Valdez, Alaska
Man ist also im Norden, in Alaska. Und was verbindet man damit? Richtig, Eis. Und genau dort hin verschlug es uns heute zu einer ganztägigen Schifffahrt. Wir starteten pünktlich 9 Uhr am Hafen von Valdez.
Das Schiff sah aus wie ein Katamaran, hatte genug Sitzgelegenheiten drinnen und draußen. Die Crew war total nett und der Kapitän ein junger Typ mit indigener Abstimmung. Im Preis inklusive gab es den ganzen Tag Kaffee, Tee, Limonade und Frühstück bzw. Mittagessen.
Wir tuckerten langsam aus dem Hafen und als erstes sahen wir wieder Weißkopfseeadler auf den Bäumen der vorgelagerten Inseln sitzen. Währenddessen erfuhren wir allerhand über die Erdölpipeline, die genau hier beginnt, weil Valdez stets eisfrei ist.
Nach und nach begleiteten unser Schiff immer mehr Seeotter, die chillig auf dem Rücken lagen und sich ausruhten. Hin und wieder lagen auch kleine Babyotter auf dem Bauch ihrer Mutter. Die können nämlich 6-12 Monate lang noch nicht alleine so gut schwimmen und werden deshalb da oben transportiert. Niedliche Tiere, die allerdings täglich 25% ihres Körpergewichtes an Futter brauchen.
Am Ausläufer des Columbia Gletschers schwammen auf einmal gewaltige Eisberge auf dem Meer. Es war, als wären wir in der Antarktis oder eben Arktis unterwegs. Moment, das sind wir ja auch fast. Es war traumhaft anzusehen, wie die blauweißen Berge vor uns trieben, die ja im Wasser noch viel gewaltiger sind.
Während des Frühstücks fuhren wir etwas schneller bis wir irgendwann am Endziel, dem Meares Gletscher ankamen. Dieser ist 23 km lang und ständig in Bewegung. Es ist ein atemberaubender Moment, wenn es bei völliger Stille auf einmal anfängt zu rumoren und zu knacken und dann mit voller Wucht Eis aus 60 Metern in die Tiefe stürzt.
Eine Stunde haben wir alle voller Begeisterung auf diesen Gletscher gestarrt, wann er das nächste Mal kalbt. Die Schollen drumherum waren voll mit Robben. Warum sehen diese Tiere eigentlich immer aus, als würden sie lächeln?
Es ging zurück Richtung Valdez. Dieses Mal nicht durch die ruhigen Gewässer der vorgelagerten Inseln, sondern auf dem offenen Meer entlang. Bereits nach kurzer Zeit sahen wir das Blas eines Finnwals am Horizont. Irgendwie hatte der aber keine richtige Lust auf uns und verabschiedete sich bei seinen Tauchgängen, um sehr weit weg zu schwimmen.
Die letzte Station war eine gewaltige Insel mit höhlenähnlichen Einkerbungen. Dort heraus schossen Papageientaucher, genauer Gelbschopfpapageientaucher, die etwas anders als die Artgenossen in Europa aussehen. Sie gleiteten aus den Höhlen ins Wasser, um sich Fische zu holen.
An den kleinen Stränden der Insel lagen massenweise Seelöwen, die mit ohrenbetäubendem Lärm auf sich aufmerksam machten. Man kann sie aber auch so nicht übersehen. Sie sind riesig.