Sonntag, 29. Dezember 2019

Teneriffa - Serpentina Gigantes...

Roche de Garachico 




Nachts war es verdammt kalt. Sobald die Sonne hinter dem Teide verschwindet, zittert man wie im tiefsten Winter. Moment! Es ist ja Winter. Eine Elektroheizung half uns die Nacht gut zu schlafen, wenn da nicht die unzähligen Tausendfüßler in unserem Haus wären.


Da um 8 Uhr erst die Sonne aufging, braucht man auch nicht eher aufstehen. Also schliefen wir aus, machten Frühstück im Freien und fuhren los, ohne ein besonderes Ziel. Wir haben uns die Insel einfach in 6 Quadranten eingeteilt, damit wir jeden Tag eine andere Ecke besichtigen können.

Garachico 



Wir fuhren die nördliche Küste entlang. Lava, Lava, Lava - soweit das Auge reicht. Mitten drin findet man unzählige Tidepools mit Krebsen und kleinen Fischen. Das Meer hat eine enorme Wucht, wenn es auf die Küste aufschlägt.



Wir landeten in Garachico, einem verträumten kanarischen Küstenort. Viele Menschen sitzen hier bereits morgens auf den kleinen Kirchplätzen, trinken Kaffee und essen Bocadillos - Baguette mit Serano Schinken und Ziegenkäse.



Masca Schlucht 

Als wir die steilen Serpentinen durch die Masca Schlucht nahmen, wurde das Autofahren ziemlich schnell zu einer nervenaufreibenden Mission: Abgrund, Haarnadelkurven, Steine, eine blendende Sonne und ein Ausblick bis tief hinunter zum Meer. Bei jeder Kurve, wenn dir jemand entgegen kommt und man das Auto passieren lassen musst, wars das. Selbst der erste Gang reicht nicht aus, um wieder anzufahren.
Punta Teno 




Die Kupplung schaffte es die grandiose Bergwelt in verbrannten Gummi zu hüllen. Wir waren jedes Mal froh wieder Fahrt aufzunehmen. Im Sommer muss die Strecke der Horror sein. Auch an einem 26 Grad warmen Wintertag reichen die Mietwagen bereits auf der engen Straße. Und ein bißchen fühlt man sich an Peru mit seinem Macchu Picchu erinnert. Wahrscheinlich ist dort aber die Anzahl der Touristen noch höher.



Irgendwie war ich froh, uns wieder heil nach unten manövriert zu haben und eine komplikationslose Straße unten den Reifen vorzufinden. In der nächsten Stunde sollte die Sonne im Atlantik verschwinden, so dass uns nur noch eine kurze Zeit blieb bei Tageslicht zurück in unser Ferienhaus zu gelangen.



Aber wir wollten noch nach Los Gigantes. Der Name kommt nicht von ungefähr. Gigantisch ist nämlich die Steilküste, die diesen Ort umschließt. Die Klippen fallen 450 Meter senkrecht ab zum Meer. Und was man hier besonders gut man kann: Megawellen beobachten, wie sie an die Küste prallen - am besten am Meeresschwimmbad.


Los Gigantes 


Wir schafften es mit Verschwinden der Sonne im Meer, wieder zurück zu sein. Wieder heißten wir draußen den Kamin, grillten Gemüse und gute Rindersteaks. Nach ca. 3 Stunden Video-, Foto- und Blogbearbeitung (zu zweit), fielen wir kaputt und glücklich ins Bett.