Samstag, 24. Oktober 2020

Sagres - Auf der Suche nach dem goldenen Handfeger oder Surfing Portugal....




Die erste Nacht im Urlaub ist immer schlaflos oder zumindest zeitig vorbei. 5:30 Uhr konnten wir vor Aufregung kein Auge mehr zu machen. Draußen war es bitter kalt mit 7 Grad. Wir warteten noch bis 7 Uhr bis wir frühstücken gehen konnten. Auch hier ist nichts mehr wie es war. Man sucht sich aus, was man will und bekommt es ausgehändigt.




Bevor wir kurz nach Sonnenaufgang starteten, erkundigten wir uns nochmal zu den aktuellen Verordnungen der Regierung. Maskenpflicht im Freien wird strengstens empfohlen und es halten sich auch sehr viele daran. Jeder trägt seine Maske auch übrigens über Mund UND Nase. Am kommenden Wochenende, also von Freitag bis Montag, hat man gestern eine Einschränkung der Reisefähigkeit erlassen. Große Feiertage stehen an und jeder darf sich nur in seinem Bezirk fortbewegen. Für uns undenkbar, da wir wieder in den Norden müssen. Mit einer Hotelbuchung soll dies aber wohl möglich sein.




Wir fuhren durch ländliche Gegend. Überall Agrarwirtschaft, kaputte Straßen, Ruinen, Rauchschwaden lagen in der Luft und ausgestorbene kleine Ortschaften zogen an uns vorbei. Keine Ahnung, ob es an Corona, der Nachsaison oder dem Nicht-touristischen-Gebiet liegt. Uns hat es jedenfalls sehr gefallen.




Schon einige Kilometer später erreichten wir die Küste. Es waren nur 12 Grad im Laufe des Vormittags, aber durch die Intensität der Sonne war T-Shirt angesagt. Niemand war da. Sämtliche Strände waren leer. Nur ein paar Möwen teilten sich mit uns die Stille und das Rauschen des Meeres. Ab und an stehen auf den großen leeren Parkplätzen über den Klippen Vans. Für das Reisen in umgebauten Kastenwagen ist Portugals Küste berühmt. Hier bekommt man noch das Freiheitsgefühl, was durch die Unabhängigkeit mit so einem Auto größer nicht sein kann. 

Odeceixe

Waschbox auf dem Parkplatz 


Einen Nachteil hat das trockene, strandgesäumte Gebiet: die Mietwagenagenturen haben enorme Preise, wenn man das Auto mit etwas Sand auf den Fußmatten zurückbringt. Aber das geht doch hier gar nicht zu verhindern! Während wir eine kurze Strecke mit Plastiktüte um die nassen sandigen Schuhe Auto fuhren, musste ein Plan her: auf der Suche nach dem goldenen Handfeger. Im nächsten Supermarkt rüsteten wir uns also mit Putzzeug aus, wie lustig! 





Wir waren so auf den nächsten Supermarkt fixiert, dass wir gar nicht merkten, dass wir zig Kilometer im Kreis fuhren. Aber egal. Wir haben ja genügend Zeit. In Odeceixe, einem chilligen Ort an der Küste, verbrachten wir die Mittagszeit bei Bier, Kaffee und Tosta Mista am Strand. Es ist so gemütlich hier. Kaum Menschen und die, die da sind haben nur ein Ziel: surfen. 




Auch die nächsten Kilometer am Atlantik entlang waren gesäumt von Boards, Vans und Leuten mit Dreadlocks. Es war fantastisch! Gegen Nachmittag kamen wir am südwestlichen Zipfel Portugals an, genauer in Sagres. Ein unglaublich beeindruckender kleiner Ort. 





Auf so ziemlich jeder zweiten Veranda hängt ein Neoprenanzug zum Trocknen, kleine Jungs drehen Runden mit dem Skateboard auf dem lokalen Platz, Cafés haben geöffnet und Möwen kreisen über uns. Wir suchten uns eine nette Unterkunft mit einem Apartment, testeten den Pool (mir viel zu kalt) und machten uns auf, Sagres zu erkunden. 

heutige Unterkunft 

Sagres 


Den Abend verbrachten wir auf unserem Balkon mit Blick auf den Teller (Tomaten mit Ziegenkäse und Olivenöl) und auf den unendlichen Ozean. Schade, dass es so zeitig finster und kalt wird. Hier kann man ewig sitzen.