Dienstag, 21. Februar 2023

Gran Canaria - Flucht nach vorn…


Am Tagesende können wir sagen, dass wir genau den richtigen Ort gefunden haben, um auf der Insel zu entspannen. Nämlich genau dort, wo wir „leben“ in unserem kleinen Küstenort. Wenn man weiter Richtung Süden fährt, teilt man sich jeden Quadratmeter mit 100 Menschen. Aber dazu später. 


 

Lagune Maspalomas 

Wir fuhren Richtung Maspalomas. Bereits auf der Autobahn zeigte sich das gewaltige Ausmaß an Bettenburgen, die größer waren als jedes Hotel, was wir je zuvor gesehen haben. Hier sind pro Betonklotz mehrere hundert Zimmer zu finden. Und wir haben uns schon gewundert warum auf so einer kleinen Insel die Flugzeuge im Minutentakt in den Himmel steigen. Es ist wirklich gruselig wie alles dem Erdboden gleich gemacht wird, um noch so eine Touristenstadt zu bauen. Kulturell hat das hier gar nichts zu bieten. Selbst die Restaurants sind auf Touris ausgelegt. 

 


Dünen von Maspalomas 



Naja wir wollten wenigstens in das Landschaftsschutzgebiet der Dünen von Maspalomas. Diese haben insgesamt eine Ausdehnung von 404 Hektar und man fühlt sich wie in einer Wüste. Menschen verirren sich nicht so viele in den Sand. Sie bleiben eher am Strand hängen. Warum? Es ist anstrengend. Wir wagten einen Rundweg, unterschätzen aber das Laufen in dem unebenen Terrain. Die Schuhe waren so voll Sand gelaufen, dass kein Platz mehr für Füße war. Am Rande der Dünen ist übrigens auch eine wundervolle Lagune mit unzähligen Vögeln. Mehr als die älteren Herren mit ihren Objektiven, die eine Wert wie einen Kleinwagen haben, konnte ich nicht fotografieren ohne Kamera.

 




Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben, änderte sich die Landschaft zunehmend. Es wurde felsig und wir fuhren auf hohen Klippen über dem Meer. Wieder standen überall Wohnmobile. Ein paar Deutsche, Norweger usw. haben wir auch schon geschehen. Ich glaub hier mit dem eigenem Auto hinzufahren, macht man nur, wenn man viel Zeit hat. Benzin ist übrigens total günstig mit 1,28€. Bloß gut kommen nicht alle darauf einen Mietwagen zu nehmen und bleiben in ihrer Bettenburg. Es ist jetzt schon so wahnsinnig voll hier. Wie soll das nur im Hochsommer aussehen.

 

Arguineguin




In Arguineguin, einer noch verhältnismäßig ruhigeren Kleinstadt, entdeckten wir eine hübsche Tapasbar und gönnten uns erstmal Sardellen und Tintenfisch. Der große Markt am Strand sah vielversprechend aus. Jedoch haben 2 min gereicht, um zu erkennen, dass er nur einen Zweck verfolgte: Touristen zu beglücken. 

 


So zugepflastert ist die Küste. 

Der richtige Horror kam einen Ort weiter in Puerto Rico. Sowas haben wir noch nie gesehen. Jeder kleinste Zentimeter in den schroffen Felsen wurde zugepflastert mit Hotels in Hanglage. Nichts, wirklich gar nichts, blieb unterbaut. Der Hafen war voll mit Ständen, die aufblasbares Strandspielzeug verkauften und die Schilder der Restaurants wedelten dir schon von weitem in Deutsch entgegen. Es war gruselig wie sich Orte selbst zerstören. Nichts wie weg. 

 

Puerto Mogan 




Wir wollten nach Puerto Mogan, in die südöstlichste Stadt, die per Straße erreichbar war. Dazu mussten wir auf die Autobahn. Da gab es aber nur eine Auffahrt zurück nach Maspalomas. Das heißt wir mussten 17 km Umweg fahren zum Drehen, damit wir 3 km östlich kommen. Sei es drum. Es war zwar ähnlich voll, aber wunderschön. 

 




Wir spazierten durch die alten, weißen Fischerhäuser, die gesäumt waren mit Bougainvillae in zig unterschiedlichen Farben. Hier war es ruhig. Alle saßen in den Restaurants am Jachthafen oder frequentierten des kleinen Strand. Die Schiffe, die hier im Hafen liegen, laufen größtenteils unter deutscher, dänischer, norwegischer und schwedischer Flagge. 

 



Wir sehnten uns nach Ruhe und machten uns die 60 km zurück nach Melenara, wo außer Einheimische, die gemütlich am Pier entlang laufen, niemand ist. Es ist toll von oben das Treiben zu beobachten, während die Brandung an die Felsen kracht.