Dienstag, 22. Oktober 2019

Im Irrgarten von Haifa...

Madatech

Heute verließen wir nach ein paar wunderschönen Tagen Jerusalem. Es ging wieder zur zentralen Busstation und dann weiter für 1:45 Stunden nach Haifa. Wir waren sicher unterwegs. Begleitet wurden wir von zwei Typen mit Maschinengewehren. Generell ist hier so viel Militär, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, unterwegs. Wehrpflicht gilt übrigens für Frauen und Männer. 


Talpiot Market 



Die Landschaft war eher öde. Hin und wieder sahen wir große Städte in der Ferne und jede Menge Radaranlagen. Viel zu sehen gab es also nicht. Gegen 9:45 Uhr kamen wir in Haifa an, an der Mittelmeerküste und ca. 30 km Luftline vom Libanon entfernt. 
auch das ist Haifa 




Pariser Platz 

Wir wechselten am Busbahnhof in die Stadtlinie und waren binnen weniger Minuten auf den Hängen der City. Auf den ersten Blick macht Haifa einen sehr aufgeräumten Eindruck. Alles ist wesentlich westlicher als in der Innenstadt von Jerusalem. Und man sieht kaum noch Juden in schicken Anzügen. 
Standseilbahn 





Wir konnten auch direkt in unser Hotel, wo wir uns heute ein Dreibettzimmer teilen, wo man bei offenem Fenster auf dem umfunktionieren Balkon duschen kann. Fantastisch! Da wir nur eine Nacht hier verbringen, zogen wir sofort wieder los. 
Skulpturen Garten 





Haifa hat 280.000 Einwohner, ist die drittgrößte Stadt Israels und liegt am Hang des Karmel Berges. Und so gestaltete sich auch der Fußmarsch - bergig. Nach dem Ende der Sowjetunion zog es 40.000 russische Juden hierher. Und das merkt man. Alles steht nun in 4 Sprachen geschrieben: Russisch, Hebräisch, Arabisch und Englisch. 
Bahai Schrein 













Frangipani 

Wir marschierten runter zum Talpiot Market. Ein Wirrwarr aus Obst und Gemüse. Hier war es wesentlich billiger wie in Jerusalem. Wir liefen an riesigen Palmen und meinen geliebten Frangipani Bäumen entlang. Die Sonne schien, der Wind wehte und wir waren glücklich. 



German Colony 

Warum sind wir eigentlich hier? Vor ca. 10 Jahren war Haifa das letzte Mal in den Schlagzeilen, aufgrund eines Selbstmordattentates und viele zuvor. Man kann sich kaum vorstellen, dass ich dieser beschaulichen Stadt so etwas wirklich passiert. Der Grund, warum wir eigentlich hier sind, sind die hängenden Gärten der Bahai. 

Dadon Beach 


Wir fuhren mit der Standseilbahn bis ganz noch oben auf den Berg Karmel. Die Aussichtsplattform bot einen herrlichen Blick auf die schnurgerade Gartenlandschaft mit dem goldenen Schrein. Der Garten gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir suchten ewig nach dem Eingang. Und mussten irgendwann feststellen, nachdem wir bei der Hälfte abwärts wieder angekommen waren, dass sie nur mit einer Tour begehbar sind. Schade, aber vielleicht auch gut so. Es ist ein grandioses Meisterwerk. 
auch für Hunde 





Wir wanderten weiter bergab durch die deutsche Kolonie und setzten uns in den nächsten Bus zum Dado Beach, wo wir gemütlich an der Strandpromenade entlang geschlendert sind. Es waren 27 Grad und perfektes Badewetter. Leider waren wir dafür heute nicht ausgerüstet. 









Hochzeitsbilder mit Drohne 

Abends suchten wir ewig nach etwas zu Essen. Entweder waren Imbisse und Restaurants geschlossen oder noch nicht geöffnet. Wenn man hinter Haifas Fassade blickt und den Hauptanziehungspunkt vernachlässigt, ist es schon eine ziemliche schmutzige Stadt, die große Probleme mit Tierexkremente hat. Morgen geht es zu unserer letzten Station - Tel Aviv.