Samstag, 7. Oktober 2023

Tbilisi - brutalistische Himmelsbrücke…

Kutaisi nach Tbilisi 



Heute Morgen hatten wir es etwas eilig. Uns blieb nur eine halbe Stunde zwischen Frühstück und unserem Bolt Taxi, dass wir gestern Abend schon über eine App gebucht haben und wir in Echtzeit verfolgen konnten, wann der Fahrer da ist. Fantastisch dieses Internet. Reisen ist so einfach geworden. Die 10 km bis zum entlegen Bahnhof Rioni haben uns auch gerade mal 4€ gekostet. 


 








Von dort ging es für uns 3,5 Stunden nach Tbilisi. Wie immer war es schrecklich laut. Die Zugbegleiter brüllten sich an, aber waren in der Annahme in einer völlig normalen Lautstärke miteinander zu sprechen. Irgendwann reichte es einer Frau und sie schimpfte laut, dass die endlich mal leise sein sollten. Dennoch ist es hier total normal in einer wahnsinnigen Lautstärke zu telefonieren, am besten mit Lautsprecher oder Videos zu schauen. 

 






Im Zug waren es gefühlte 100 Grad Celsius. Wir fuhren mit dem sogenannten Schnellzug nur die ersten paar Kilometer wirklich um die 100 km/h. Die restliche Zeit zuckelten wir fast im Schritttempo durch die Berge. Immer wieder kamen wir an kleinen Siedlungen vorbei, dessen Häuser bereits ihre besten Zeiten hinter sich hatten. Auch die Fahrzeuge waren für uns nur noch Schrotthaufen. Wahrscheinlich aber für georgische Verhältnisse noch völlig intakt. Hin und wieder wateten ein Schwein oder eine Kuh im Fluss. 






Gegen 12:45 Uhr landeten wir in Tbilisi. Es war so voll. Am Bahnsteig standen Männer mit alten bereiften Karren, um den Menschen ggf. Koffer abzunehmen. Für uns ein sehr nostalgisches Bild. Hier völlig normal. Um den Bahnhof waren überall Stände aufgebaut mit Kleidung und Gemüse. Es war so ein Trubel und für ein Wochenende in der Hauptstadt völlig normal. 






Wir stiegen in die U-Bahn, nahmen erst die falsche und mussten umdrehen. Irgendwann kamen wir im Nordwesten der Stadt raus und gönnten uns erstmal einen eiskalten Zimtkaffee. Das Wetter war fantastisch im angrenzenden Park eine Pause einzulegen, bevor wir und zum heutigen Highlight zu Fuß aufmachten. 






Das Ziel war ein Bauwerk des sowjetischen Brutalismus in der Nutsubidze Street. Die drei Apartmentblocks aus dem Jahr 1975 verbindet im 14 Stockwerk eine Brücke, um in die höhergelegenen Wohnblocks zu gelangen. Man fährt für 0,20 Tetri (0,07€) mit einem klapprigen Fahrstuhl nach oben und geht durch die drei Häuser hindurch, um am letzten auf Straßenniveau herauszukommen, weil dieses sich höhergelegen befindet. 








Von hier oben hat man eine fantastische Aussicht. Aber es ist auch total gruselig, zumal man sogar mitten in der Brücke Löcher im Beton vorfindet. Eigentlich kann man sich nicht so recht vorstellen, dass hier überhaupt noch jemand wohnt, aber dies ist wohl bei vielen Häusern in Georgien. Was für die einen völlig normal ist, ist für uns eine komplett andere Welt. 

 







Wir nahmen den Bus zum Freedom Square. Dies ist auch hier völlig einfach. Entweder kaufst du eine aufladbare Karte oder hältst das Handy an den Scanner. Kostenpunkt egal welche Distanz: 0,30€. Hier hatten wir wenigstens einen Sitzplatz und mussten uns nicht durch zig Marktstände schieben, um aus den U-Bahn Ausgängen zu gelangen. 

 







Wir bezogen eine kleine Wohnung in derselben Straße wie wir letztens gewohnt haben. Eigentlich ist es nur ein Zimmer, aber es hat so hohe Decken, dass man einfach eine zweite Etage eingebaut hat. Und es gibt eine fantastische Veranda im Innenhof. Gemacht haben wir heute nicht mehr viel. Wir waren platt. Haben uns im nächsten Supermarkt, was zu essen geholt, weil wir mal etwas anderes brauchen als Fleisch und Teigwaren und machten es uns hier gemütlich. 

 





unser Hotel