Freitag, 29. März 2024

Lissabon - anders und unerwartet…


Am heutigen ersten Tag in Lissabon ist die Horroranreise von gestern schon wieder fast vergessen. So einen katastrophalen Flug hatten wir nämlich schon lange nicht mehr. Alles begann mit einer verrückten Frau, die der Meinung war, sich nicht auf ihrem Sitzplatz zu setzen und jetzt doch bitte Businessclass fliegen möchte. Natürlich funktionierte das nicht, auch nicht, wenn sie ihre Kreditkarte zückte. 







Als nun alle saßen, offerierte uns der Pilot, dass wir ab nun fast 1,5 Stunden in der Blechdose festsitzen werden. Warum? Weil wir fast 4 Stunden vor der Landung jetzt schon wussten, keine Landeerlaubnis in Lissabon zu bekommen. Vielleicht war parken auch besser als fliegen. Beim Start wedelten wir auf der Startbahn bei böigem Wind hin und her. Der Sitzabstand war so unterirdisch, dass man sich nicht mal nach vorn beugen konnte, ohne direkt den anderen Sitz im Gesicht zu haben. Es war grauenvoll eng und unkomfortabel. 

 







Aber anscheinend haben wir es irgendwie überlebt und nun sind wir in Lissabon. Die Wetterprognosen sind eigentlich düster, aber der Vormittag zeigte sich in einem wunderbaren Sonnenschein und angenehme 15 Grad. Dabei ging unser erster Weg Richtung Hafen zum Cais de Sodres. Irgendwie haben die Leute hier vergessen ins Bett zu gehen. Überall waren am frühen Morgen angetrunkene, feiernde Menschen unterwegs. 

 







Bereits auf dem ersten Blick hat sich Lissabon in den letzten 4 Jahren verändert. Die Unterkunftspreise sind explodiert, so auch die Anzahl der Touristen. Es ist so wahnsinnig voll hier. Und so verändert sich auch das Bild einer Stadt. Müll kommt hinzu und wieder allerhand Menschen, die hängen geblieben sind, aber eben auch fancy Frühstückscafes und tolle Läden.  

 





Wir holten uns Frühstück in der nächsten Bäckerei, welche fantastische Baguettes mit Schinken und Ziegenkäse im Angebot hatte. Tatsächlich erstaunt waren wir über die Preise hier. Teilweise sehr weit entfernt von unseren in Deutschland. Ok, also sind nicht alle Preise in Lissabon in die Höhe gestiegen. Wir saßen am Meer und eine Horde kleiner Spatzen und eine große Möwe bauten sich vor uns auf, als wären ihre Schnäbel Waffen, die sie jeden Moment auf uns richteten. Irgendwie starteten sie sogar den großen Angriff. Nichts wie weg. 

 







Lissabon ist also zu einem Ort geworden, wo dir Spatzen in dein Frühstück springen und dir morgens halb 9 Bier durch einen Straßenverkäufer angeboten wird. Es konnte also nur ein guter Tag werden. Auch das Wetter überraschte. Wir hatten Sonne, obwohl es 5 Tage lang regnen sollte. Das war auch der Anlass für viele andere die Stadt heimzusuchen. Es war so voll überall. Alte Straßenbahnen, Touristen-Tuk-Tuks und Menschenmassen. Das auf engen Gehwegen in der Altstadt. Ein wirklich anderes Lissabon. 

 






Aber, bei allen Menschenmassen und wahrscheinlich die Ursache der vielen Touristen, Lissabon ist und bleibt eine wahnsinnig tolle Stadt mit den besten Aussichtspunkten, die man sich vorstellen kann und eines der besten Snackangebote weltweit. Dreh dich einmal im Kreis und du stehst an einer riesigen Auslage an süßen Teilchen in den wunderschönen Cafés oder kleine Läden mit köstlichem Schinken. 

 






Was hat Lissabon noch zu bieten? Steigungen, hohe Steigungen und Kopfsteinpflaster, was dich bei der kleinsten Unachtsamkeit, aber vor allem bei Regen zu Fall bringt. So auch später am Tag. Das helfen keine Sohlen mit Grip mehr. Bei dem Gefälle und nassen Boden kann es nur schief gehen. Aber bis es so weit war, genossen wir die Sonne und einen Mojito, den du hier an jeder Ecke bekommst. 

 






Was uns eher fremd ist, sind hier Ostermärkte. Quasi ein Weihnachtsmarkt an Ostern. Da gibt es was zu essen, massenweise Sangria und paar kleine Verkaufsstände. Hier waren auch die Preise erstmalig nicht mehr verhältnismäßig. Was macht man nicht alles für oder eben gegen Touristen.