Samstag, 27. April 2019

9/11, der Tag, der die Welt veränderte...



Da heute für den ganzen Tag Regen angesagt war, ging es für uns heute zeitig los zum 9/11 Museum. Dort war nämlich auch schon vor der Eröffnung Schlange stehen angesagt. Die Zeit verging jedoch ziemlich schnell beim Warten und so konnten wir noch im Trockenen in diese beeindruckende Gedenkstätte.



Dort wo heute zwei riesige mit Wasser gefüllte Pools liegen, die 9 Meter in die Tiefe stürzen, standen bis zum 09. September 2001 die beiden Türme des World Trade Centers. Heute nur noch als Fußabdrücke ersichtlich. Diese sind in Kupfer eingerahmt und jeder der etwa 3000 Toten ist namentlich eingestanzt. Und immer zu deren Geburtstag wird eine weiße Rose genau an dieser Stelle plaziert. 
Schlitzwände 



Exakt hier darunter befindet sich auch das Museum. Am Eingang wird man von zwei mächtigen dreizackigen Stahlträgern empfangen, die einst als einzige aus dem Schutt der kollabierten Türme herausragten. Nachdem man mit der Rolltreppe unter die Gedenkstätte fuhr, befand man sich mitten in den Fundamenten der alten Twin Towers und blickte auf die 21 Meter hohen Schlitzwände, die zum Zurückhalten des Wassers vom Hudson River dienten. Über Lautsprecher sind Originalaufnahmen mit Berichterstattungen von damals zu hören. 

Twin Towers als Motorrad konstruiert 



Weiterhin blickt man auf einen riesigen Schriftzug "Kein Tag soll dein Andenken je erlöschen lassen". Er ist aus Metall. Jeder einzelne Buchstabe wurde aus Material vom WTC geschnitten. Als nächstes kam man in die Memorial Hall. Hier sind alle Verstorbenen auf übergroßen Wänden aufgereiht. Nebenbei kann man über Beamer projizierte Reden von Angehörigen sehen bzw. hören. 

Tor eines Feuerwehr Depots 
ein Teil der Antenne 

Weiterhin befand sich ein großer Teil der Antenne des Nordturms, mehrere zerstörte Einsatzfahrzeuge und weitere Stahlträger in der Ausstellungshalle. So richtig emotional wurde es in der 9/11 Gedächtnishalle. Dort wurden von Besuchern so manche Träne vergossen. Filmen und Fotografieren war nicht erlaubt, was gut war. 
total demolierte Drehleiter 







Es war erschütternd so einen tiefen Einblick in Einzelschicksale zu bekommen. Jede Familie hat ihre eigene Geschichte zu diesem Tag zu erzählen. Sehr viele persönliche Dinge und Briefe, Audio Nachrichten etc. wurden ausgestellt und visualisiert. Auch ein mit Asche berieselter Jeansladen wurde ausgestellt, der sich unweit der Türme befand.


Leider waren viel zu viele Menschen im Museum, so dass man schlecht alle Tafeln lesen konnte und sich eher gehetzt fühlte. Vor einer Vitrine stand ich jedoch etwas kopfschüttelnd da. Eine Jacke eines Soldaten und ein Ziegelstein. Der Soldat, der Osama bin Laden erschoss und der Ziegelstein aus seinem Haus. Für mich eher geschmacklos. Für die Amerikaner eher patriotisch!

die besagte Vitrine 





Zu dieser bedrückenden Stimmung tat der Regen sein Übriges. Sich draußen auszuhalten war heute nicht möglich, also fuhren wir zum Port Authority Bus Terminal. Ein irrer Busbahnhof. Er ist der größte der Welt und hat 223 Bussteige. Hier fahren täglich 8000 Busse ab. Und so auch wir. 


Das Beste bei Regen ist immer noch einkaufen. Also fuhren wir rüber nach New Jersey in die Garden Mall, ein riesiges Outlet Center. Unser Plan war es, dort erstmal zu IHOP essen zu gehen. Dies befand sich aber außerhalb des Einkaufszentrums. Wie kommen wir dort hin? Fußwege gibt es in den USA so selten, aber dicht befahrene Straßen. Und niemand geht ins Diner zu Fuß. 


Nachdem wir über die Wiese unbeschadet angekommen sind und gefühlte 10.000 Kalorien in uns hinein gestopft haben, gingen wir in die Mall. Ein irres Spektakel. Menschenmassen mit Rollkoffern, die sie eben noch schnell gekauft haben, um die Laurens, Hilfigers und Kleins nach Hause zu bekommen. Da schaltet der Kopf ab. Die Preise sind aber längst nicht mehr die wie vor paar Jahren, wo der Dollar noch was wert war. Heute bezahlt man zwischen 15-20% mehr auf alles.

IHOP