Samstag, 1. November 2025

Bukarest – der wahnsinnige Nicolae Ceaușescu …


Unser erster Weg an diesem Morgen führte uns in Richtung Parlamentspalast. Wenn man dieses Monster von Gebäude sieht, fragt man sich, ob Ceaușescu jemals damit gerechnet hätte, dass Rumänien wirklich so viel Personal für die Verwaltung des Landes benötigt hätte. Aber wahrscheinlich gibt es hier eine eigene Graf Dracula Abteilung. Leider war auch der opulente Kreisverkehr mit seinen unzähligen Fontänen eine riesige Baustelle – winterfestgemacht war er ohnehin. Schade.





Wir besuchten den Patriarchenhügel, wo fotografieren strengstens verboten war und zogen weiter durch unscheinbares Stadtgebiet. Auffällig in der Stadt sind die vielen alten Menschen an religiösen Stätten. Ab und zu kommen teuer gekleidete Menschen und drücken Ihnen eine Tüte mit Lebensmitteln die Hand. So auch beim großen stadtlichen Friedhof. Der war wunderschön und es fanden gerade auch priesterliche Zeremonien statt.





Das Highlight für Touristen und vor allem Einheimische ist die Brezelkette Luca – das Brezelimperium. Hier stehen zu jederzeit Menschen an, um sich einen Snack aus Brezelteig zu holen. Die Sorten sind dabei spektakulär: Kirschgrütze mit Pudding, Hirtenkäse mit Schinken und sogar Brezel mit Rotkohl und pikanter Wurst gibt es.





Wir steuerten den großen Tineretului Park an, der ein großen Kinderfreizeitpark beinhaltet. Kinder rasten mit kleinen Achterbahnen durch die Lüfte und alle, die dafür zu alt waren, lagen im Bikini auf der Wiese und sonnten sich. Wie skurril – wir haben den 01. November. Von dort oben hat man eine wundervolle Aussicht. Hier aßen wir das wahrscheinlich beste, was Rumänien zu bieten hat: Papanași – Quakkeulchen mit viel Citronat in Kirschkompott und saurer Sahne. Köstlich.






Bemerkenswert für Bukarest ist übrigens die hohe Dichte an Mülleimer. Während dir in Japan maximal einer auf 25 km durch Tokio begegnet, findest du hier Müllbehälter im 3 Minutentakt, sodass man ganz Japan versorgen könnte. Bargeld haben wir übrigens nicht einmal gebraucht. Ich verstehe immer nicht, warum das in anderen Ländern funktioniert, nur nicht in Deutschland.






Wir liefen zurück in die Stadt – plötzlich hallte Musik aus dem U-Bahn-Schacht. Das müssen wir uns ansehen. Die Akustik dort unten ist sagenhaft und was wir vorfanden, war eine Überraschung. Ein ca. 10-Jähriger stand dort mit seinem Radio und sang mit seiner wundervollen Stimme im Untergrund der Stadt. Fantastisch!




Am Tagesende haben wir diese Stadt abgerissen und alles geschafft, was es zu sehen gibt. Dabei haben wir 50 km zu Fuß hinter uns gebracht. Bukarest wird uns nicht das letzte Mal gesehen haben. Es ist eine wundervolle Stadt.