Sonntag, 28. Juli 2019

British Columbia - Gestrandet...

Heute ging es ganz früh zeitig zurück nach Jasper. Zeitig deswegen, da wir unsere Uhr nach 20 km wieder eine Stunde vor stellen mussten. Gerade auf dem Yellowhead Highway angekommen, stolzierte ein Schwarzbär über die Straße. Und vor Jasper sprangen die Wapitis im Gras herum. Ein toller Morgen.
 

Hotdog zum Frühstück 

Pyramid Lake









Wir stellten uns neben der Café Kette Tim Hortons an den an den Straßenrand, holten uns Kaffee und luden den letzten Blog hoch. Es regnete heute mal wieder und so ist es zu einem Ritual geworden, erstmal mit Kaffee irgendwo bei Wlan Pause zu machen. Dann holten wir uns noch einen Hotdog und fuhren weiter im Jasper Nationalpark Richtung Norden. 



Annette Lake 

Am Pyramid Lake machten wir Halt und frühstückten erstmal. Die Hotdogs waren in einem Thermobeutel und immer noch warm. Es ist so herrlich einfach hier. Man geht zur Tankstelle oder in diese kleinen Convience Stores, holt sich was zu essen und Kaffee in allen möglichen Sorten, fährt die Straße entlang, entdeckt alle paar Meter einen Picknickplatz mit Toiletten, Grills und Sitzgelegenheiten. Hier wird wirklich viel Geld in die Erholung in der Natur gesteckt. Und dies wird natürlich nicht nur von Touristen genutzt. Kanadier sind draußen zu Hause, ob mit Wanderstock oder im Kanu. 


Und um es den Campern noch einfacher zu machen, gibt es in jedem Ort ein Besucherzentrum mit Wlan und Parkinfornationen. Außerdem eine Art Sportzentrum. Hier kann man für ein paar Dollar die Duschen benutzen. Wäscherein, wo man seine Kleidung selbst waschen kann, findet man auch überall. Es ist so herrlich einfach mit einem kleinen Auto unterwegs zu sein. 



Am Annette Lake entschieden wir uns für eine Wanderung um den See. Der Trail war offen und nicht so tief im Wald. Wenn ein Bär kommen würde, könnte man also auch ins Wasser ausweichen. Es kam aber keiner. Dafür viele Squirrels und Buntspechte. Das Wasser war glasklar, so dass man noch weit bis auf den Grund schauen konnte, aber ziemlich kalt. 

die findet man überall 




Yellowhead Highway 

Wir hatten eigentlich vor, aufgrund des Nieselregens in die heißen Quellen des Miette Flusses zu fahren. 15 km ging es mitten in den Wald. Die Landschaft hat sich verändert. Das macht sie übrigens mindestens alle 50 km. Hier scheinen schon die Vorboten des Indian Summer Einzug zu halten. Das saftige Grün weicht roten Farben. 

Weg zu den Hot Springs 

An den Quellen angekommen, war der Parkplatz natürlich wieder total überfüllt. Also ging es weiter, raus aus dem Nationalpark. Es kamen uns Massen Autos aus Richtung Edmonton entgehen, die wahrscheinlich alle nach Banff wollten. Mit uns fuhr kaum jemand in den Norden. Wir hielten in der nächsten Stadt, Hinton. Dort gingen wir auf dem Biber Boardwalk eine Runde spazieren. Ein Mann sagte uns jedoch, dass die kleinen Nager nur morgens und abends zu sehen wären. 

Biber Boardwalk 

Die nächsten 2 Stunden waren wir Lebensmittel einkaufen, interneten, billig tanken (0,80€ /Liter - bloß gut, wir tanken schließlich ständig) und neue Wanderschuhe shoppen. Die Zeit verging wie im Flug. Am Ende haben wir aber alles richtig gemacht, uns noch mal ausgiebig in der Zivilisation aufzuhalten. Denn ab Hinton beginnt die "Scenic Road to Alaska". 
das Tor zu Alaska 


Schlagartig war kein neu asphaltierter Highway mehr unser Untergrund. Die Straße war schon ziemlich mitgenommen, ließ sich aber trotzdem fahren. Im William Switzer Provincial Park machten wir Halt zum späten Mittagessen, direkt am Jarvis Lake. Da kommt so ein kleines mieses Eichhörnchen, besteigt uns und will uns das Essen streitig machen. Nicht mit uns. Wildtiere füttern ist streng verboten. 
Jarvis Lake 

Killerhörnchen 

Die nächsten 145 km waren die einsamsten, die wir jemals erlebt haben. 145 km nur Wald, Fluss und Seen. Keine Ortschaft, kaum ein Auto. Nur die endlose Weite Albertas Norden. Erst hier wurde uns bewusst, was wir eigentlich vor haben. Kurz verschwendeten wir sogar einen Gedanken daran abzubrechen und umzukehren. Es war beängstigend durch diese Wildnis zu fahren und hinter jeder Bergkuppe tat sich wieder eine entlos lange Straße auf. 

145 Kilometer 

Doch was macht einen so eine Angst? Man ist auf sich alleine gestellt mitten in der Wildnis. Die Ruhe muss man erstmal aushalten können. Zumal wir noch bis Whitehorse 1800 km so verbringen und dann ja auch noch zurück müssen, zwar auf einem teilweise anderen Weg, aber ähnlich einsam. Wir entschieden uns weiter zu fahren. Und trafen die Abmachung kehrt zu machen, wenn es nicht mehr anders geht. 




Bud Spencer Essen 

Wir durchfuhren ein Cariboo Wildgebiet und für 30 km war die Geschwindigkeit begrenzt. Leider sahen wir kein einziges, der Rentiere Nordamerikas. Aber wir hoffen weiter. Obwohl wir mitten im nirgendwo waren, begegnete uns auf den 145 Kilometern nicht mal ein Reh. Das machte das ganze noch erschreckender. Schiffsbrüchige, die auf eine Insel warteten, so kamen wir und vor. 
unser Vorratsschrank 

Riesig - Bus+Moped+Auto hinten dran 

Aber die Insel kam und heißt Grande Cache, eine kleine Gemeinde mit Tankstelle, Fastfoodrestaurant, und Campingplatz. Und dort haben wir sogar noch einen Stellplatz bekommen, wieder in der Wildnis. Am Eingang wurde sofort wieder auf die Bären der Umgebung hingewiesen. Morgen sind es 175 km ohne eine nennenswerte Ortschaft, aber wieder zurück in schneebedeckte Berge. Wir schauen, was der Tag bringt.