Montag, 26. Dezember 2022

Bangkok - es ist einfach nur Liebe…

Glasscheiben gegen Diebe

Heute ging es für uns zu Fuß los und wir ließen uns einfach treiben. Unser Ziel war… wir hatten kein Ziel, aber wollten eintauchen in eine Stadt, fernab der Touristenpfade. Morgens passierten wir die russische Botschaft, wo eine riesige Schlange vor der Visa Section stand. Suchen die alle Asyl?

Mango mit Chilisalz

Ähm ja. 



Wir liefen weiter durch alte Wohnviertel, die so viel Charme hatten bis uns ein Herr ansprach und uns sagte, dass dies keine Touristenregion sei. Wir konnten den Piloten, der bei Thai Airways arbeitet, beruhigen. Wir wüssten genau, was wir von dieser Stadt sehen wollen und schon kennen. Er war ziemlich baff, dass wir ernsthaft zum dritten Mal nach Bangkok geflogen sind, um nur diese Stadt zu sehen. Er ist hier geboren und kann das überhaupt nicht verstehen. 

 





Nachdem uns ein älterer Herr noch geholfen hat, dass wir irgendwie über die stark befahrene Straße gelangen (so viel zur thailändischen Gastfreundlichkeit), ging es für uns Richtung Chinatown, was tagsüber völlig anders erscheint. Die Menschen verkaufen auf den Straßen Obst und Thai Tea, überall findet man tolle Wandmalereien und mitten drin werden Mopeds und Tuk-Tuks repariert. 

 

Chrystanthemensaft





Genau dort ließen wir uns zu einem späten Frühstück nieder. Die Karte konnten wir nicht lesen, allerdings sprechen viele Menschen Englisch und erklären dir, was sie kochen können oder es gibt eben Bilder. Wir probierten auch gelben Chrysanthemensaft, der hier sehr beliebt scheint. Schmeckt halt nach Blume und ist für unsere Geschmäcker viel zu süß. Übrigens, wenn du hier irgendwo das Getrunkene wieder loswerden willst, gehst du einfach in den nächsten Tempel. Die Mönche zeigen die schon wo die Toilette ist. 

 

Sapeng Lane Market 

öffentliche Toilette 


Paradies 

Ohne Worte. 

Wir kamen zum Sapeng lane Market, der sich auf einem Kilometer Länge und weit verzweigt als enge Gassen zwischen Chinatown und dem indischen Viertel erstreckt. Wer kaufen will, also alles was man nicht braucht, kommt genau hier her und schiebt sich mit den Massen durch die engen Straßen. Dort hindurch, wo man kaum nebeneinander laufen kann, drängen sich auch hin und wieder Mopeds oder eben chinesische Touristen, die ihre Hunde im Kinderwagen durch die Gegend karren. Naja alles besser als der Kochtopf. Es war toll hier und wir müssen nun überlegen wie wir unsere Errungenschaften mit unserem Handgepäck nach Hause bekommen. 

 





Thermometer uberall

Wir passierten einen Straßenzug voll mit Waffengeschäften und liefen zum Wat Saket (Golden Mount), eine 77 Meter Tempelanlage auf einem aufgeschütteten Berg. Was für ein spiritueller Ort. Wären da nicht die ignoranten Touristen, die sich am heiligen Chedi, während Mönche eine buddhistische  Zeremonie abhielten, auf die Gebetsmatten mit Handy und Limodosen fläzten. Manchmal verstehe ich die Menschen nicht. 

 





Nachdem die Sonne über Bangkok unterging, machten wir und auf den Rückweg zum Hotel, welches allerdings noch kilometerweit vor uns lag. Umso besser, noch mehr Zeit auf ungewöhnlichen Pfaden die Stadt zu erkunden. Heute führten diese durch dunkle Wellblechhütten. Am Ende standen wir vor unbeschrankten Bahngleisen. Nachdem der Zug durch war, taten wir es den Einheimischen gleich und kletterten über die Gleise. Allerdings ohne den Verkaufswagen, den man versuchte mit viel Anstrengung zu zweit nach drüben zu wuchten. 

 

Golden Mount





Wir waren, wie so oft, auf der Suche nach etwas zu essen. Fündig wurden wir an einer verkehrsreichen Straße und ließen uns nieder. Es gibt sicherlich viele Menschen, die hier niemals essen werden. Wir liebten es draußen zu sitzen, ein Bier zu trinken, den Koch in der großen „Outdoorküche“ zu beobachten wie er Hackfleisch mit dem Beil selbst zubereitete und aßen die beste Tom Yam Suppe überhaupt.

 






Auch die nächsten Straßen waren gespickt von Garküchen. Und mittendrin ein Stand mit Cannabis. Da saßen Kerle, die einen Block (30x20x15 cm) mit einem Küchenmesser zerteilten. Ich dachte ich sehe nicht richtig. In einem Land wie Thailand, wo so vieles verboten ist und dicht gemacht wird, wo du wegen Kleinigkeiten in den Knast kommst, findest du in einer Seitenstraße Jungs, die mit einem stümperhaften Messer einen ca. 500g Block einfach so zersäbeln. Die Legalisierung besteht übrigens seit Juni. 

 






Minimangos 

Wenn du irgendwas brauchst, egal welche Uhrzeit, wird es dich unweigerlich in einen 7-Eleven treiben. Wir haben schon oft über diese Läden berichtet, wo es wirklich alles gibt. Lachen mussten wir heute als wir einen Becher mit Eiswürfel (0,18€) und eine Fanta kauften. Der wird dir sogar noch an der Kasse eingegossen und der Müll behalten. 

 



War wahrscheinlich Spielzeug. 


Cannabis 

Wir entdeckten einen japanischen Supermarkt und waren mehr als begeistert, was uns im Sommer alles erwarten wird. Es war aufregend. Nur die Preise werden andere sei. Auch jetzt finden wir immer noch Straßen in denen wir noch nie waren und uns fragen, ob Bangkok nie aufhört uns zu begeistert und aufs Neue zu überraschen. Und dieses Nachtleben in Bangkok… du brauchst keine Bar dafür. Geh einfach durch die Straßen und du wirst es lieben. 

 




Kurz vor unserem Hotel kamen wir am neuen Shopping Center, Mitrtown, in ein Konzert des wohl berühmten Joey Boy, der Begründer des Thai Hip Hops. Die Stimmung war grandios. Wir fuhren noch hoch in den vierten Stock und genossen des Blick auf die Stadt vom Dachgarten aus. Und genau da oben mussten wir feststellend, dass dieses Bangkok noch viel schöner geworden ist als es so und so schon war in all seinen Facetten. 


Hier klaut niemand. 



Joey Boy