Donnerstag, 24. Februar 2022

Dubai - Expo2020 und der Ruf des Falkens...

Bodennebel in Dubai 

Als wir morgens zum Sonnenaufgang aufstanden, waren die Emirates Towers in einem mystischen Nebel gehüllt. Eigentlich war es auch viel zu zeitig, aber die Expo ruft und zeitiges Kommen sichert den Zugang zu den begehrten Pavillons.














Vereinigte Arabische Emirate 


Die U-Bahn war wieder brechend voll bis zur Expo Gabelung (20km) entfernt. Aber selbst, wenn du denkst, da passt du nicht mehr rein, wird es immer jemanden geben, der dir noch den Vortritt lässt. "Höflich" beschreibt die Menschen hier am besten. Bevor man sich selbst setzt, schaut man, ob sich nicht doch jemand anderes mehr über einen Sitzplatz freuen könnte.


Sinnbildlich...



Wir starteten am Emirate Pavillon, der als Gastgeber wahrscheinlich einer der beliebtesten ist. Er ist einem Falkenflügel nachempfunden, dem Symbol des Landes. Mit einem Leitsystem und Nummernvergabe landete man im Vorgarten. Und beim Schrei des Falken wechselten die Zahlen bis man loslaufen konnte. Haben die nicht ernsthaft Wüstensand in den Pavilion gekippt und Dünen imitiert. Diese dienten sogar noch als Projektionsfläche für Filmsequenzen. Am Ende kam ein wahnsinnig gut animierter Trickfilm zur Entstehung der Emirate. Dabei haben sich sogar die Bänke bewegt als die Antilopen durch die Wüste gerannt sind.


Venezuela 

Philippinen 


Durch die Stunde bei den VAEs haben wir natürlich wieder den Anschluss zum deutschen Pavillon verpasst, wobei die Wartezeit 90 min nach Öffnung bereits bei 2 Stunden lag. Dieser Pavillon ist anscheinend der beliebteste der Expo. Morgen ist unsere letzte Chance. Es wäre echt schade, wenn uns am Ende nur unser eigener Stempel im Expo-Pass fehlt.



Malaysia

Und noch was Wissenswertes zur Expo. Wer keine Lust mehr zum Laufen hat, kann sich ein E-Bike nehmen, mit einer Bimmelbahn fahren oder en Golfcaddy mit Fahrer mieten. Wenn mal der Handyakku versagt, gibt es sogar Powerbankanmiet-stationen. Es gibt Parkflächen für 30.000 Autos und man kann an rumfahrenden Roboter essen bestellen, was man sich später abholen kann. Überall gibt es Volunteers, die dich durch den wahrscheinlich größten Freizeitpark der Welt lotsen und dich stets begrüßen oder verabschieden. 



Jackfruit 


Ungarn 

Heute haben wir uns hauptsächlich an große Pavillons gehalten, deswegen mussten wir auch insgesamt mehr warten. Fast jeder Pavillon hat ein Kino mit wirklichen Kunstwerken an Kameraführung gepaart von digitalen Elementen. Grandios! Auch die riesigen Fallwände im Jubilee Park, die alle paar Minuten Wasser runter donnern, sind toll. Dank des rutschfesten Untergrundes kann man da schön hochkraxeln.


Bällebad 



Der ungarische Pavillon war sehr schön und hatte sich seine Thermalbänder zum Thema gemacht. Mittels drehen der Ventile von Leitungsrohren konnte man verschiedene Instrumente spielen lassen und einen Song kreieren. Das Highlight war das Bällebad in das man reinspringen konnte, während ein 360 Grad Kino lief. Fantastisch!


Korea 

Aussicht vom koreanischen Pavilion 

vertikales Kino 

Thailand 
In Südkorea bekommst du die Temperatur beim Vorbeigehen mit Kamera geprüft, ein Handy als Guide umgegangen, das du mit einem Avatar als dein Foto bestückst und dich durch das riesige Gebäude führt, welches hauptsächlich auf Außen-terrassen verläuft. Datenschutz ist hier ein Fremdwort und du bist schon gläsern, wenn du den Pavillon betrittst. Typisch Korea! Wirklich sehr gelungen war das vertikale Kino in dem man auf dem Boden lag und eine riesige Leinwand an der Decke einen Film abspielte. 




Belgien 

Frankreich 

In Belgien ist man zu einer digitalen Spielfigur mutiert, nur dadurch, dass man sich auf einen bestimmten Punkt stellte. Wir hatte sehr viel Spaß uns als kleines weißen Männchen zu bewegen oder als Pinguine mit einem Motorrad durch eine Trickwelt zu rasen.


Polen 

Australian 



Iran 


Thailands Eröffnungsfilm war auch sehr imposant: mittels Düften, Wind, Nebel und unterschiedliche starken Regen war er so lebendig. Auch werden dort Wasservorhänge als Projektionsfläche genutzt, sodass die Filme  mehr-dimensional erscheinen und z.B. Schmetterlinge durch die Gegend fliegen. Dann ging es noch mit den beiden Maskottchen des Landes auf eine Drohnenfahrt, die man auf eine bewegten Plattform verbrachte und es ähnlich wie bei VR ziemlich reell erschien, weil sich alles bewegte. Krass war allerdings ein Glas Thai Tea für 6 Euro zu verkaufen, während es auf Bangkoks Straßen nur 0,40 Cent kostet. 

Serbien 


Oman

Finnland 

Turkmenistan 


Australien war wieder ein Highlight. Ein Kuppelkino (also 360 Grad) bei dem man irgendwo im Outback unter Sternenhimmel weilte. Es war so echt und wären keine Leute da und es wäre Stille, hätte es einen wirklich an den Ort träumen lassen. Der Oman glänzte dazu mit Händedesinfektionsmittel, was als Nebel auf die Hände gesprüht wurde und noch dazu nach Weihrauch roch. Mmmm. In Serbien konntest du mittels einer Apple Software mit deiner eigenen Mimik und Gestickte einen Neandertaler animieren. 


Russland 



Kurz hatten wir überlegt den russischen Pavillon, angesichts der neusten Ereignisse, zu boykottieren. Was hätte das schon angerichtet? Am Ende haben wir in ihm eine Entdeckung gemacht. Das Hirn, was WP fehlt, steht auf der Expo als Projektionsfläche und kann sich wirklich sehen lassen. Während sie über neuronale Technologien in der Hirnforschung sprechen, schießen sie Raketen auf die Ostukraine. 


Angola 

Peru 

Wir hatten genug für heute. Schließlich ist es sehr anstrengend jeden Tag durch dieses riesige Gelände zu laufen. Wir sind immer über 12 Stunden unterwegs. Morgen geht es zum letzten Mal auf die Expo. Dann müssten wir hoffentlich alles Länder-pavilions geschafft haben.