km 7.355 – Haines Junction, YK bis Teslin, YK
Wir fuhren los Richtung Yukons Provinzhauptstadt, Whitehorse, mit nur 25.000 Einwohnern. Neben uns erschienen immer Warnschilder von wilden Pferden, Elchen und Wapitis. Gesehen haben wir nichts. Auch bis zum Abend zeigte sich heute leider kein einziges Tier. Na gut, wird dürfen nicht die unzähligen Streifenhörnchen und Squirrels vergessen, die sich heute auf der leeren Straße richtig austobten.
In Whitehorse führte der erste Weg in einen großen Walmart. Endlich wieder normale Preise. Obwohl diese noch weit über denen von Deutschland liegen. Im Gegensatz zu Alaska aber eine Ersparnis von ca. 25%. Das liegt aber vor allem am starken Dollar in den USA, der die Preise nach oben treibt.
Whitehorse war total anstrengend, weil eine wichtige Durchfahrtstraße gesperrt war und man sich per Kolonne durch die Stadt kämpfen musste. Wir gingen zu Fuß weiter, was wesentlich angenehmer war. Der alte Stadtkern ist wunderschön restauriert aus Zeiten des Goldrausches. Es gibt nette Cafés und alles ist ziemlich alternativ.
Ein besonderes Erlebnis ist es immer wieder den wilden Yukon vor Augen zu haben. Wir erinnerten uns, wie wir das erste Mal auf diesen geschichtsträchtigen Fluss stießen. Es war so aufregend, dass wir am liebsten angefangen hätten nach Gold zu schürfen. Damals hatten wir aber leider nur Handgepäck und damit hatte sich das erledigt.
Wir besuchten den Miles Canyon am Stadtrand, wo sich der türkisfarbene Yukon durch eine enge Schlucht windet. Über ihn spannt sich eine wackelige Hängebrücke. Wirklich ein toller Ort zum Entdecken.
Unsere Fahrt ging zwei Stunden weiter durch die wilde Provinz des Yukon. Wir passierten den gigantischen Marsh Lake mit über 30 km Länge, um letztendlich fast nahtlos den nächsten See vor Augen zu haben, den Teslin Lake mit 144 km. Und genau dort verbringen wir heute unsere Nacht zwischen Birken und genießen das gute Wetter.
Es ist übrigens immer wieder aufregend seinen Schlafplatz zu finden. Wir überlegen uns morgens bereits wie weit wir ungefähr kommen wollen. Die staatlichen Campgrounds kann man hier im Norden nur selten reservieren. Ab 17 Uhr ist es dann wie eine Lotterie. Wird ein Platz frei sein? Wenn der nächste erst in 80 km kommt, muss man dann eben eine Stunde mehr in Kauf nehmen und wir verzichten auf private Stellplätze, wo man Kopf an Kopf mit seinen Nachbarn verbringt und das für das doppelte an Gebühr. Das Freiheitsgefühl, was dadurch verloren geht, holen auch eine warme Dusche und Spültoiletten nicht auf, die es hier eben nicht gibt.