Samstag, 22. Februar 2020

Lissabon - die Kunst zu laufen...


Nichts ahnend, wie sehr uns jeder Muskel am Abend weh tun wird, starteten wir heute zu einer besonderen Expedition. Die Nacht war oft schlaflos, denn es quälte mich eine leichte Übelkeit seit dem Muschelessen vom Vortag. Deswegen war kaum vorstellbar, dass dieser Tag mit einem Highlight enden würde. 






Alle fahren mit der Straßenbahn in den 9 km entfernten Stadtteil Belem. Wir setzten uns jedoch in den Kopf zu laufen. Die Sonne schien und im Tagesverlauf prasselte sie auf uns hinab, so dass wir nun mit einem Sonnenbrand davon gekommen sind. 




Immer am Meer entlang, führte der Weg über Fischer- und Jachthäfen vorbei an der Ponte 25 de Abril. Wie spektakulär der Anblick der riesigen Brücke von unten ist! Über uns schienen die Flugzeuge im Sturzflug in die Stadt zu krachen, so nah war ihre Einflugsschneise. 


Ponte 25 de Abril 

Santo Amaro Recreation Deck 

Auffällig wäre heute die vielen verkleideten Kinder: Miniatur Superman, Prinzessinnen oder Feuerwehrmänner säumten die Plätze. Überall feierte man Kinderfasching und ganze Reisebusse mit kleinen Zwergen wurden ausgeschüttet. 



Belems imposante Bauwerke, direkt am Meer, stehen für die Seefahrergeschichte Portugals. Und nicht nur dafür ist der Stadtteil bekannt, nein auch für seine Pastel de Nata. Mittlerweile haben wir schon von drei verschiedenen Bäckereien Lissabons die kleinen Blätterteigtörtchen mit Pudding probiert. Aber es ist wahr: die aus der Backstube von Pastéis de Belém sind die Besten. Vor allem, weil sie noch mit Zimt und Puderzucker bestreut werden. 


Denkmal der Entdeckungen 

Torre de Belem 

Auf dem Rückweg ging es wieder die unzähligen Hügel bergauf und bergab bis wir in der LX Factory landeten, dem Gelände einer ehemaligen Textilfabrik. Hippe Cafés, Gallerien und wunderschöne Grafittis befinden sich dort. Alles scheint etwas abgedroschen und runtergekommen, schaut man jedoch genauer hin, wird man die kleinen individuellen Läden lieben. 

Mosterio dos Jeronimus 


Pastel de Nata 

Was wäre Lissabon ohne seine unzähligen schmucken Kirchen mit ihren weitläufigen Plätzen? Oft sind denen sogar Krankenhäuser angebaut, die wahrscheinlich schon hunderte Jahre in alten Gemäuern betrieben werden und eher einem Wohnhaus aus längst vergangenen Zeiten gleichen. Bei der Enge der Gassen, steht bei Ankunft eines Rettungswagens auch erstmal der gesamte Verkehr still. 


LX Factory 

🌈 

Bei dem fantastischen Wetter wird es doch zunehmend voller auf den Straßen des Zentrums. Wie soll das wohl erst im Sommer sein? Bereits jetzt drängt man sich auf den viel zu schmalen Gehwegen. Wir waren fertig. Nicht mit der Stadt, aber mit unseren Füßen. 
Ler Devagar 




Wir haben es geschafft: Wir haben einen neuen Stadtlaufrekord aufgestellt und den von April aus New York nochmal um 1056 Schritte überboten. 41.200 Schritte und 219 Etagen (657 Höhenmeter) und wahrscheinlich ebenso viele bergab. 

Assembly of the Republik 

Den Abend verbrachten wir bei gutem Brot, Ziegenkäse und Früchten in unser Wohnung. Während es nötig war, nach dem Marsch, Sachen zu waschen und die Füße hochzulegen. Mal schauen, wie wir morgen früh aus unserem Hochbett gekraxelt kommen.
Basilica da Estrela 

Elevador da Gloria 










😊