Freitag, 6. Oktober 2023

Kutaisi - das Georgien, wie man es sich vorstellt…

Batumi nach Kutaisi


Bahnhof Batumi

Sonne über dem Schwarzen Meer. Wer hätte das gedacht. Wir fuhren mit dem Stadtbus in den ca. 5 km außerhalb von Batumi gelegenen Bahnhof, um dort einen Überlandbus nach Kutaisi zu nehmen. Auch diese Fahrkarte haben wir wieder vorab über das Internet gekauft. Dies war auch gut, denn der Bus war ziemlich voll. Die Stadtbusse bezahlt man übrigens immer mit NFC. Bargeld funktioniert hier nicht mehr. 


 







Nachdem es noch einige Kilometer am Strand entlang ging, befuhren wir eine autobahnähnliche Straße, die jedoch voll mit Kühen auf der Fahrbahn, Kühen auf dem Mittelstreifen, später Kühen und Pferden auf den Kreisverkehren war. Das ist also Georgien. Ringsherum saftiges Grün und rechts von uns hohe Berge. Außerhalb der Städte wird viel Landwirtschaft betrieben und es sieht ziemlich ärmlich aus. 

 








Die Busfahrt war gemütlich. Im Preis inbegriffen waren sogar Getränke. Gehalten wird immer nach ca. 2 Stunden zu einer Pinkelpause bzw. um Menschen auf dem Weg nach Tbilisi aus- und einsteigen zu lassen. 

 








Autofahren möchte ich in diesem Land jedoch nicht. Die Hupe wird hier schneller betätigt als die Bremse. Rote Ampeln sind nur eine Empfehlung und es wird gedrängelt, auch durch enge Straßen, wo es nur geht. Kein Wunder, dass hier viele ohne Stoßstange und völlig zerbeult rumfahren. Schließlich müsste man das ständig reparieren lassen. 









Gegen 12:45 Uhr kamen wir in Georgiens drittgrößter Stadt Kutaisi an mit ca. 145.000 Einwohnern. Hier ist es völlig anders: chaotisch, laut, weniger modern. Das ist das Georgien, was man es in deiner Vorstellungskraft gibt, wenn du noch nie hier gewesen bist. Wir mussten mit dem vollgestopften Stadtbus noch ins Zentrum fahren und landeten am Fluss Rioni. 

 


unser Hotel 




Ausblick von der Dachterrasse 

Bagrati Kathedrale 



Dort nahmen wir die kleine nostalgische Seilbahn aus dem Jahr 1961 und fuhren einen kleinen Hügel hinauf. Oben befindet sich ein ebenso nostalgischer Freizeitpark. Eine unwirkliche Welt. Auf so ein hundealtes Riesenrad würde ich nie steigen. Aber schön anzusehen war es. 








Kolchi Brunnen 


Für uns ging zu Fuß wieder hinunter. Wir suchten eine georgische Variante von einem Fast Food Restaurant, ähnlich McDonalds, auf. Normalerweise mögen wir das gar nicht. Aber hier gibt es Limonaden und leckere Sandwiche und wir wollten nicht lange sitzen. Zum Essen bekommt man sogar Handschuhe, um sich nicht schmutzig zu machen. Wie witzig. 

 








Wir liefen zum Hotel, ein ehemaliges Gerichtsgebäude aus dem Jahr 1914 und es ist wunderschön. Es war schon spät und wir warfen nur kurz unsere Sachen ab und machten uns auf den Weg zum großen Markt. Der war fantastisch, voll mit Gemüse, Obst, Nüssen, Käse, Kräutern und und und. Wir waren schon gewillt eine kleine Flasche selbstgekelterten Wein aus Plastikflaschen zu kaufen. Wir hatten aber Angst, nachher blind zu werden. 

 







Wir liefen auf die andere Flussseite hinauf zur imposanten Bagrati Kathedrale, die über Kutaisi thront. Am Eingang saß eine ältere Frau, die irgendwie jede Sprache der Touristen konnte und wir uns fragten, ob sie nicht besser Dolmetscherin gewesen wäre als hier nach Geld zu fragen. Wie skurril. Deutsche sind übrigens sehr wenige unterwegs. Die ersten trafen wir irgendwie erst hier. 

 







Als wir uns um 18 Uhr etwas zum Essen suchten, hatten die Kinder in der Stadtmitte immer noch Unterricht. Wie das wohl geht? Wir machten es unterdessen draußen unter Lichterketten gemütlich aßen gegrilltes Käsebrot, Salat und Grillfleisch. 



 


Unser Hotel.