Donnerstag, 30. Dezember 2021

Madeira - von Stürmen und spektakulären Klippen…


Heute früh war ein wahnsinniger Sturm über Santa Cruz, sodass unsere Stühle über die Terrasse geflogen kamen. Aber wie schon gesagt: in Santa Cruz. 5 km weiter war herrlicher Sonnenschein und nur ein laues Lüftchen. Außerdem haben wir  Muskelkater. Morgens konnte ich, aufgrund des gestrigen Bergablaufes, kaum laufen. Es tut dort weh, wo man  gar nicht dachte Muskeln zu besitzen – am Po.
 



Wir verzogen wir uns also genau dort hin, wo das Wetter bestens war und wieder an die eigentlich unbeständige und raue Nordküste. Wir mussten erstmal durch das Landesinnere und ein paar hübsche Bergdörfer. Wir machten Halt an einem Aussichtspunkt, stiegen aus dem Auto und da war er wieder – der Duft von Blumen, als ob man Weichspüler aus großen Zerstäubern in die Landschaft verteilt hat.

 





Wir tingelten also durch die Berge und machten hier und da ein paar, für uns, erstaunliche Entdeckungen. So haben wir zum Beispiel noch nie einen Weihnachtsstern gesehen, der größer als ein Blumentopf ist. Hier wachsen sie als 3 Meter hohe Büsche und sehen fantastisch aus. 

 




Wir kamen. In das wunderschöne und chillige Ponta do Sol, ein kleiner Küstenort, eingerahmt von schroffen Felsen und viel Sonne. Es war Zeit für einen Kaffee, nachdem wir uns durch das Besteigen eines Berges am Hafen den besten Ausblick verschafft hatten. Ganz ungefährlich ist dies hier nicht, wenn überall Felsbrocken abrauschen.

 




Falls es jemanden interessiert, hat Madeira eine hohe Toilettendichte. Man findet sie überall. Vielleicht nicht in Naturparks, aber vor allem an Sehenswürdigkeiten und in jedem Supermarkt. Zudem sind sie stets kostenlos. Da sollten sich manche Gegenden mal eine Scheibe abschneiden. In Rumänien und Albanien gab es nirgends Toiletten. 

 




Wir fuhren an die Ponta de São Lourenço, eine Steilküste an der östlichsten Ecke der Insel. Diese 6 km langen kargen Felsen, sind nicht nur aus dem Flugzeug wahnsinnig spektakulär. Am Parkplatz verkaufte eine Frau selbstgemachte Figuren aus Walknochen und Vulkangestein. Ihr Mann arbeitet beim Walmuseum, ist Taucher, holt die Knochen an Land und baut wunderschöne Kreationen. 

 




Leider waren diese viel zu groß für den Koffer, aber ein kleiner Schlüsselanhänger aus Walknochen in der Gestalt eines Pottwals war drin. So haben wir uns zumindest überzeugen lassen das Museum aufzusuchen. Leider war dort nichts los, dabei war es sehr liebevoll gemacht.

 




Man bekam einen Audioguide und folgt den Pfeilen. Der Guide startete an Wegpunkten automatisch. Erst waren viele Beiträge zum Walfang, was auf Madeira wohl bis 1985 völlig normal war. Bloß gut sind die Zeiten vorbei. In der Haupthalle hängen riesige „Nachbauten“ von einem Blauwal, Nordkaper, Grindwalen und Delphinen. Bei Touren sehen die immer gar nicht so groß aus. Naja, wenn sie nicht gerade aus dem Wasser springen, zeigen sie ja auch nicht sehr viel von sich. 





Nachdem wir erfahren haben wie Wale überhaupt aus Landsäugetieren entstanden sind, wie sie ihre Körpertemperatur regulieren oder der Mensch den Ozean zerstört, machten wir uns auf den Rückweg zum Haus. Der Whirlpool hat tagsüber geheizt, so schaffen wir es heute Abend mal auf 40 Grad. Draußen ist es nämlich mittlerweile kühler geworden.