Samstag, 24. Dezember 2022

Weihnachten in Bangkok oder Bratwurst mit Kartoffelbrei aber wo nur?


Heilig Abend ist in Bangkok angebrochen und es ist Samstag. Also ging es für uns auf den Chatuchak Weekend Market. Mit über 10.000 Ständen ist er der größte Markt in Thailand und jedes Wochenende ein Highlight. So auch für uns. Wir setzten uns in einen alten klapprigen Bus und fuhren nach Norden. Mit einer nationalen Simkarte kommt man so überall hin und sieht auch noch die Fahrpreise 10 km übrigens 0,20€. 

 

Busfahrt 



Or Tor Kor Market 


Zuerst mussten wir aber im Or Tor Kor Market frühstücken: Sommerrollen, Hähnchenspieße und Roti. Dann stürzten wir uns drei Stunden ins Getümmel und haben sicher bei weitem nicht alles gesehen, aber irgendwann brauchten wir eine Pause von den Menschenmassen. Für uns fallen die ganzen asiatischen Touristen gar nicht auf und man denkt alles sind Einheimische. Erst, wenn sie Englisch sprechen, merkt man, dass es gar keine Thais sind. 

 

Chatuchak market 


Thewet market 



Wir fuhren mit dem Bus Richtung Chao Praya, der große Fluss, der Bangkok umgibt, liefen durch die alten Gassen, machten eine Pause und tranken erstmal frisch gebrühten Iced Americano. Der Trend in Asien ist die Bezahlung per QR Code. Hatten wir in Singapur auch schon öfter gesehen. Beim Bezahlen scannt man diesen Code und kann über irgendeine App Geld senden. Total praktisch. Wäre schön, wenn es das bei uns auch gäbe. 

 




Kabelsalat 

Wir liefen soweit wie uns unsere Füße trugen - 33.000 Schritte und damit 24 km. Wir passierten den Großen Palast und den Wat Pho. Verrückt, dass einem an jeder Straßenecke oder Brücke das überdimensionale Antlitz des Königs und neuerdings auch seiner Frau begegnen. Irgendwann blitzte uns in einer Gasse der Sonnenuntergang entgegen und mit ihm der schönste Tempel Bangkoks, der Wat Arun – Tempel der Morgenröte. Es war ein fantastischer Anblick. 

 






Das war wohl unser Weihnachtsmoment. Am Chao Praya sitzend, den Wat Arun im goldenen Licht über dem Fluss strahlen zu sehen und die unzähligen Langboote auf dem Wasser zu beobachten. Die Zeit hätte still stehen können. 








Für uns war es Zeit etwas zu essen. Auf Empfehlung überquerten wir den Fluss. Hier war aber nichts los. Allgemein scheint es seit Corona doch einiges nicht mehr zu geben, aber es entstanden auch viele neue Läden. Also mussten weiter und steuerten zum Ong Ang Canal eine ebenso neue und total gemütliche Attraktion: Lokale an einem alten Khlong mit allerhand Street Art und wunderschöner Beleuchtung. Wir machten es uns gemütlich und während wir auf unser Essen warteten, wäre am Nachbartisch fast ein kleiner Junge am Padthai erstickt. Aber er ist es geschafft, keine Sorge.







 

Den ganzen Tag schallte hin und wieder Weihnachtsmusik aus irgendwelchen Lautsprechern. Tatsächlich sind auch einige kleine Events in der Stadt und hin und wieder findet man einen Weihnachtsbaum. Wahrscheinlich größtenteils für Touristen. Der Buddhismus hat zumindest damit nichts am Hut. 

 


Großer Palast 




Fußgänger in Bangkok zu sein, bedarf eigentlich einer eigenen Lizenz. Rein theoretisch müsste man quasi eine Prüfung ablegen. Rot ist für Autos nur ein Vorschlag, Fußgängerampeln eine Seltenheit. Wenn man also eine 4 spurigen Straße überqueren will, muss man beten, fliegen oder einfach nur hoffen, dass irgendjemand bremst. Es ist wirklich manchmal sehr abenteuerlich. Aber irgendwie fügt es sich immer zum Guten. 

 






Wat Arun 

Wir liefen im Dunkeln durch die 2 km lange Marktstraße der Samphang Lane. Immer wieder erschreckend beeindrucken wieviel Müll in dieser Stadt produziert wird. Hier macht man wenigstens große Berge, die abgeholt werden. Oft jedoch sehen wir Menschen, die ihn einfach fallen lassen. Die Ratten freut es. Die finden immer mal wieder etwas zu essen. 

 









Wir bogen um die Ecke aus den menschenleeren verwaisten Gassen und landeten mitten in Chinatown. Oder besser Futtertown. Es war der Wahnsinn, was hier los war. Taxis, Busse, Tuk-Tuks, Menschen, chinesische Drachen und das alles eingerahmt von hunderten Garküchen entlang der Straßen. Der  Verkehr stand. Das war also unser Weihnachtsabend. Wir haben es geliebt. 

 





Chinatown



Nachdem wir und nochmal ordentlich den Bauch vollgeschlagen haben, ging es für und durch kleine Gassen zurück zum Hotel. Hin und wieder konnte man einen Blick in das Leben der Leute erhaschend. Ein gefliester Raum in dem ein paar mehr Personen lebten. Küche (also eine Gasflasche und paar Woks) bzw. Wohnzimmer und wahrscheinlich auch alles andere in einem. Kinder tobten umher. Die Waschmaschine stand für die Allgemeinheit übrigens am Straßenrand. 

 







Der Weg war lang. Bahn und Bus waren uns zu einfach. Also los, immer weiter. Während wir erneut zu tun hatten große Straßenkreuzungen und die dazugehörigen 4 Spuren zu überqueren, fuhr ein kleiner Lastwagen mit Lautsprecherdurchsagen entlang und verkaufte Kokosnüsse mitten in dem Verkehrschaos. Du kannst Bangkok hassen oder es lieben. Unsere Antwort wird immer dieselbe sein. 

 

 


Der schmeckts!