Freitag, 30. Dezember 2022

Bangkok - Zeit, die niemals enden sollte…


Nun bricht leider schon unser vorletzter Tag in Bangkok an, den wir aber nochmal in vollen Zügen genießen werden. Und zwar ging es für uns zuerst wieder Richtung Chinatown, weil wir unbedingt nochmal auf den Sapeng Lane Market wollten, um noch das ein oder andere einzukaufen. 

 




Wir liefen also los und versuchen immer neue Straßen zu gehen, um noch mehr Bangkok mit allen Sinnen zu erleben. Den ersten Halt machten wir am Wat Traimit, der den weltweit größten golden Buddha mit einem Gewicht von 5.5 Tonnen beherbergt. Hier standen wieder eine Menge Spendenboxen, wo man sich aussuchen konnte für was man Geld geben möchte. Und wenn der Kasten voll ist, gibt es Vorrichtungen das Geld weiter rein zu stopfen. Wie skurril. 

 

der alte König 

Wat Traimit 



Mittagessen waren wir dort, wo es und schon mal geschmeckt hat und aßen leckeres Thai-Basilikum Schweinehack mit Reis und frittiertem Ei. Ein wirklich einfaches und köstliches Gericht. Gekocht wird es mit Chilis, Fischsoße und eben jede Menge Basilikum, der mit unserem geschmacklich nicht zu vergleichen ist.

 




Geldstopfvorrichtung

Der Markt war wieder ein Erlebnis für sich und diese Eindrücke zu verarbeiten bei völliger Reizüberflutung ist gewaltig. Menschen, Garküchen, Räucherstäbchen, Läden, Motorräder und Autos, die genau in den engen Gassen aus dem Parkhaus fahren. Übrigens scheinen Mönche je nach Rang unterschiedliche Maskenfarben zu tragen. An einem Stand gab es dafür eine Erklärung. Da kannst du die richtige Farbe wählen und die dann den Heiligen spenden. 

 




Wir hatten genug und stiegen in den Bus, um an den Sathorn Pier zu fahren. Komischerweise hat der Bus nichts gekostet. Insgesamt war es heute anders. Auch viele Händler, die sonst immer da waren , fehlten heute an den jeweiligen Orten. Mittlerweile wissen wir schon, wen wir wo finden werden. Vielleicht sind jetzt schon viele mit den Festlichkeiten zum neuen Jahr beschäftigt. 

 


Baby Papaya 



Da stand es, mein Lieblingsgebäude in Bangkok – der Sathorn Unique Tower. Der 185m  Ghosttower wurde seit 1997 im Rohbau sich selbst überlassen und glänzt nun vor allem mit einem, dem Verfall. Auf mich hat er eine enorme Anziehungskraft und wie gerne würde ich mal dort oben stehen. Bis vor wenigen Jahren war dies auch möglich, indem man die Security bestochen hat und bis hoch auf das Dach in den 49. Stock klettern konnte. Dies ist aufgrund der Einsturzgefahr aber nun endgültig vorbei. Ich hätte mich auch nie im Leben getraut, weil alle Absperrungen fehlen. 


Mönchsmasken

Sapheng Lane Market 

Sathorn Unique Tower 

Nachdem wir uns den wunderschönen Wat Yannawa mit seinem Schiff anschauten, liefen wir über die gewaltige Taksimbrücke über den Chao Phraya und entdeckten unter dem Brückenausläufer einen tollen Outdoorsportspark. Hier war es noch schön ruhig. Das konnte man 1 km weiter im ICONSIAM nicht mehr behaupten. Aber wir haben uns nochmal dahin getraut, weil wir noch nicht auf der Dachterrasse waren und die war nur das Tüpfelchen auf dem i. 

 

Wat Yannawa



Das ganze Interieur des Gebäudes ist wirklich gewaltig. Da kann das Jewel in Singapur fast einpackend. Die Kanäle im Untergeschoss erwähnte ich bereits. Hier gibt es Rolltreppen, deren Handläufe Drachen sind. Aber das  riesige Atrium mit Wasserfall über zig Stockwerke mit Blick zum Chao Praya ist gewaltig. Und obwohl ich den Hype um Starbucks nicht verstehe – der Laden war gigantisch. 

 


Roti mit Nutella 

Chao Phraya 


Im Endeffekt fühlen wir uns aber dort am wohlsten, wo weder Elefantenhosen rumlaufen oder neuerdings die Chinesen in Nachtzeug. Ja, richtig gehört – Nachtzeug. Hose und knöpfbare Oberteile aus Satin mit Comic Figuren. So rennen die hier durch die Straßen. Dasselbe haben wir übrigens damals in Südkorea schon gesehen. Waren auch Chinesen. Also nichts wie weg. 

 

ICONSIAM



Wir landeten auf dem Talat Phlu, einem Markt, den wir gestern Abend bereits entdeckten, der weit genug vom Fluss entfernt im Westen liegt, sodass sich hierher niemand verirrt. Wieder erwischten wir die perfekte Zeit zum Sonnenuntergang und konnten tolle Bilder an den angrenzenden Bahnschienen machen, die übrigens jeder einfach so überquert. Der Zug fährt langsam und hupt ordentlich.

 





Wir mussten natürlich erstmal essen. Leider ist die Kapazität des Magens echt begrenzt, dass wir manchmal leckeren Sachen nur hinterher schauen können. Klingt komisch, ist aber so. Bangkok ist eine lebendige, überdimensionale Garküche und alles, was man probieren möchte, kostet zwischen 0,40-1,85€. Auch haben sie jede Menge außergewöhnlicher Getränke: Thai Tea, Kokos-Mandel-Shake oder unzählige Sorten Bubble Tea. 

 




Die Busfahrt zurück in unsere Wohngegend war wieder einmal wunderschön. Die Sonne färbte den Horizont rosa, während wir in die Dunkelheit fuhren. Überall leuchtete es und gerade jetzt zur Weihnachtszeit explodiert Bangkok in Millionen Lichtern. Einfach überwältigend. Hinzu kommen die aufwendig geschmückten Tempel, deren goldene Dächer bis in den Himmel ragen. 


Kokos-Mandelmilch

Talat Phlu 


Wir setzten uns auf unsere Stammtreppe vor einen 7-Eleven und gingen unserer Lieblingsbeschäftigung nach: Leute gucken. Hin und wieder fantasieren wir über die Geschichten der Menschen, die an uns vorbei ziehen, wie sie wohl hier her kamen und wer sie sind. Auch findet man auf der Straße jede Menge Katzen und Hunde. Gestern sahen wir in einer kleinen Gasse einen Wachmann, den 9 Hunde umzingelten.