Sonntag, 31. März 2024

Lissabon - Zelte, Murals und der wunderbare Tejo…


Mit kaltem Regenwetter begrüßte uns Lissabon heute Morgen. Aber wir sind auf alles vorbereitet, obwohl man sich bei zusätzlich kaltem, peitschendem Wind doch lieber schnell ins Bett zurückwünscht. Nachdem wir das Schlimmste unter dem Portal der gewaltigen Kathedrale von Lissabon überstanden hatten, liefen wir weiter Richtung Nordosten. Laufen kann man es kaum nennen, eher klettern. Hast du einen Berg geschafft, kannst du sicher sein, dass um die Ecke ein neuer auf dich wartet.







Auf dem Weg gingen wir am Hafengelände entlang, was mehr das notwendige Übel war. Auf dem Rückweg haben wir verstanden, warum hier so viele Menschen mit verschlissener Kleidung, und leider auch Drogen im Gepäck, herumliefen. Ein wirklich nachdenkliches Bild.  








Wir verzogen uns weit aus dem Stadtkern hinaus nach Marvila, eine Trabantenstadt mit hohen Wohnblöcken und ringsherum sehr viel Grün. Viele der Häuserfronten hatten tolle Wandmalereien, sogar eines des brasilianischen Künstlers Kobra, dessen Werke vor allem geballt in New York City zu sehen sind. Es war ein toller Ort mit Ziegen, Wiesen und Gemüsegärten. Dabei war die Millionenmetropole so nah. 






Wir machten uns an das Ufer vom Tejo, der hier in das Meer mündet. In der Ferne sahen wir die große Vasco da Gama Brücke, die die Bucht überspannt. Wir erinnerten uns zurück als wir auf dieser Richtung Süden fuhren und das erste Mal Flamingos fliegen sehen haben – wie große Kamele am Himmel. 






Wir landeten nach ca. 12 km im alten Expogelände von 1998, wo sich auch das große Aquarium befindet. Natürlich sind wir da nicht reingegangen und haben uns aber erstmal ein wunderbares, chilliges Restaurant im Freien gesucht und die Sonne genossen, bevor wir eine der vielen Fahrradverleihstationen aufsuchten. Da es hier sehr bergig ist, gibt es diese in der ganzen Stadt als E-Bikes. Hingehen, App laden, QR Code scannen und los geht es. 






Wir mussten also wieder 8 km zurück Richtung Lissabon, um dort unsere Besichtigung fortzusetzen. Diese wenigen Kilometer hatten so einige Tücken. Erstens - Fußgänger auf dem Radweg.  Zweitens – mitten auf dem Radweg eine Baustelle. Die einzige Möglichkeit war in entgegengesetzter Richtung auf eine große Straße auszuweichen und erstmal das schwere Fahrrad über die Absperrung zu hieven. 







Wir durchquerten große Seen, die sich durch den Regen gebildet haben mit unbekannter Tiefe. Verschlungen hat uns das Wasser nicht. Nur die Füße waren nass. Zum Schluss endete der Radweg so abrupt, dass wir vor einer Stufe eine Vollbremsung machen musste. Unter der großen Autobrücke am Hafen waren übrigens ganze Zeltdörfer mit Menschen ohne einem richtigen zu Hause. 






Wir kamen zurück in die steilen Gassen des Stadtteils Alfama und mit uns Massen an Menschen, die die Aussichtspunkte belagerten. Wir stiegen in die neue Standseilbahn da Graça und ließen uns ein paar Meter nach unten in den Stadtteil Martim Moniz mitnehmen, der auf unserem Weg nach Hause lag.