Donnerstag, 29. Dezember 2022

Bangkok - auf den Straßen der Megacity…

Metrostation 

Wir hatten noch einen großen Teil der Stadt offen und machten uns also auf, diesen zu erkunden. Nachdem der Bus uns irgendwie im Stich gelassen hat, wechselten wir in die Metro und stiegen mit allen anderen am Wat Pho und Großem Palast aus. Da die Stadt aber zur Zeit so mega voll ist, sparen wir uns das und waren ja auch schon dort. Imposant ist es trotzdem, wie die  großen ehrwürdigen Gebäude über die hohen Mauern ragen. 

Großer Palast 




überall Reisebusse

Wir liefen durch Parks, sichteten zwei große Warane und suchten uns am nächsten Kanal ein idyllisches Plätzchen zum Essen. Natürlich haben wir heute wieder eine Menge Tempel besichtigt. Bangkok hat schließlich über 400 davon. An jedem werden andere zeremonielle Rituale durchgeführt: Glocken läuten, bunte Bänder um Chedis binden, mit Kellen Öl ins Feuer gießen und so weiter. 







Wir kamen zu unserem zweitliebsten Tempel, dem Wat Ratchaphobit. Der hat so viel Gold, dass er herrlich in der Sonne glitzert und auch seine Bauweise hebt sich von anderen Tempeln ab. Er ist nämlich rund. Der Buddhismus hat so viel Geld und lebt von Millionen Spenden. Der alte Mann, der mit einem Holzstamm durch die Straßen lief und einem Tuch, was er  drumherum wickelte, um sich nicht die Hände aufzureißen, wird bestimmt noch sein letztes Hemd geben. Aber wer kümmert sich um ihn? Am liebsten hätten wir ihm in einem Sanitätshaus einen Gehstock geholt. Nur haben wir so was hier noch nie gesehen. Man muss aber sagen, dass die vielen buddhistischen Gemeinden allerhand Hilfsprojekte initiieren. 

 

Wat Ratchaphobit






Dafür gab es heute eine Reihe trauriger Geschichten wahrzunehmen. Im alten Backpackerviertel der Khaosan Road lagen Menschen auf der Straße im Dreck und schliefen oder eben nicht. Leute liefen ohne Schuhe, dafür mit Plastiktüten um die Füße, weil sich drunter Wunden befanden. Eine Mutter mit einem Säugling sitzt am Straßenrand. Alles was sie an Geld bekommen, bekommen  hier. Wir  hoffen nur, dass so mancher nicht vergisst, dass man für eine Nudelsuppe nur 1,50€ bezahlt und auch mal etwas in Hände gibt, die sich nicht mal dies leisten können. 

 





Kein Dreck! 

Im übrigen war die Khaosan wieder ein Ort zum Flüchten. Hunderte Bleichgesichter, die einmal den Traum vom Aussteigen träumen und zwei Wochen in Thailand verbringend, sich aber genau hier künstliche Dreadlocks in die Haare machen lassen, ein Bier nach dem andern kippen und nun auch die riesigen Cannabis Läden stürmen, um nachher völlig zugedröhnt die Welt erobert zu haben – ihre kleine Welt. 


Wat Paknam Phasi Charoen



Thailand hat so viel mehr zu bieten und auf jeden Fall Bangkok. Obwohl die Busse im Fahren bereits die Türen ausfliegen lassen und man kaum einen Fuß auf die Stufen oder die Straße gesetzt hat, bevor sie losfahren, steigen die Busfahrer hier auch aus, um alten Menschen hinein zu helfen. Oder Passanten tragen Gehschwache in den Bus. Die Herzlichkeit der Menschen ist wirklich bemerkenswert. Du wirst als Frau auch immer einen Platz angeboten bekommen. Es zeigt sich an so vielen Situationen. 

 





Wir stiegen in den nächsten Bus, weil wir genug gesehen hatten. Uns zog es in unentdeckte Gebiete. So fuhren wir zig Kilometer raus aus der Innenstadt nach Westen zum neuen Mega-Tempel, dem Wat Paknam Phasi Charoen mit seinem gläsernen Stupa, wo man übrigens darauf hingewiesen wird, keine Münzen zu werfen, wie sonst üblich, und dem fast 70 Meter hohen meditierendem Buddha aus Bronze. Ein sagenhaftes Bauwerk. Die Malereien an den Wänden werden übrigens mit Hand gefertigt und man war noch mittendrin daran zu arbeiteten. Auch die Umgebung war so idyllisch an den Kanälen, dass es der perfekte Moment für einen Kaffee war. 

 






Als man mit der Poliermaschine die Fliesen des Tempels wieder auf Hochglanz trimmte, verließen wir den Ort und entdeckten noch einen tollen Komplex mit Elefanten genau daneben. Dort führte ein Kerl eine Ganzkörpermassage mit seinen Füßen und heißem Öl durch. Derjenige, der das aushalten musste, tat uns echt leid. Anhand seines Stöhnens empfand er es wahrscheinlich ähnlich verstörend wie wir. Von hier ging es mit dem Bus nach Chinatown, was wieder einmal aus allen Nähten platzte. Während der Tagesmarkt am Einpacken war, bauten die Garküchen auf. Und zu allem Überfluss fuhren noch Autos durch die dichte Menschenmasse. Nichts wie weg!

 





Wir erwischten einen Bus, der wieder in Erinnerung bleiben wird. Es war ein Bus ohne Klimaanlage – alle Türen und Fenster stehen während der Fahrt offen und der Fahrstil des Busfahrers komplettiert diese aufregender Fahrt. Wir haben allerdings das Gefühl, dass oft Familien eine Linie betreiben. In diesem Bus war die kleine Tochter nach der Schule mit an Bord, kassierte das Geld und verkaufte nebenbei Getränke an Fahrgäste. Die Mutter saß vorn und unterhielt des Busfahrer oder eben Vater. Das ist so eine schöne Vorstellung und für uns total abwegig. 

 


Chinatown 

Wir hielten am Sathorn Pier und zogen ein letztes Mal durch die Garküchen und machten uns auf den Weg Richtung Hotel. Bei einem Papaya Salat, der „no spicy“ sein sollte, feuerte es ins den Mund weg. Laufen und entdecken ist übrigens genau das, was unseren Urlaub beschreibt. Wir fahren selten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wobei sich der Rest unterirdisch zu den Sehenswürdigkeiten bringen lässt. Gerade da, wo man auf seinen 20-25 km täglich das Leben spürt, gibt es das meiste zu entdecken. 



Zumba