Samstag, 19. Oktober 2019

Jerusalem - Shabbat Shalom...


Nach einer ruhigen Nacht und ausreichend Schlaf zogen wir los, Jerusalem zu erkunden. Wir wollten auf die Altstadtmauer. Im Internet wurde der Rundgang teilweise nicht empfohlen, weil man nur Satellitenschüsseln und Dachterrassen sieht. Aber das macht es doch aus eine Stadt zu erkunden. Nebenbei gab es fantastische Ausblicke auf die Altstadt. Am interessantesten von oben war das muslimische Viertel. Dort tobte das Leben, während im jüdischen Viertel keine Menschenseele auf der Straße war. 







Über der Altstadt thront der protzige Felsentempel mit seiner riesigen goldenen Kuppel. Wir vertrieben uns die Zeit vor allem mit "Leute gucken" bei arabischen Kaffee mit Kardamom. Es ist schon ein obskures Bild, wenn Pilger mit riesigen Holzkreuzen die Via Dolorosa entlang laufen und Gebete singen. Entgegen kommen tanzende Juden mit ihren Festanzügen. 







Es duftet fantastisch nach orientalischen Gewürzen, Räucherkerzen und Shawarma. Zig Sprachen wechseln sich ab mit dem Gesang des Muezzins und den Gebeten der Gläubigen. Hier im muslimisches Teil werden feiernde Juden mit Polizeieskorte begleitet. Aber alles scheint sehr friedlich. 







Limette Minze 

Wieder zog es uns an die Klagemauer, um auch unseren Wunschzettel in einen Schlitz zwischen den Steinen zu stecken. Amüsant zu zuschauen, wie die Leute versuchen irgendwo noch eine Lücke zu finden, die Zettel ständig runter fallen und sie dann noch rückwärts laufen, um nicht der heiligen Stätte den Rücken zu zukehren. Amüsant deswegen, da der Weg eher einem Slalom gleicht, da überall Plastikstühle stehen. Heute am Shabbat laufen Freiwillige herum und klären Besucher über ein angebrachtes Verhalten auf. Der Fotoapparat muss in die Tasche und das Handy aus der Hand. Für morgen Abend ist das Ende des großen Laubhüttenfestes geplant mit mehr als 50.000 Menschen. Wir sind gespannt. 




Klagemauer 
Tempelberg 

Dies bringt uns jedoch total in Schwierigkeiten, welche wir vorab nicht auf dem Schirm hatten. Es fahren ab Nachmittag wieder keine öffentlichen Verkehrsmittel und wir wollen doch nach En Gedi und ans Tote Meer. Facebook und Google macht vielen möglich und so war es binnen weniger Minuten möglich einen Transport für den Rückweg zu organisieren für 88€. Gerade noch so sahen wir, dass der letzte Bus 15:30 Uhr zurück nach Jerusalem fährt. Das Risiko werden wir nun eingehen, irgendwo in der Wüste hängen zu bleiben. 
Salbungsplatte Jesu 

Grabeskirche 

Grab von Jesus 

Wir hatten auch nach einem Mietwagen für morgen geschaut. Den können wir aber am Abend nicht wieder abgeben, da alles geschlossen hat und wohin damit, wenn es in Israel so schwer ist einen Parkplatz zu finden? Wir hoffen das alles gut geht und sind zuversichtlich. Wenn nicht, haben wir immer noch unsere Notfallkontakte, die uns über Facebook erreicht haben. 
Ist er es wirklich? 





Damaskus Tor 


streng bewacht 

Natürlich mussten wir noch in die Grabeskirche. Menschenmassen schoben sich durch die unzähligen Kapellen. Vor dem Grab Jesu war eine riesige Schlange, die fast bis zum Vorplatz reichte. Was den Juden die Mauer ist, ist des Christen diese Kirche. Hier werden auch Steine geküsst und angefasst. 






Wir machten Pause, um uns ausgiebig mit der morgigen Tour über Wlan zu befassen. Als es abends wurde, verließen wir unser Apartment im Hinterhof. Die Sonne geht in Jerusalem unter, der Shabbat ist damit beendet und die Stadt erwacht wieder zum Leben. Es war herrlich wie die Stühle wieder an den Bars und Cafés auf den Bordstein gestellt wurden und Musik überall her schallte. Wir liefen zum Machane Yehuda Market. Auch hier öffneten die kleinen Stände. Wir aßen und schauten den Menschen auf der Straße beim Feiern und Tanzen zu. Gruselig war nur der Anblick einer Zivilperson mit Maschinengewehr in einem Imbiss.