Donnerstag, 22. Februar 2024

Rovaniemi - Winter Wonderland …


Der letzte Tag in Lappland bricht an. Länger hätte es auch nicht sein müssen, wenn man auf das große Angebot von geführten Touren zu horrenden Preisen verzichtet. Aber ehrlich gesagt interessieren uns diese Touren auch nicht. Wir stehen weder auf Eisangeln bzw. Eisbaden und schon gar nicht lassen wir uns von keuchenden Tieren durch den Schnee ziehen. Wie anstrengend das ist, haben wir heute selbst erfahren dürfen. 






Unser Ziel war heute der Ounasvaara, der Hausberg Rovaniemis mit einer Höhe von 204 Metern. Wir stiefelten also im Laufe des vormittags über die gewaltige Holzfäller-Fackelbrücke, die sich weit über den Kemijoki spannt, Richtung Osten. Finnland verfügt ein perfekt ausgebautes Fußgänger- und Radfahrnetz, sodass man gemütlich überall hinkommt. 

 






Auf der anderen Flussseite war also der Beginn des bis zu 8 km langen Ounasvaara Winter Trails, quasi ein Netz von vielen Wanderwegen, die stets geräumt sind. Aber das Naherholungsgebiet bietet so viel mehr: gespurte Loipen, geschobene Wege für das Fahren mit Fatbikes, Skipisten und und und. Kein Wunder, dass Finnland das Land mit den glücklichsten Menschen der Welt ist. Für uns auch das Topziel, falls wir mal vorhaben auszuwandern. 

 






Es war wirklich ein fantastischer Ausflug. Es war weiß, überall Schnee, so weit das Auge reicht. Kaum eine Menschenseele war unterwegs. Stille, die wir genossen. Unser erster Halt war ein Aussichtsturm und eine Schutzhütte mit Grillplatz und Holz zur freien Verfügung. Den Turm zu besteigen war, aufgrund der vereisten Stufen, sehr abenteuerlich. Hinunter ging es nur rückwärts, um nicht wegzurutschen. Der Ausblick auf den tiefen, weißen Wald war allerdings gewaltig. 

 






Am höchsten Punkt des Berges eröffnete sich eine Skipiste mit Liftanlage, die in Betrieb war. Aber nur alle paar Minuten stieg überhaupt jemand vom Tellerlift ab. Es ist sicherlich fantastisch so einsam hier oben mit Ski unterwegs zu sein. Und wenn man es genau nimmt, könnte man von hier bis in die Stadt vor die eigenen Haustür mit Skiern fahren. Das könnte sehr gut funktionieren. Die winterliche Infrastruktur gibt es her. 

 






Auch ohne Ski waren wir glücklich, machten im Schnee zwischen meterhohen Pinien ein Picknick und erfreuten uns an dem 
Pulverschnee, der so fein war, dass er für eine Schneeballschlacht nichts taugte. Und eben das war das schöne. Du konntest dich einfach am Rand der gespurten Wege rückwärts fallenlassen und bist sanft, aber auch vor allem tief, gelandet. Nur das Aufstehen war dann schwierig. 






12 km später sind wir wieder völlig kaputt in der Stadt angekommen. Normalerweise macht uns so eine Distanz nichts aus, aber im Schnee ist das wirklich anstrengend und dann noch bergauf. Wir brauchten erstmal einen Kaffee und leckeren Blueberry-Cheesecake. 

 






Da Rovaniemi nicht so viel zu bieten hat und wir fast schon jeden Winkel gesehen haben, nutzten wir den restlichen Tag zum Ausspannen, Kochen und für Saunagänge. Die Wohnung ist nämlich echt gemütlich. Wir haben sogar einen Weihnachtsbaum.