Samstag, 26. Oktober 2019

Street Art Tel Aviv...

Nun ist unser letzter und 9. Tag in Israel angebrochen. Morgens haben wir im einzigen verfügbaren Laden in der Umgebung Frühstück geholt und es uns auf unserem Balkon gemütlich gemacht. Nebenbei klingelte schon die nächsten Gäste des AirBnb an unserer Haustür. Wir blieben aber bis 10:30 Uhr, da unser Flug erst abends 21:15 Uhr nach Breslau gehen sollte.




Washington Boulevard 




Wir liefen los, ins Viertel Florentin, ehemals Wohnort baltischer Holocaust Überlebender und später Industrieviertel. Mittlerweile hat sich Florentin zu einem Szene Treffpunkt der Stadt etabliert. Die alten, teilweise heruntergekommenen Gebäude sind nun kleine Kunstwerke. Hinter jeder Ecke gab es neue Graffitis  zu bestaunen. Jede Straße ist interessant, so dass wir ewig auf uns ab liefen und immer wieder neue Bilder entdeckten.






Es war sehr ruhig heute Morgen. Ab und zu hatte ein Café geöffnet oder ein Skateboard brauste an uns vorbei, ansonsten Stille. Wir liefen zur Old Train Station, die 1892 erbaut wurde um die Züge von Jerusalem abzugefertigen. Heute ist es ein Komplex aus Gallerien und Cafés. Die alten Gebäude wurden restauriert. Und das Beste - hier ist kein Shabbat.






Wir holten und noch ein Bier und gingen an den Strand und beobachteten das Treiben auf der Promenade. Heute war keine Sonne. Irgendwie soll sich über Ägypten und Israel ein Wirbelsturm zusammenbrauen. Uns war es recht. Keine Sonne bedeutet sitzen, ohne zu schwitzen. Das Bier haben wir trotzdem sofort gemerkt.






So liefen wir etwas wankend ins Viertel Neve Tzedek, die erste Wohngegend außerhalb von Jaffa. Der Wohnraum wurde eng und man verlagerte die Stadt immer mehr in nördliche Richtung. Damit die Wohngegend attraktiver wirkt, hat man die Häuser in Pastellfarben gestaltet. Heute sind dort eine Menge Gallerien ansässig.






Wir gingen zurück nach Florentin, aßen unsere letzten Schekel weg und suchten uns ein Taxi. Übrigens ist dies die einzige Möglichkeit am Shabbat mit einem Verkehrsmittel zu fahren. Bus und Bahn stehen von Freitag Nachmittag bis Samstag Abend still. Nach Sonnenuntergang ist in Israel wieder alles möglich. Selbst die Geschäfte öffnen spät abends wieder.






Am Flughafen soll man 3 Stunden vorher sein, steht zumindest überall. Nun ja, es war prinzipiell auch besser so, wenn sich nicht unser Flieger um 2 Stunden verspätet hätte. Wir mussten zuerst durch den Checkpoint. Hier wurden jedem einzelnen nacheinander die gleichen Fragen gestellt. Woher wir uns kennen, was wir arbeiten, was wir hier gemacht haben, wer die Reise bezahlt hat, wann das geplant wurde etc. So konnte man feststellen, ob unsere Angaben stimmig sind. Bei zwei Pässen lag ein besonders Augenmerk auf dem Stempel der Vereinigten Arabischen Emiraten. Aber man hat uns schnell geglaubt, dass wir nur zum Stopover dort waren.


Old Train Station 


Not macht erfinderisch 

Pomelos 

Interessant war dann doch noch die Sicherheitskontrolle. Zwei unserer Dreiergruppe, wahrscheinlich die, die wie Hippis aussahen, mussten zur Privataudienz. Der komplette Rucksack musste auseinander genommen und abgescannt werden. Wahrscheinlich suchte man nach Drogen oder Schmauchspuren. Wir saßen 4,5 Stunden am Airport fest und nochmal 1 Stunde im Flugzeug, bevor wir endlich starten konnten. Wahrscheinlich war wirklich das Unwetter Schuld. 
Dallal Dance Center 



Neve Tzedek