Donnerstag, 24. Oktober 2019

Tel Aviv, Tel Aviv, Tel Aviv...

Der zweite Tag in Tel Aviv begann gemütlich auf unserem Balkon mit Simit und Cappuccino. Dann machten wir uns auf die Stadt zu erkunden. Zuerst ging es zum Rothschild Boulevard, die älteste und berühmteste Straße von Tel Aviv. Hier findet man eine Menge Cafés und etliche Sitzgelegenheit, z.B. Hängematten.
Pagoda House 



Ein Besuchermagnet ist der Boulevard jedoch aufgrund seiner vielen Bauhaus Gebäuden. Schnörkellos und reduziert, ohne wirkliche Spielereien, einfache symmetrische Formen, so sehen diese Häuser aus. Hier gibt es 4000 dieser Gebäude und damit ist Tel Aviv Spitzenreiter in der Welt. 

Rothschild Boulevard 



Wir überquerten einige hübsche Plätze, bevor wir in Sarona Garden ankamen. Es ist total idyllisch, wie sich dieses restaurierte, ehemals deutsche Dorf zwischen die gläsernen Hochhausfassaden einfügt. Dahinter befindet sich der gleichnamige, stilvolle Indoor Markt, wo man Speisen aus der ganzen Welt erhält. 
Straßenbibliothek

Habima Square 


Wir liefen zwischen den Wolkenkratzern hindurch, auf der Suche nach dem einzigen Aussichtspunkt der Stadt. Es hat eine Weile gedauert, aber wir haben den Eingang zum Azrieli Tower gefunden. Vom 49. Stockwerk hatte man eine super Aussicht auf die und sieht da erst wie groß die 500.000 Einwohner Metropole ist. Eigentlich erstaunlich, dass hier nur so wenig Leute leben sollen. Jerusalem schien dagegen so klein, ist aber wesentlich größer. Vielleicht liegt es daran, dass man nicht weiß, wo die Stadt anfängt und wo sie aufhört. 
Sarona Park 


Sarona Market 










Es war ein chilliger Tag. Wir sind viel umher gelaufen, haben Kaffee getrunken und Leute beobachtet. Hier und da was vom Markt oder der Straße gekostet und es uns gut gehen lassen. Man muss die Zeit nutzen. Ab morgen Abend ist wieder Shabbat und die Stadt steht für 24 h still. 


Reifeschrank

Viele hielten uns für waghalsig gerade nach Israel zu fahren. Aber was soll hier schon passieren? Es ist nichts anderes wie jedes andere Land. Und in Tel Aviv ist die größte Gefahr von einem E-Roller umgenietet zu werden. Natürlich haben wir uns auch von den Brennpunkten (Gaza und Golan Höhen) fern gehalten. Aber im ganzen Land ist zu spüren, dass man bereit zur plötzlichen Gegenwehr ist. 
Azriela Tower 


Dachgarten 

Nach unserer Erfahrungen sind die Menschen hier nicht überschwänglich freundlich oder zuvorkommend. Oft wird man nicht beachtet oder bestimmte Gesten bleiben aus. In Tel Aviv jedoch tickt das Leben anders. Hier sind so viele, vor allem junge Leute, die auch mal ein Lächeln auf den Lippen tragen. So auch der Verkäufer heute auf dem Markt, der neben seinem Stand schlief und wir ihn wecken mussten, um etwas zu kaufen.





Ha' Opera 







Israel und Essen: ganz normale Fleischgerichte im Restaurant beginnen bei ca. 15-25€. Eine Portion Hummus mit Pita oder Shashuka (Tomatengericht mit Spiegelei) bekommt man bereits für 8-10€. Kaffees kosten 2,50-4€ und Bier im Restaurant ca. 5-8€.
Schnullerbaum

Dizengoff Square 









Old Municipal Building 

Wer günstiger leben will, kann ich die unzähligen Imbisse gehen und bekommt dort ein gutes Pita mit Falafel oder Auberginen (generell fast nur vegetarisch) für 6-8€. In den unzähligen Bäckereien bekommt man gefüllte Hefeteigtaschen für 3,50€. Normale Supermärkte sind ebenfalls sehr teuer. Dafür gibt es die günstige Kette Cofix, die auch Cafés betreibt. Dort lohnt es sich für 1,55€ einen Kaffee zu trinken.
Trumpeldor Cemetery 









Mmmmh Roti 

Da die Hotelpreise in Tel Aviv im Durchschnitt bei 175€ für drei Sterne Hotels liegen, kann man fast nur in einem Hostel oder AirBnb schlafen und da wird man schon ziemlich viel Geld los. Trotzdem denken wir noch einmal zurück zu kommen. Tel Aviv hat irgendwie eine magische Anziehungskraft.

Saluf and Sons 



Noch weitaus fantastischer wurde der Abend. Wir saßen in einem kleinen Restaurant, welches an die Locations von Anthony Bourdains internationaler kulinarischen Reihe "Eine Frage des Geschmacks" erinnerte. Ein offenen Lokal im Brick Stil und Stahl Elementen. Zwei große Tische mit gutem Essen und lautstark plaudernden Israelis. 



Ein so ziemlich perfekter Abend. Auch der Spaziergang durch die Stadt, wenn bei Sonnenuntergang Tel Aviv noch mehr zum Leben erwacht. Top 5 Städte der Welt - sie gehört ab jetzt dazu.