Montag, 29. Mai 2017

Jeju - Massentourismus auf 1.849 Quadratkilometern oder Orte der Stille....

Seongeup Folk Village 
Heute sind früh sind wir zeitiger los, um alles zu schaffen. Gestern war es bereits 19:30 Uhr, zum Sonnenuntergang, als wir zurück waren. Wir fuhren in südöstliche Richtung, in die Berge. Eigentlich hatten wir vor, uns den Sangumburi Krater anzugucken. Als wir dort hin kamen, war wieder mal alles mit einem Park fein für koreanische Touristen inszeniert. Und laut Bewertungen bei TripAdvisor sieht man nur eine bewaldete Senke. Also wieder weg.



Als nächstes besuchten wir das Seongeup Folk Village. Kein Eintritt, keine Touristen. Herrlich. Hier stehen traditionelle Häuser der Jejuaner aus dem frühen 19. Jahrhundert. Wir sind hoch auf die Dorfmauer geklettert, welche aus Lavastein besteht, und umrundeten die mit Stroh bedeckten Häuser.




Immer wieder kamen wir im Süden an tollen, fast menschenleeren Stränden entlang. Baden kann man übrigens auf der gesamten Insel höchstens von Juli bis August. Das Wasser ist einfach viel zu kalt. Und wenn es einmal warm ist, kann man vor lauter Sonnenschirmen nicht mehr treten.

Seongsan Ilchubong 



Irgendwann kamen wir beim Seongsan Ilchubong Krater an. Der liegt genau an der Küste und ist beliebt bei Sonnenauf- und untergang. Der sogenannte Sunrise Peak ist 179 Meter hoch. Und wie immer das gleiche Bild: ein riesiger Parkplatz, Spielhallen, Imbissbuden, Mc Donalds und 1000 Schulklassen, aufgedonnerte Mädchen mit Sonnenhut und deren Männer mit Selfi-Stick. Übrigens ist das schon wieder out. Jetzt benutzt man sogar schon Stative, weil man noch mehr Leute aufs Bild bekommt.

Noch irgendwelche Fragen? 

Ohne Worte... 











Wir wären wirklich gerne auf den Berg gestiegen, auch wenn man für Natur wieder Eintritt bezahlt hätte. Aber angesichts der Tatsache, dass man oben nur eine 100m lange Plattform hat und sah, was alles den Berg raufzottelte mit kreischendem Geschrei, haben wir es uns gespart und uns schnell in ruhigere Teile der Insel verzogen.





Atemberaubend schöne weiße Sandstrände mit türkisfarbenden Wasser lagen vor uns und kaum Menschen. Wir sind auf den Sandbänken spazieren gegangen und haben die vielen Einsiedlerkrebse beobachtet, wie sie aus ihren Muschelhäusern kriechen.







Das Sinnbild Koreas! 
Unterwegs traf man immer wieder auf die "Haenoy", die lebenden Wahrzeichen der Insel. Das sind Frauen, die noch bis ins hohe Alter nach Muscheln an den Felsen auf dem Meeresgrund tauchen. Aber nicht mit Sauerstoff. Sie können 3-4 Minuten die Luft anhalten und haben eine lange, traditionelle Ausbildung hinter sich.


Traditionelle Muscheltaucherin.... 














Pyeonghwa tongil bulsaritapsa Tempel 



Kurz bevor wir wieder in unserem kleinen Ort angekommen sind, entdeckten wir noch den Pyeonghwa tongil bulsaritapsa Tempel. Der runde Kuppelbau ist beeindruckend und findet nirgends Beachtung. Selbst im Internet ist darüber nichts zu finden. 31% der Koreaner sind überhaupt nur religiös und davon nur 23% Buddhisten. Den Tempel kann man besteigen und von oben hat man eine fantastische Aussicht auf den Ozean.