Sonntag, 9. April 2023

Die Welt ist voller Überraschungen…

Kroatien 



Letztes Jahr Ostersonntag haben wir im Sturmtief an der Küste Kroatiens verbracht und pünktlich null Uhr fing auch dieses Jahr unserer Bungalow zu wackeln. Der Wind fegte durch die haushohen Kiefern, die schon ordentlich Schieflage hatten.



 




Wir fuhren weiter nach Süden die Küste entlang und kamen zur imposanten Maslenica Brücke, wo wir uns hoch oben einen guten Aussichtspunkt suchten und ein Lost Place fanden: Motel Plitvice, welches einst im Balkan Krieg durch die Serben besetzt wurde. Fantastisch, aber sehr einsturzgefährdet. Beeindruckender als die Ruine war das Velebit Gebirge, was über sich die Wolken auftürmte. 

 




Vrana See



Zadar haben wir dieses Mal links liegen gelassen, obwohl die wunderschöne Stadt immer einen Besuch wert ist. Wir hielten hin und wieder, kletterten zwischen den Felsen, suchten Tiere im Wasser und beobachteten die Möwen beim Baden. Im Sommer war hier alles voll. Jetzt hatten wir jede Menge Ruhe. 

 

Sibenik 








Wir fuhren am 14 km langen Vrana See entlang durch Obst- und Olivenplantagen. Die Wiesen waren mit einem gelben Blumenteppich überzogen und im See hat man wahrscheinlich einen türkisen Eimer Farbe ausgeschüttet. Nächstes Ziel war Sibenik. Eine tolle kroatische Stadt mit engen verwunschenen Gassen, imposanten Plätzen, Jachthafen und rutschigem Kopfsteinpflaster. Also so wie jede Stadt hier aussieht. 








Überall am Straßenrand waren Holzkohlegrills befeuert und große Schweine drehten am Spieß. Wir entdeckten die alte Mauer von Ostrica von weitem. Die Miniaturausgabe der Chinesischen Mauer mussten wir uns von nahem ansehen. Der Weg dorthin? Wie immer abenteuerlich. Wir quälten das Auto also durch ausgespülte enge Schotterstraße an einer türkisfarbenen Bucht entlang und bestiegen die umliegenden Berge für den perfekten Ausblick. 

 

Wall of Ostrica







Um uns verdunkelten sich die Wolken. Auch gestern war dies ein schönes Naturschauspiel, wie die goldene Sonne von der anderen Seite gegen den Regen ankämpft. Wir verirrten uns später in den Gassen von Trogir, die einem Labyrinth gleichen und aßen das köstlichste Osteressen, was wir in Kroatien bekommen konnten. 

 

Trogir




Wir fuhren Richtung Split am Meer entlang durch Kastel. Genau wie im Sommer steckten wir auf einmal in irgendeiner Straße fest, die so eng war, dass das Auto nur noch mit schrillen Pieptönen reagierte. Warum zur Hölle müssen dort noch Leute parken. Alleine wäre ich da nie wieder raus gekommen. 

 



Nichts geht mehr. 

Umso besser war meine Laune das „wunderschöne“ Split immer näher kommen zu sehen: riesige Fabriken und Betonglötzer, die fast noch schlimmer aussahen als die Wohnviertel in Sofia. Letztens sind wir ohne zu überlegen weitergefahren. Dieses Mal nicht. Wir wollten der Stadt eine Chance geben. Und bist du einmal hier drin, bist du gefesselt. Die Altstadt ist der Wahnsinn. Allen voran der antike Diokletianpalast, der 305 n. Chr. erbaut wurde. 

 


Split











Wir fuhren noch 15 km aus der Stadt und bezogen unser Zimmer, von wo wir gerade den Sonnenuntergang genießen. Kaum ist sie weg, wird es so kalt, dass man froh ist, nicht draußen schlafen zu müssen.