Dienstag, 23. Juli 2019

Wie man 3 Wochen in einem SUV durch Kanada fahren kann...


Anflug über die Rocky Mountains 
In kürzester Zeit düsten wir heute mitten in der Nacht nach Breslau. Von da ging unser Flug über Frankfurt nach Vancouver. Obwohl wir in einem Dreamliner von Boeing saßen, war der Flug eher weniger traumhaft und vor allem eng. Die 9,5 Stunden vergingen trotzdem extrem schnell. So richtig spektakulär wurde es erst ca. 1,5 Stunden vor der Landung. Die Rocky Mountains waren gefühlt zum greifen nah. Noch überwältigender war der Blick auf die Coast Mountains und die zerklüftete Inselwelt vor Vancouver Island. 





Als wir pünktlich landeten, ging es noch schnell an ein paar Immigrationsautomaten vorbei und raus aus dem Flughafen waren wir. Dies übrigens in Rekordzeit, wenn man bedenkt, wie viel dort los war. Jetzt kam der spannende Moment. Welches Auto werden wir haben? Da wir jede Nacht in unserem Auto verbringen werden, war dies ein entschiedender Punkt unserer Ankunft in Kanada. "Ach Mist", dachte ich, als man uns einen neuen knallroten Jeep Wrangler anbot. Ein fantastisches Auto zum Cruisen, aber nicht zum Schlafen. Den weißen wollten wir! Und nun begleitet uns für die nächsten 22 Tage ein riesiger Toyota Highlander.


Melted Cheese Sandwich 

Cultus Lake 


Erstmal probierten wir die Sitze umzuklappen und uns rein zu legen, perfekt: 1,14 cm breit und 1,80m lang. So, nun mussten wir noch einkaufen. Als erstes steuerten wir Ikea an und holten uns Polster zum unterlegen, Ordnungskisten und luftdichte Behälter, um Bären fern zu halten. Dann ging es weiter zu Canadian Tire wegen einem Camping Kocher und letztendlich zu Walmart, damit wir auch noch Getränke und Dosenessen einräumen konnten.


Wir haben es geschafft innerhalb von 2 Stunden einem riesigen SUV in ein chaotischen Müllhaufen zu verwandeln. Überall Packsäcke, Kisten und Tüten. Aber für das große Einsortieren war noch keine Zeit. Wir fuhren den Transcanada Highway in östliche Richtung, weg von der Pazifikküste, den Bergen entgegen. Es waren 28 Grad und angesichts dessen, dass wir heute vielleicht keine Dusche mehr haben werden, sprangen wir am Cultus Lake ins eiskalte Wasser. Neben uns rannten Kanadagänse auf und ab.



Hier zu bleiben war keine Option, da die drei Campingplätze restlos ausgebucht waren. Also ging es noch ein paar Kilometer weiter in der Richtung der Bridal Falls. Dort stehen wir jetzt auf einen schönen Campingplatz, eingerahmt von hohen Bergen. Es war noch ziemlich viel Arbeit, abends um 20 Uhr, das ganze Auto auf den Kopf zu stellen und alles logistisch gut ein- und umzuräumen, Vorhänge zu bauen und unseren Camping Kocher einzuweihen.
Nachdem uns die Moskitos fast aufgefressen haben und das kanadische Bier leer war, stiegen wir nach 29 Stunden ohne richtig Schlaf, in unseren Schlafwagen, der sich als sehr bequem erwies.