Mittwoch, 27. Februar 2019

Bangkok - Walk, walk Wat Pho....


Da wir gestern keine Lust hatten, uns in die Massen am Wat Pho zu stürzen, versuchten wir es heute nochmal etwas erholter. Dieser Tempel ist ein königlicher Tempel erster Klasse. Das heißt es wurde von einem König selbst erbaut (oder zumindest von seinen Untertanen). Davon gibt es in Ganzthailand nur 100. Ein besonderer Besuchermagnet ist natürlich der gewaltige liegende Buddha.

Wat Pho 

Der Eintrittspreis kostet 200 Baht (ca. 5,60€). Einheimische müssen nichts bezahlen, Touristen schon. Aufgrund von 5000 ausländischen Besuchern täglich, nimmt diese buddhistische Gemeinde hiermit ca. 840.000 Euro im Monat ein. Ist das nicht Wahnsinn? Was passiert mit dem ganzen Geld? Hinzu kommen noch die unzähligen Spenden reicher Thais. Und die doofen Touris. Die KAUFEN eine Schale mit Cent Stücken (wahrscheinlich doppelt so teuer) und werfen diese dann in 40 große Metalltöpfe. Im Anschluß wird das Geld von jemandem wieder eingesammelt und in die Schalen verpackt. Nirgendwo steht geschrieben, was es bringt. Jeder tut es dem anderen gleich. Da fehlen mir die Worte. 



Bevor wir uns in den Tempel stürzten holten wir uns jedoch erstmal Frühstück und hatten den wahrscheinlich smokigsten Picknickplatz der Welt. Mitten auf der Hauptverkehrsstraße am Großen Palast, wo alle miefigen Tuk-Tuks durchbrettern und man mit laufendem Motor die Klimaanlagen der unzähligen Reisebusse konstant hält, bis die Touris nach 3 Stunden zurück sind. Aber man kann so herrlich Leute gucken. Dabei fragten wir uns, ob in chinesischen Reiseführern geschrieben steht, dass man diese mit Elefanten gemusterten Hosen kaufen muss, damit man nach Thailand überhaupt einreisen darf. Alle Asiaten rennen mit diesen Hosen rum.











Nach einem kurzen Abstecher in den Saranrom Park, ging es zu einem total unbekannten Tempel, der richtig schön und so andersartig war. Warum ist das so, dass manche Tempel nirgends bekannt sind oder in einem Reiseführer Erwähnung finden? OK, wer außer wir verbringt schon so viel Zeit in Bangkok. Die meisten nutzen die Stadt nur als Drehkreuz auf irgendeine Insel und verbringen höchstens 2 Tage hier. Dann muss ich mir natürlich die bekanntesten Tempel anschauen. Deswegen hatten wir wenigstens den Wat Ratchabophit für uns alleine.

Wat Ratchabophit




Der Rückweg per Fähre war eine Katastrophe. 1000 Menschen, 1000 laute kreischende Menschen. Jedes Mal sollten wir uns beim Touristenboot anstellen, dass nur die Sehenswürdigkeiten abfährt. Wir wollten dort aber nicht hin. Auf einmal fing das Personal an rum zu schreien. Aber wir glauben es ist wirklich nötig bei den Massen wie ein kleiner Feldwebel zu reagieren. Wenn es auch auf das Boot und vom Boot runter zu langsam geht, werden die Leute per Micro und scharfem Ton angetrieben. 


die Pille nach dem Suff 

Paracetamol 0,47€ im Kiosk 

Das Problem liegt ja in der Masse der Menschen. Vor drei Jahren, als ich das letzte Mal hier war, gab es die Touristenfähre noch nicht. Ich hatte nie in Erinnerung so oft aufgrund von Menschenansammlungen festzustecken wie jetzt. In einem Artikel aus dem Handelsblatt von 2016 schrieb man, dass sich die Anzahl der Touristen, vor allem aus China, bis 2020 um 50% erhöhen wird. Und diese Entwicklung spüre selbst ich. Durch den Wirtschaftsboom des Landes sind viele in die chinesische Mittelschicht aufgestiegen und können sich Reisen leisten. Thailand erlebt einen Overtourism. 
Ghost Tower Sathorn Unique 

ASIATIQUE 

Heute Japanisch 









Nachdem wir dies alles überstanden hatten, fuhren wir zu ASIATIQUE. Dies ist ein Einkaufs- und Restaurantareal am Chao Phraya im Fabrikstil mit alten Lagerhäusern. Hier gibt es hübsche Geschäfte und gutes Essen. Die Sonne ging langsam unter und die kostenlose Bootsfahrt zur nächsten Station der Hochbahn war phenomenal bei Sonnenuntergang.






Nach einer kurzen Pause im Hotel zogen wir erneut los. Dieses Mal mit dem Bus. Es ist so herrlich einfach hier mit Internet und Google Busse zu finden. Viele haben nicht mal Scheiben und man hat einen super Blick nach draußen, wie eine Stadtrundfahrt. Die Busse werden auch nur von Einheimischen genutzt und sind nie wirklich voll. Außerdem sind sie billiger wie die Metro oder der Skytrain. Die Fahrt durch Chinatown war sehr schön. Überall konnte man das rege Treiben beobachten.



Chinatown 

Wir fuhren zum Saphan Phut Night Market, ein kleiner beschaulicher Einheimischen-Nachtmarkt außerhalb des Zentrums. Endlich hatten wir elefantenhosenfreie Zone. Die Leute waren sehr nett hier und das Essen fantastisch. Wir tranken noch ein Bier, genossen die Ruhe und freuten uns, dass das Leben von Jugendlichen auf der ganzen Welt gleich aussieht.



Saphan Phut Night Market 

Wat Pho bei Nacht 

ein Tag in Bangkok