Samstag, 5. August 2023

Tokio - Posh!

Tokio 

 

Wasabi

Heute ziehen wir nochmal um. Für uns ging es gemütlich mit der U-Bahn in den Stadtteil Ginza. Gemütlich? Moment. Es war wieder einmal Rushhour und wir konnten kaum atmen, weil wir wie die Sardinen eingepfercht waren.


 

Kugelfischflossen

Tsukiji Outer Market 


Tamagoyaki

Sushi Meister 

Aber sobald wir aus dem Untergrund nach oben stiegen, trafen Welten aufeinander. Wir kommen aus dem schmutzig-lauten Shinjuku und Shibuya nach Ginza, wo die Geschäfte die Namen Louis Vuitton, Chanel oder Bulgari tragen. Alles war völlig geleckt und die Umgebung protzte mit hohen gläsernen Wolkenkratzern. Aber auch hier wird mit einem kleinen Wassertrog der Gehweg nass gemacht. Ein Zeichen in Japan, dass das Geschäft offen ist. 

 


Austern 





Fun Facts Japan: da Obst wahnsinnig teuer ist und man sich den Verzehr nicht leisten kann, bekommt man in jedem Konbini Vitamin C als Getränk oder Gelee. Und noch was. Wenn man, wie wir, die großen Sehenswürdigkeiten abklappert, trifft man ab und zu alte Bekannte, also Menschen, denen wir manchmal sogar hunderte Kilometer weit entfernt schon mal begegnet sind. So auch heute wieder. 

 







Ginza Six

Unser erstes Ziel nach dem Abwerfen des Gepäcks war der Tsukiji Outer Market. Wie es zu erwarten war, voll mit Touristen, die das ganze fancy Instagram Food ausprobieren mussten: so bildeten sich große Schlangen dort, wo bereits angekündigt wurde, dass man diesen Stand doch aus den sozialen Medien kennen sollte. Also leider wieder völlig aufgesetzt. 


 



Uniqlo Flagship Store


Wir verschwanden und besichtigten erstmal zwei kleine Schreine, bevor wir uns in das luxuriöse Einkaufsviertel aufmachten. Wir wollten auf den Dachgarten des Ginza Six Einkaufszentrum. Mit unseren Klamotten haben wir uns ja kaum getraut die Eingangstür zu betreten. Ok, Augen zu und durch. Schnell in den Fahrstuhl und da waren wir im 13. Stock und hatten den 4.000 Quadratmeter großen Dachgarten für uns alleine. 

 






In einem anderen Einkaufszentrum fanden wir einen Inder und aßen erstmal Mittag, stürzten uns noch in ein paar Geschäfte und bezogen unser Hotel. Wir haben heute unseren eigenen Onsen. Also einen separaten Waschraum mit Schemel und tiefer Wanne, wo du gerade noch so oben rausschauen kann. 






Zum Sonnenuntergang zogen wir los die prachtvolle Chuo-dori Avenue entlang zu laufen. Also wir mussten feststellen, dass bei der Expo jedes Land seinen eigenen großen Pavillon hat. Hier in Ginza hat jedes Luxuslabel sein eigenes Hochhaus, was in der Dunkelheit noch mehr erstrahlt. Es war irgendwie schön sich die Fassaden anzusehen. 

 





Jedoch irgendwie befremdlich war das Verhalten der Personen in den Gebäuden. Bei Cartier bekommst du deinen Schmuck nicht einfach nach dem Bezahlen ausgehändigt. Nein. Zuerst öffnet der Portier die Tür zum Ausgang. Dann gehen die Verkaufenden und die Käufer auf den Boulevard. Dort wird in japanische Manier mit beiden Händen die Cartier Einkaufstasche übergeben. Das Geschäft ist aber noch nicht beendet. Nun folgt eine tiefe Verbeugung und der Blick ist so lange auf die Kunden gerichtet bis diese in der grauen Masse verschwinden. Ein letzter Blick und wieder zurück in die Festung. Der Portier schließt nun die Pforte. 

 





Wir landeten wieder in einem Digitallabor wie in Shinjuku. Hier hast du Brillen bekommen und bist durch eine Welt gesteuert, die CO2 minimiert. Danach kamen wir in die Gegend der Yurakucho Station. Gerade liefen wir noch entlang von luxuriösen Bars, befinden wir uns nun in einem Gewirr aus Yakitori (Spieße) Grills und Izakayas (Kneipen). Dies alles gelegen unterhalb einer stark frequentierten Bahntrasse, wo jede Minute ein Zug durchrauschte. Fantastisch. 

 




Hier tobte das Leben. Die Japaner hatten Feierabend vom Bürojob und trafen sich mit den Kolleg:innen am Freitag Abend in einem der Lokale. Während früh am Morgen alle etwas ernst erscheinen, ist dies nun wie weggeblasen. Auffällig ist auch hier die Dichte an Brauhäusern oder so was Ähnlichem. Auch versuchte man in mitten von Hochhäusern einen Biergarten a la Japan ins Leben zu rufen. Gemütlich sah es jedenfalls aus.