Freitag, 26. Juli 2019

Baby Bären in Banff...


In der Nacht war es hundekalt und nicht mehr wie 4 Grad. Wir trauten uns sogar nachts, mitten im Wald, aufs WC zu gehen. Mal schauen, wann uns der erste Bär erwischt. Da es auf dem staatlichen Campground keine Dusche gibt, erledigte das heute unser Falteimer, den wir von Deutschland mitgebracht haben. Wie praktisch das Teil doch ist. 






Wir haben ziemlich lange geschlafen, deshalb mussten wir Gas geben los zu kommen, bevor der Rest der Banffer erwacht und die Tiere gestört werden. Als wir von unserem einsamen Berg hinab fuhren, wurden wir jedoch eines besseren belehrt. Selbst um 8 Uhr war hier schon die Hölle los. Also nichts wie auf den Bow Valley Parkway. 

Natural Bridge 





Emerald Lake 








Das ist die alte Straße, die einst durch den Nationalpark führte. Längst ist sie nur noch nebensächlich. Jetzt gibt es einen 4 spurigen Highway, der bis Jasper führt. Deswegen sind hier auch relativ wenig Autos unterwegs. Man darf nur 60 km/h fahren, weil die Tiere zum Greifen nah sind. Und wir fuhren noch langsamer, auf der Suche nach Bären. Aber Fehlanzeige. Immer wieder gab es dafür grandiose Ausblicke auf die Bergwelt und die reißenden Flüsse. 





7:30 min bis der Zug vorbei ist


Auf einmal stand am Wegesrand ein Ranger Jeep. Das hat eigentlich immer etwas zu bedeuten. Jaaaaaaa! Hinter dem Dickicht, neben den Bahnschienen, saß eine Grizzly Mama mit ihren zwei Jungen und fraß Gras. Ein toller Anblick diese dicken knuddligen Geschöpfe. Lange durften wir jedoch nicht gucken, weil man jedes Mal den Verkehr aufhält. 



Castle Mountains 

Als nächstes wollten wir zum Lake Louise. Beim Wollen blieb es. Wir hörten bereits, dass der Overtourism in Banff zugeschlagen hat und man nach 9 Uhr keine Chance mehr hat irgendwo einen Parkplatz zu bekommen. Und so war es auch heute. Massenhaft Wohnmobile und Autos. Auch die Zufahrt zum Moraine Lake war komplett gesperrt. Wir versuchen es morgen früh nochmal, da wir ja zwei Nächte in Banff sind. 



Banff Springs Hotel 

Im Ort Lake Louise war ebenfalls die Hölle los. Wir waren froh am Visitor Center noch einen Parkplatz zu bekommen, um den letzten Blog hochzuladen. Dann bogen wir ab in den Yoho Nationalpark. Eine fantastische Strecke. Hier sind auch die legendären Spiratunnel, wo sich die kilometerlangen Züge durch die Berge ziehen. Und genau am Aussichtspunkt kam gerade ein Zug vorbei. Weiter ging es zur Natural Bridge. Dort hat sich der Kicking Horse River tief durch die Felsen gegraben. 




Bär Nummer 5 des Tages 

Etwas weiter erstrahlte der smaragdgrüne Emerald Lake in seiner ganzen Schönheit. Sein türkisfarbenes Wasser gab ihm seinen Namen. Auch hier mussten wir ewig auf einen Parkplatz warten. Wir kehrten um und fuhren zurück Richtung Banff. Da wir genug Zeit hatten nahmen wir erneut den alten Parkway. Die drei Bären saßen auch Stunden später immer noch im Gras. 
Und noch ein Wolf 




Grizzly Familie 

Eigentlich wollten wir beim Johnston Canyon eine Runde zum Wasserfall wandern, aber die aufgereihte Menschenmasse, die sich den Trail hochschob, ließ uns zum Umkehren entschließen. Zurück in die Stille des Waldes. Und ein paar Kilometer weiter stand er einfach so am Wegesrand. Ein zottliger, junger Schwarzbär, der genüsslich rote Beeren naschte und sich von Fotografen nicht beirren ließ. Wenig später sahen wir Bär Nummer 5 des Tages, der einsam durch das Dickicht stapfte. 


Koyote 







Abendbrot 

In Banff angekommen, suchten wir noch den einzigen Supermarkt dieser Touristenhochburg auf. Das wir froh waren, wieder da raus zu sein, kann man sich denken. Wir freuten uns heute richtig auf unseren ruhigen Campingplatz in den Bergen. Und hätten wir uns nicht verfahren, hätten wir die Begegnung mit einem Koyoten schmerzlich vermisst, wie er da durch das Unterholz spähte.