Montag, 10. April 2023

Sehnsucht nach Bosnien und Herzegowina…

Kroatien und Bosnien Herzegowina 

Omis

Heute Morgen wurden wir bewirtet wie die Könige. Der ganze Tisch stand voll mit Essen, was wir nie schaffen konnten. Dann ging es los, noch weiter in den Süden Richtung Dubrovnik. Im wunderschönen Omis machten wir Halt und kraxelten auf die Burg weit über der Altstadt. Es war eine tolle Szenerie: das Meer, die hohen Granitfelsen und unter uns der Kirchturm. 



 




Unterhalb von Split wird die Landschaft noch spektakulärer und vor allem ist es so ruhig. Hin und wieder kleine Ortschaften, große Segeljachten und kaum Menschen. Das besondere an der Markarska Riviera sind die Biokovo Berge, die über 1700 Meter in die Höhe ragen.

 




Mittag nahmen wir Abschied vom Meer und steuerten durch das Neretva Delta in die Berge. Überall am Straßenrand wurden Orangen und Zitronen verkauft. Kurze Zeit später kamen wir zur Grenze nach Bosnien und Herzegowina. Es ging ziemlich schnell und wenige Minuten später blitzte uns das erste Minarett entgegen. 

 


Pocitelj





Wir hielten zum Tanken (1,33€) und Kaufen einer Simkarte (4 GB, 2€). Es war grüner als noch in Kroatien und selbst hier wuchsen Palmen. Die Neretva war türkisfarbend wie immer und schlängelte sich mit uns bis nach Mostar. 

 



Mostar




Pünktlich zum Mittagsgebet landeten wir in Pocitelj. Wir erklommen die alte Festung während der Muezzin aus dem Minarett halte. Fantastisch! Es war tolles Wetter, Bosnien lag und zu Füßen und wir freuten uns endlich wieder den Hauch vom Orient zu spüren. Dabei befinden wir uns mitten in Europa. 

 





Wir kamen nach Mostar. Bereits beim Einfahren in die Stadt erinnern die durchlöcherten Häuserwände an den Bosnienkrieg vor 30 Jahren. Für viele hat das Land immer noch einen faden Beigeschmack und schürt Angst. Ähnlich wird es wohl lange Zeit irgendwann der Ukraine gehen. 

 




Feigen




Wir bezogen unser kleines Apartment von wo wir nur 5 min bis zur berühmten Stari Most laufen, die nach dem Wiederaufbau das Symbol für Frieden und Versöhnung wurde. Irgendwie waren viel mehr Menschen unterwegs als im Sommer. Wen wundert es? Im Juli waren es hier 20 Grad Celsius mehr auf dem Thermometer. Heute sonnige 18 Grad. 

 




Wir tranken erstmal einen bosnischen Kaffee, der in einer Kupferkanne serviert wird. Und schauten uns dann die sagenhafte Altstadt an. Sie fasziniert einen immer noch und zählt zu den Top 10 der Städte, die wir nie vergessen werden. 

 

Blick vom Minarett


Wir nahmen Anlauf auf die Koski Mehmed Pasha Moschee, die man besichtigen kann. Das Highlight ist der Aufstieg auf das Minarett von wo man einen 360 Grad Blick über die Nevreta und die Altstadt hat. Hoch kommt man über eine enge Wendeltreppe. Die Höhe liegt bei 35 Meter. 

 








Gehst du durch Mostar spazieren, riechst du wie aus Holzkohle gefallen. Überall liegt Fleisch auf dem Feuer. Was ein Grillteller für eine Person für ein Ausmaß annimmt, davon konnten wir uns später überzeugen. Das hätte man nicht mal zu dritt geschafft.  





Wir wollten Mostar im Dunkeln erleben, deshalb zog es uns erneut nach draußen. Es war leer. Die Tagestouristen hatten sich verabschiedet und wir hatten das blank geputzte Kopfsteinpflaster für uns alleine. Erst als der Muezzin sein letztes Gebet durch das Tal hallte, war auch für uns der Tag zu Ende.