Montag, 21. Oktober 2019

Jerusalem - Allahu Akbar...

Feier an der Klagemauer 

Unser letzter Tag in Jerusalem ist angebrochen. Uns zog es zeitig nochmal in die Grabeskirche. Vielleicht waren die Schlangen morgens weniger lang. Auf dem Weg dort hin begegnete uns wieder jemand mit seinen drei Kindern und Ehefrau im Schlepptau und Pistole lässig hinten in die Hose gesteckt. Sehr eigenartig. Zumal sie jeder hätte einfach rausziehen können.


Klagemauer 

An der Kirche war zwar keine riesige Warteschlange, aber der Zugang zum Grab war noch nicht geöffnet. Interessant war trotzdem die Befüllung der unzähligen Öllampen, die von der Decke hängen. Für uns ging es weiter über den Platz vor der Klagemauer, wo schon wieder zig Feierwütige tanzten. In den Straßen haben die vielen Festtage auch ziemliche Spuren hinterlassen - überall Müll. 
Rampe zum Tempelberg 

Felsendom









Al Aqsa Moschee 

Wir nutzen den einzigen (für Nichtmuslime) Zugang zum Tempelberg, der heiligen Stätte der Muslime. Skurill, wie man auf einer Holzrampe direkt über der Klagemauer auf eine ganz andere Welt zutritt. Arme und Dekolleté bedecken war unsere Aufgabe, bevor wir den imposanten Felsendom bestaunen konnten. Hier ist klar reguliert, an welchen Zeiten man überhaupt hier hoch darf. Hinein darf so und so niemand anders. Daneben steht die drittwichtigste Moschee des Islams, die berüchtigte Al Aqsa Moschee. Immer wieder kommt es hier zu Ausschreitungen zwischen Palästinensern und israelischen Polizisten. 

muslimischer Friedhof 

Altstadtmauer


Wir gingen zurück ins muslimische Viertel auf den Markt, holten etwas zu essen, frisches Obst und natürlich tranken wir gemütlich einen arabischen Kaffee. Unser Weg führte weg von den Altstadtmauern zum Ölberg. Mein kleiner Israel Moment kam, als der Blick hoch über den Dächern der Altstadt schweifte und der Muezzin 12:24 Uhr zum Mittagsgebet aufrief. 
Jüdischer Friedhof 




Es war eine fantastische Aussicht von dort oben. Auf dem Weg durch den großen jüdischen Friedhof hatten wir wieder eine skurrile Begegnung. Wahrscheinlich ziehen wir so was an. Eine deutschsprechende Frau kam auf uns zu und erzählte, dass sie sich 25 Jahre lang vom Christentum veralbern lassen hat und eine Erdsau angebetet hat. Dies ist anscheinend die jüdische Übersetzung für JE und SUS. Nun ist sie Jüdin. Da das Konvertieren aber nur auf einem langen religiösen Weg möglich ist, fragen wir uns, ob sie sich die Tatsache jetzt nicht nur einbildet. 
Blick auf die Altstadt 






Schnell weg und weiter an der Altstadtmauer entlang durch ausgetretene Pfade und allerhand nicht touristische, vermüllte Wege. Aber auch das hat total seinen Reiz. Ich liebe solche Ecken, wo nicht jeder hinkommt. Es ging immer wieder bergauf und bergab, über Schotter und freie Flächen. Wir suchten das Grab Oskar Schindlers, fanden es aber nicht. 



Dormito Abtei 

Yemin Moshe 


Es war tierisch warm heute und die über 330 Höhenmeter Fußweg haben es nicht einfacher gemacht. Wir besuchten noch das Franziskaner Kloster, wo deutsche Mädels im Café arbeiteten. Unser Weg zurück führte über den wunderschönen verwinkelten Stadtteil Yemin Moshe mit seiner stattlichen Windmühle. Es war schön zwischen Bougainvillen zu sitzen und grüne Mönchsittiche zu beobachten.

Mönchssittich

3 Arches YMCA