Sonntag, 24. Februar 2019

Feueralarm - Katastrophenstimmung in Bangkok...

zu viel Pad Thai 

Heute Morgen sind wir los gemacht, ohne einen Plan für den Tag zu haben. Er sollte gemütlich in Chinatown beginnen, das war uns klar. Jedoch befanden wir uns binnen weniger Minuten mit tausenden anderen im Ausnahmezustand
Wat Traimit 


Chinatown 

Jok Moo Sub 

Bangkok ist ja prinzipiell schon ein riesiger Markt, aber in Chinatown kommt dieses Flair noch mehr zu tragen. Also machten wir uns mit der Metro auf dort hin, erstmal frühstücken. Dafür gibt es ausreichend Möglichkeiten auf der Straße. Man muss nur die herzhafte Küche mögen. Also saßen wir auf Plastikstühlen, irgendwo auf dem Bordstein und aßen Jok Moo Sub (Reisbrei mit pochiertem Ei und Fleischbällchen). Vor uns thronte der gewaltige Wat Traimit (Tempel des goldenen Buddha). 



Und genau den schauten wir uns als nächstes an. Dieser sah aus wie eine kleine Festung. Von oben hatte man einen tollen Ausblick und der 5,5 Tonnen schwere Buddha war dieses Mal wirklich groß und mächtig. So auch der Buddhismus selbst. Überall in Tempelanlagen befinden sich unzählige Spendenboxen, die ausreichend gefüllt werden. Viele Gerüchte kursieren über die Verwendung des Geldes mancher buddhistischer Sekten. Nunja, schlimmer fand ich die zwei Russinnen, die sich mit Designerklamotten auf der Treppe vor Buddha rekelten, um Bilder für Instagram zu machen - widerlich! 




Dann waren wir da, im Gassengewimmel der Märkte. Auf fast 1 km Gerade finden sich in einer winzigen Gasse die Märkte Talat Kao, Sampeng und Phahurat, der wiederum indischen Ursprungs ist. Hier gibt es alles, was man braucht oder eben nicht benötigt. Die Hauptachsen sind riesige Straßen mit gigantischer Leuchtreklame in chinesischer Schrift. Das Angebot der Garküchen variiert ebenso mit der nördlicheren Kultur. 



ähnlich wie Sommerrollen

Auf einmal kommt ein Meer aus Sirenen aus allen Richtungen an: Ambulanz, Feuerwehr, andere Einsatzfahrzeuge. Über uns steigt eine riesige schwarze Rauchwolke empor. Tankfahrzeuge fuhren auf und ab. Der Rauch lag beißend in der Luft, alles war verqualmt. Die Straßen waren  von Einsatzfahrzeugen begrenzt. Die Marktstände packten schnell ihr Hab und Gut zusammen. Alles wirkte so bedrohlich. Überall Sirenen und Rauch.




Immer wieder ging der Blick zum Himmel, ob die Lage sich entspannt hat. Ständig wurde neue Technik herangefahren. Da alle Straßen so verwinkelt und teilweise unbefahrbar waren, wurde der ganze Einsatz zu einer Herausforderung für die zig Einsatzkräfte. Wenige hundert Meter weiter spielte sich wieder das ganz normale Leben von Bangkok ab.



Sampeng Market 

Ein großer Hype auf den Märkten sind gerade die "Big Gulp" Trinkbecher, ursprünglich von 7-Eleven. Übrigens für einen Spottpreis. Hoffentlich schafft man damit nach und nach ein anderes Umweltbewusstsein und schafft es gerade auf den Märkten Becher wiederzuverwenden. Wenn ich nachdenke, wieviel Plastikmüll wir in diesen paar Tagen schon angehäuft haben, wird mir schlecht. Und eben diesen findet man auch gut verteilt irgendwohin in Abwasserkanälen schwimmend. 



müllverseucht 


Am Nachmittag traten wir den Rückweg mit einer Bootsfahrt auf den alten Khlongs an. Das sind Kanäle, die wie ganz normale Verkehrswege, nur zu Wasser, genutzt werden und ebenso Anbindung zur modernen Hochbahn haben. Entlang dieser Kanäle wohnen die Menschen in Stelzenhütten und dies mitten in der Stadt. 
Tempelbauarbeiten 

Wat Ratchanatda 


Nachmittag waren wir für eine Pause zurück im Hotel, verbrachten Zeit mit Schwimmen und Blog schreiben. Wenn man meint, dass es schön wäre, ein Bier zu trinken währenddessen, muss sich gedulden. Alkohol gibt es im Laden nur zwischen 11-14 und 17-22 Uhr. Dies soll unter anderem Kinder vom Trinken abhalten, da dies ihre Zeiten des Einkaufens nicht treffen. Auch an buddhistischen Feiertagen darf kein Alkohol verkauft oder getrunken werden. Ebenso ist Alkoholverbot in allen öffentlichen Verkehrsmitteln. 


Democracy Mounment 

Khlongs 

Abends fuhren wir mit dem Skytrain zum Neon Nachtmarkt, der 2016 eröffnet wurde. Als wir ausstiegen und den falschen Ausgang der Station nahmen (jede hat 4-6), landeten wir  mit unseren einfachen Minimalgepäckklamotten in einem Kaufhaus, direkt dort, wo augehübschte Verkäuferinnen Kleidung von Chanel vertraten. Nichts wie weg. 


Der Neon Markt war richtig schlecht. Keine Essensstände, nur Outdoorrestaurants, aufdringliche und unfreundliche Verkäufer. Alles war so lieblos und obwohl Potenzial da ist, da vieles Selbstgemachtes angeboten wird (Schlüsselanhänger, T-shirt etc.). Wir flüchteten wohin, wo wir uns wohl fühlten. 

Nudelsuppe 1,60€
Mark Wiens, ein Foodblogger und Youtuber, der in Asien unterwegs ist, hat eine Straße beschreiben, die abends zum Garküchenmekka wird. Bis dort hin waren es 3 km Fußmarsch. Die ganze Stadt erwacht mit dem Sonnenuntergang. Die Bürgersteige werden herunter geklappt, die Auslagen ausgebreitet und die Gaskocher aufgedreht. Hier ist nicht Altes und Modernes von einander getrennt, wie beispielsweise in Hongkong. Hier findet man alte, schmutzige Straßenzüge (mit dem besten Essen) und Nobelhotels nebeneinander. 



Neon Market 
Und weil wir gerade so schön am Laufen waren, machten wir noch eine kleine Wanderung von 4,5 km zurück ins Hotel. Dies befindet sich Nahe des Patpong Nachtmarktes, den man ebenfalls meiden sollte. Aber nicht weil er zu touristisch ist, denn genau für diese ist er. Nein, hier werden sie abgezockt und noch schlimmer ist die Tatsache, dass hier ein Geschäft mit jungen Frauen gemacht wird, die irgendwelche Touristen begnügen sollen. 


In den Seitenstraße, wo die Müllsacke der Garküchen noch herum stehen, machen sich viele kleine Nager ein Festmahl aus den Essensresten. Allerdings spreche ich nicht von Mäusen. Es sind Ratten, riesige Ratten, die anscheinend zu viel Pad Thai gefuttert haben. Widererwartend gibt es doch eine Mülltrennung. Diese vom Müllfahrer persönlich bevor er die Tonne auflädt. Wahrscheinlich die billigere Variante. Immerhin!