Samstag, 24. Februar 2024

Helsinki - von glücklichen Menschen und urbanen Kunstwerken…



Heute Morgen begrüßte uns Helsinki erneut mit Sonnenschein. Da dies nicht von Dauer war und wir noch so einiges ansehen wollten, mussten wir also zeitig aus den Federn. Als wir aber im Frühstückscafè angekommen waren, wussten wir, dass wir nicht sofort wieder hier wegkommen würden. Es war gewaltig, was uns hier erwartete. Alles, was die finnische Küche zu bieten hat. Es gab sogar Smoothies und Karotten-Ingwer-Shots. 






 
Kathedrale der Stille


Wir liefen los, noch ein paar Ecken der Stadt anzusehen. Erst jetzt sind wir wahrscheinlich im eigentlichen Stadtkern angekommen. Helsinki ist ein gewaltiges Kunstwerk, was selbst an einem tristen Wintertag, nicht an Schönheit verliert und man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Wir besuchten architektonische Meisterwerke von Alvar Aalto oder Eliel Saaeinen. Beeindruckend sind die Finlandia-Halle oder das Amos-Rex-Museum. Der Museumshop des Kiasma hatte auch total tolle Bücher und Souvenirs. 








Ist man auf der Suche nach einer Antwort, warum Finnland das glücklichste Land der Welt ist, besucht man am besten Oodi, die zentrale Bibliothek von Helsinki. Du hast drei Etagen Zeit in jedem Winkel des futuristischen Holzbaus die Antwort in jedem einzelnen Detail zu finden. Wenn du jetzt Bücher erwartest, wirst du sie auch finden, aber noch glücklicher macht dich, was du nicht erwartest. Gebaut wurde die Helsinginkeskustakirjastooodi als Ort der Begegnungen, wo Generationen sich treffen. Und genau dies symbolisiert dieses Gebäude mit schlichtweißem skandinavischem Interieur und echten Bäumen darin. 

 

Kiasma




finnisches Parlament 


Zum einen gibt es unzählige Bücherregale, Loungeecken, ein Café und Restaurants. Zum anderen gibt es Workingspaces und Konferenzräume. Es gibt Nähmaschinen und Bügelstationen. Du kannst UV-Drucker oder 3D Drucker verwenden, du kannst dir selbst Textilien bedrucken oder dich beim Spielen mit VR oder PlayStations vergnügen. Falls du ein Instrument spielen möchtest, bringst du dein eigenes mit oder leihst dir eines. Hier gibt es Übungsräume und Tonstudios dafür. Wenn du gerne fotografierst, findest du auch hier die passende Räumlichkeit mit Beleuchtungsequipment.

 







Es gibt Parkplätze für Kinderwagen, Ruheräume für die Kleinen, Roboter fahren durch die Gegend und empfehlen dir Bücher und auch das Ausleihen ist voll automatisiert. Übrigens fast alles umsonst nutzbar, für jeden. Stellt sich jetzt nochmal die Frage, warum Finnland das glücklichste Land der Welt ist? Und das ist nur ein Ort in Helsinki, noch ging der Blick nicht raus in die Natur, wo man dies alles, nur eben in einer anderen Art und Weise findet. 

 

Oodi von außen 






Wir liefen weiter, vorbei am Parlament, etwas abseits des Zentrums und machten die nächste sympathische Entdeckung: ein kleiner Marktplatz, darauf ein LKW geparkt. Menschen kommen mit großen Beuteln angelaufen, Autos halten mit Kisten darin. Hier trifft man sich und kommt ins Gespräch. Der Anlass? So erfolgt in Helsinki der Umgang mit Sperrmüll. Du musst nichts anmelden. Der LKW steht einfach da und zwei nette Typen nehmen dir die Dinge so ab. Also wieder ein Ort der Begegnung. 

 



Eisangeln



Gar nicht glatt. 


Wir liefen am Wasser entlang zum großen Friedhof. Helsinki hat übrigens 130km Spazier- und Fahrradwege direkt am Meer. Fantastisch, oder? Wir haben im Sommer davon viel zu wenig gesehen und sollten uns hier nochmal umschauen, wenn der Schneematsch getaut ist und es grünt. Hier kannst du locker Wochen verbringen, wenn du das alles nutzt, was die Stadt zu bieten hat. 







Es war Zeit Pause zu machen. Der Regen holte uns ein. Da was anderes außer Shoppen kaum möglich war, besuchten wir später noch den MUJi Flagshipstore Helsinkis. Dies ist ein japanischer Laden, aber eben die Hauptfiliale. In Deutschland gibt es beispielsweise nur 5 dieser Geschäfte, die tolle minimalistische Kleidung und Haushaltswaren führen. Wir hatten einiges aus Japan von hier mitgebracht. Die europäischen Preisen sind allerdings nicht mehr so, als würde man sich die Taschen vollladen wollen. 

 



Gelsenkirchen


Markthalle


Die letzte Amtshandlung des Tages war es, in mehreren Supermärkten eine bestimmte Sorte Maanapuuro (Griesbrei) zu finden. Und während wir so im strömenden Regen nach Hause hetzten, passierte etwas Filmreifes. Wir stehen an einer Fußgängerampel. Finnlands Gehwege und Straßen sind, aufgrund des Frostes und Eises, ziemlich kaputt und es bilden sich große Löcher. Ratet mal, was als Nächstes geschah? Erstaunlich war allerdings, die Kleidung, die man trug. Nichts, aber auch gar nichts war durchtränkt mit Pfützenwasser, obwohl der Schwall hoch bis zum Oberschenkel reichte und ein Kleinkind wahrscheinlich durch die Welle abgekippt wurde. 




Kamppi Mall