Rovaniemi, Lappland nach Helsinki
Die ganze Nacht wurde der Schnee in der Innenstadt geräumt. Radlader karrten mit entsprechender Lautstärke tonnenweise Schnee auf LKWs zum Abtransport. Das war’s wahrscheinlich auch erst am mit Minusgraden. Heute und die nächsten Tage bleibt das Thermometer im Plusbereich. Vor einer Woche waren es noch -25 Grad Celsius.
Wir packten unsere Rucksäcke und liefen los, die 1.5 km zum Bahnhof. Dort wartete der IC24 auf uns – der Zug zurück nach Helsinki. Der Plan war, dass wir eine Strecke bei Tag zurücklegen, um etwas von der verschneiten Landschaft zu sehen. Obwohl wir im Nachhinein das Nachtzugerlebnis gern wiederholt hätten. Aber es waren auch keine Kabinen mehr frei. Das muss man lange im Voraus buchen.
So stiegen wir um 9:22 Uhr und in den Tagzug, der die gleiche Strecke in 4 Stunden weniger, aber immerhin noch über 8, bewältigt. Wir haben uns bewusst für ein Ticket in der Ekstra Class entschieden. Nicht nur wegen des kostenfreien Kaffee bzw. Tee oder den größeren und komfortableren Sitzen, vor allem ging es uns um Ruhe. Das obere Abteil im Wagon 2 ist nämlich genau darauf ausgelegt, dass man eben leise ist. Übrigens kostet die Tagfahrt fast das doppelte, wie der Hinweg im Schlafwagen. Verrückt!
Die Landschaft zog an uns vorbei: typisch Finnisch – Wald, Wald, zugefrorene Seen und wieder Wald. Ich versuchte die ganze Zeit Elche zu erspähen. Rentiere haben wir zumindest welche gesehen. Die sind im Winter oft auf eingezäunten Weiden, weil sie sonst wahrscheinlich verhungern würden.
Der Rest der Reise war, sagen wir mal, eintönig. Der Zug wurde auch zunehmend voller, weil wahrscheinlich viele zum Wochenende zu nach Hause fahren. Es waren im ganzen Land (und das können wir wirklich sagen, weil wir fast durch das ganze Land gefahren sind) auch total viele Soldaten unterwegs. Ob das was mit der großen NATO-Übung zu tun hat?
Wir waren wirklich heilfroh endlich abends 17:30 Uhr in Helsinki angekommen zu sein. Und es war dazu noch Sauwetter. Der Schnee ist fast weg und es schüttete. Aber es war erstaunlich voll, anders als wir das von den Sonntagen kennen. Helsinki bzw. Finnland ist so und so ein Schmelztiegel der Kulturen. Selbst im Santa Claus Village gab es aus Asien stammende Elfen.
Wir bezogen unser chices Hotel am alten Kirchpark, dieses Mal in einem anderen Stadtteil und suchten uns noch was zu essen. Typisch Finnisch ist selten oder kaum bezahlbar. Deswegen wurde es Indisch. Und darauf ist immer Verlass. Ob Finnland oder Singapur indischstämmige Einwanderer kochten göttlich. Nur in Deutschland schmeckt es irgendwie nie so gut.
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| Zimmerausblick |
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| Skandinavisch chic |
