Mittwoch, 29. Juli 2020

Strynefjellvegen, Geiranger, Trollstigen - Skifahren im Sommer oder wo fühlt man sich frei wie ein Vogel...

unser Schlafplatz 

Wir versuchten zu schlafen, bis gegen 22:45 Uhr etwas vor unserem Zelt randalierte. Wir erschracken total, denn wir standen ja mitten im Nirgendwo. Zeltlucke auf und wer steht da? Eine Herde Kühe leckt unser Auto von oben bis unten ab. Ohne Worte. Später legten sie sich einfach neben uns schlafen und es war Ruhe.
neugierige Kühe 





Der Morgen mitten im riesigen Canyon war fantastisch und endlich schliefen wir mal länger als 5:30 Uhr. Sachen packen und los. Die anfängliche Euphorie wich ganz schnell wieder dem grauen und nassen Wetter. Also fuhren wir weiter, ohne großartig anzuhalten. Wir kamen an wunderschönen kleinen Ortschaften vorbei, wo der zentrale Mittelpunkt eine Tankstelle, ein kleiner Laden und ein großer Picknickplatz ist. Wunderschön!

Lovatnet See 

Brikdalsbreen im Hintergrund 

Mittlerweile treffen wir auch zunehmend auf Menschen, denn hier reihen sich nun ein paar landschaftliche Spots aneinander, die in jedem Norwegenprospekt zu finden sind. Deutsche trifft man selten. Dafür sind die Norweger im eigenen Land unterwegs.


Strynefjellvegen


Es ging immer am Ufer eines Fjordes entlang. Du siehst das Ziel vor Augen, brauchst aber kilometerlang, um dort hinzukommen. Aber das macht nichts. Die Landschaft ist wunderschön. Wir bogen ab zum Lovatnet See, der seine helltürkise Farbe vom nicht weit entfernten Brikdalsbreen bezieht. Der Regen wurde stärker und stärker.

gruselige Straße 



Wir verließen die großen Straßen und fanden uns auf dem Strynefjellvegen wieder. Die Bäume verschwanden, hunderte Wasserfälle rauschten die Berge hinunter und überall war erneut Schnee. Hier befindet sich auch noch eine Liftanlage, die Ende Juli (!) voll im Betrieb ist. Die Straße wandelte sich in eine Schotterpiste, links und rechts der Abgrund. Eine Sekunde unkonzentriert und zu schnell, dann hätte man sich ein paar Meter weiter unten wieder gefunden.




das Resultat 

der berühmte Geiranger Blick 

Ich war irgendwie heilfroh wieder Asphalt unter den Rädern zu haben. Von da an wurde das Wetter zunehmend schöner. Wir fuhren auf der Landschaftsroute 63 Richtung Geiranger und uns stockte der Atem, wie spektakulär sich die riesige Bergkette entlang der Straße auftürmt. Die Sonne schien und die Aussicht war fantastisch.
Gudbransjuvet 




In Geiranger, am gleichnamigen Fjord, war zwar viel los, aber zu Zeiten ohne Corona sicher auch mit Kreuzfahrtreisenden überfüllt. Das Thermometer kletterte auf 21 Grad und endlich konnten wir uns mal aus unseren dicken Fleecejacken schälen. Die Landschaft wurde immer schöner und wir kamen am heutigen Highlight des Tagen an, die Trollstigen. 11 Haarnadelkurven mit 12 % Steigung lagen uns zu Füßen. Hier oben fühlt man sich wie der König der Welt.

Trollstigen 




Die Nacht verbringen wir dieses Mal auf einem kleinen Campingplatz umringt von Bergen. Es wird nämlich Zeit zum Duschen und Wasser auffüllen. So genießen wir den Abend, der noch bis 23 Uhr anhält. Eher wird es nämlich nicht dunkel.


unser Zeltplatz