Montag, 9. Oktober 2023

Tbilisi - მშვიდობით, ლამაზო ქვეყანავ…

Tbilisi 


Punkt 23:30 Uhr wurden wir zum wiederholten Mal aus dem Schlaf gerissen. Die Unterkunft, die wir für unserer zweiten Aufenthalt in Tbilisi gebucht haben, sollte ein Aparthotel sein. So etwas Ähnliches ist es auch, aber es ist, als ob diejenigen in den Nachbarzimmern neben dir stehen. Hellhörig! Gestern indisches Fernsehen, was mitten in der Nacht losheulte, heute Kinder, die Fange spielten. Auch das mehrmalige gegen die Wand hämmern, brachte wenig. Wir müssen weg hier. Das war klar. 

 







Nachdem irgendwann Ruhe war, konnten wir doch noch etwas schlafen. Wir ließen uns Zeit, denn es war unser letzter Tag in Tbilisi. Den wollten wir genießen. Wir sind ziemlich traurig, denn das Land und vor allem die Stadt haben es uns angetan. Tbilisi als bunter Mix zwischen Istanbul, Sarajevo und Lissabon mit seinen Hügeln, alten Bauwerken, wenig polierten Straßen und vor allem den vielen Hunden, die dich tagtäglich begleiten. 

 







Nachdem uns ein junger Mann im Bus einen Tipp für gute Fotos gab, wollten wir genau diese Location aufsuchen. Wir liefen zur Standseilbahn, die dich auf 721 Meter über die Stadt bringt. Die steile Auffahrt ist bereits überwältigend. Oben gibt es neben vielen Aussichtspunkten den obligatorischen Freizeitpark der Georgier. Dieser hier hat seinen 85. Geburtstag hinter sich. Allerdings sind im Gegensatz zu Kutaisi die Fahrgeschäfte erneuert worden. 

 








Den Rückweg traten wir zu Fuß an, weil man hier in den Hügeln so eine herrliche Ruhe findet. Es ist toll in der Natur oder durch die kleinen Gassen zu spazieren, fernab der Hauptattraktionen. Wir besuchten erneut den Vorplatz der Betlemi Kirche, wo man bei fantastischer Aussicht auf die Stadt sitzen kann und währenddessen Babykatzen gestreichelt werden wollen. 

 






Überall im Land findet man Zeichen der Solidarität zur Ukraine und die Zugehörigkeit zu Europa, aber auch der NATO: Fahnen, aber vor allem Streetart ist es, die deutlich zeigt, wo die Georgier politisch stehen. Gigi sagte gestern, dass eine Zugehörigkeit zu der EU nie funktionieren kann, aufgrund der geopolitischen Lage zu einem Teil auf dem europäischen Kontinent, zum anderen im Mittleren Osten und Asien, aber vor allem mit der Lage zum mächtigen Nachbarland. Außer bei der EM und beim Eurovision Songcontest, da ist Georgien Europa. 

 






Wir besuchten ein letztes Mal die Gegend Abanotubani, wo das alte Badehaus steht. Hier ist es so herrlich orientalisch. Ein wunderschöner Stadtteil. Danach machten wir uns auf, unser Gepäck aus dem Hotel zu holen und ins nächste zu verschwinden. Tatsächlich haben wir auch nur zwei Nächte bezahlen müssen. Das war wirklich sehr nett. 

 





Den letzten Abend verbrachten wir mit netten Leuten der Tour von gestern in der Altstadt und aßen ein letztes Mal dieses fantastische georgische Essen, wie Khinkali. Wir verlassen morgen Georgien mit einem weinenden Auge. Es war eine unserer schönsten Reisen, die wir bisher erlebt haben. 

 





Wir durchquerten Georgien 482 km mit dem Zug, 337 km mit dem Auto, 169 km per Bus, 145 km zu Fuß, 9,8 km mit einer U-Bahn, 8,6 km mit dem Taxi, 4,1 km per Seilbahn und 1,5 km Standseilbahn.