista – quasi die portugiesische Variante einer Bratwurst für zwischendurch. Hat damit überhaupt nichts zu tun, wird aber genauso oft als Imbiss gegessen. Es ist gutes Brot mit Butter, Schinken und Käse gegrillt. Was machen die Portugiesen noch, was wir nicht kennen? Zimtstangen in ihren Milchkaffee legen. Schmeckt köstlich. 








Wir liefen weiter zum Mercado de Campo de Ourique. Auch hier war kein urtypischer Markt zu finden. Es hat den Anschein, dass hier wirklich vieles Traditionelles gewichen ist und alles nur noch chic und teuer aussehen muss. Da vermissen wir wirklich das asiatische Chaos an solchen Orten, die lebendig sind und nicht so aufgesetzt. 







Was echt schön war und liebevoll hergerichtet, war der alte englische Friedhof. Kurzerhand entschieden wir uns anschließend zum Bahnhof Santos runterzulaufen und den nächsten Zug ins 30km entfernte Cascais zu nehmen. Übrigens für nur 2,40€. Auch die Fähre gestern hatte mit 1,50€ noch denselben Preis wie vor 4 Jahren. Wirklich erstaunlich. 







Cascais liegt direkt am Atlantik und hat sich zu einem wunderschönen Küstenstädtchen etabliert. Und bei dem verhangenen Wetter heute, war es auch schön leer. Leider haben auch hier diese ganzen touristischen Kettenläden Einzug gehalten. Aber die Fußgängerzone ist immer noch sehr idyllisch. 






Wir machten uns erstmal auf den Weg, raus aus dem Ort, vorbei an prachtvollen Villen an die felsige Küste. Da ist das Boca de Inferno, das Höllentor. Naja, zumindest ein Felsentor durch das das Wasser mit voller Wucht in einen natürlichen Pool gepresst wird. 








Ab dort fing es nun an zu stürmen und Bindfäden zu regnen. Was für ein grauenvolles Wetter. Aber solche Bedingungen an der Küste können auch total reizvoll sein. Zig Möwen gleiteten durch den Wind, die Wellen brausten an den Strand und vor lauter Gischt sah man nur Nebel. Es war toll. 









Also es war so lange toll, bis wir klitschenass am Bahnhof wieder in den Zug stiegen. Meine Güte war das kalt. Auch in Lissabon angekommen, war es nicht besser und wir froren wie im Winter. Dabei sind zu dieser Jahreszeit immer locker über 22 Grad Celsius. Am heutigen Tag nur 14.