Montag, 27. Dezember 2021

Madeira - Pffffff....

Sonnenaufgang in Santa Cruz 

Heute mussten wir mal etwas zeitiger aufstehen, weil wir einen wichtigen Termin hatten. Der Sonnenaufgang war heute noch spektakulärer als der gestrige. Nach dem Frühstück ging es für uns also sofort los ins 45 min entfernte Calheta.

 




Dort angekommen, gab es eine Schwimmweste für jeden in die Hand und dann nahmen wir Platz in der ersten Reihe eines kleinen Schnellbootes. Innerhalb von 30 min waren wir am Ziel: der offene Ozean und jede Menge Wale. Wir sahen ca. 20 Grindwale und 15 Tümmler in den Gewässern vor der Insel schwimmen.

 




Es war fantastisch. Die Tiere kamen sehr nah ans Boot und an Board hatten wir eine Meeresbiologin, die viele Dinge erklärte, die selbst ich nicht wusste. Man kann Delfine an Gesichtszügen unterscheiden und die Kälber der Mutter zuordnen. Umso näher Delfine zusammen schwimmen und sich berühren, umso lieber haben sie sich. Wenn sich sie auf den Bauch drehen, fühlen sie sich wohl. 

 




Nach ca. 1 Stunde mit häufigen Blick durch das Kameraobjektiv war ich soweit eine riesige Ladung Fischfutter ins Meer zu speien. Gerade noch zur rechten Zeit pendelte sich mein Gleichgewichtssinn wieder ein und ich behielt die Fassung. Wir waren glücklich und noch glücklicher als das Boot zur Rückfahrt mal zeigen konnte, wie schnell es überhaupt fahren kann.

 


Paul do Mar 

An Land angekommen, brauchte ich locker eine halbe Stunde bis das Wanken in meinem Kopf aufhörte und wir endlich im paar Kilometer entfernten Paul do Mar was zu Mittag essen konnten. Um dorthin zu gelangen, musste man allerdings erstmal die senkrechten Felswende in unzähligen Haarnadelkurven nach unten fahren.

 




Dann befuhren ihr den Inselrücken, um zurück in den Osten der Insel zu kommen. Jetzt hatten wir sie, die dicken Nebelschwaden. Überall hang Moos von den Bäumen, Kühe lagen auf den Wiesen und nach kurzer Zeit befanden wir uns über den Wolken. Auf Madeira fährt man durch einen Tunnel und hat 2km später ein komplett anderes Wetter. Heute sogar einen Temperaturunterschied von 6 Grad binnen 2 min. 

 




Das unterschiedliche Wetter ergibt sich aus der Tiefe des umliegenden Meeres. Je tiefer das Meer, desto kälter die aufsteigende Luft. Kalte Luft trifft auf warme Luft und es kondensiert. Madeira ist übrigens über 2000m tief und der höchste Gipfel über 1800 Meter hoch.

 




Im Übrigen fühlt man sich auch nicht wie auf einer Insel, die zu Europa gehört. Madeira, was biogeografisch zu Makronesien gehört, hat so viele tropische Pflanzen, dass man ständig denkt irgendwo ganz anders zu sein: Eukalyptusbäume, Korkeichen, Schlingpflanzen und vor allem Blumen. 


über den Wolken